Faltstühle: Muss es immer billig sein?
Klar, jedes Frühjahr oder spätestens zum Start der Festival-Saison sind Faltstühle im Sortiment jedes Discounters zu finden. Allerdings überleben besonders billige Campingstühle oft nicht mehr als eine Saison, weil Scharniere, Klappmechanismen oder der Bezug den Geist aufgeben. Oft wandern diese Stühle noch am Campingplatz in den Müll, Ersatz wird vor dem nächsten Trip schnell angeschafft.
Wer darauf keine Lust hat und Wert auf einen ressourcenschonenden Umgang mit Ausrüstungsgegenständen legt, der findet auch qualitativ hochwertige Faltstühle, etwa den Woodland Hills Campingstuhl von Outwell. Die Camping-Experten aus Dänemark verarbeiten hierbei ein pulverbeschichtetes Hybridgestänge aus einer speziellen Stahl-Legierung, die sehr strapazierfähig ist. Armlehnen und Sitzfläche werden aus einem robusten Polyestergewebe gefertigt. Preislich kann der Woodyland Hills dadurch zwar mit der Billig-Konkurrenz nicht mithalten, dafür überzeugt er mit Qualität und Langlebigkeit.
Im Vergleich zum Swivel Chair von Helinox ist der Woodland Hills ein Schnäppchen. Was macht diesen Faltstuhl so teuer?
Vorweg: unter dem Markennamen Helinox stellt der Aluminium-Experte DAC innovative Camping- und Outdoorausrüstung her. Bei Zelten steht DAC (Dongah Aluminium Corporation) für ultraleichte, robuste, hochqualitative Gestänge, die natürlich auch bei Helinox-Produkten verarbeitet werden. Der Swivel Chair wiegt gerade mal 1.130 Gramm und wuppt als Maximallast mehr als das 100-fache seines Eigengewichts. Das gesamte Konzept bringt die Faltstuhl-Klasse auf ein ganz neues Level: der Stuhl verfügt über einen Drehmechanismus, der Aufbau ist selbsterklärend und das Packmaß mit 40 x 12 x 14 Zentimeter sensationell klein. Dafür gabs 2015 den Red Dot Design Award.
Campingstühle mit kleinem Packmaß
Nein, diesbezüglich hat sich auch bei Campingmöbeln eine Menge getan. Vor allem seit Helinox 2013 mit dem Chair One eine sensationelle Benchmark setzte: Der Campingstuhl wiegt bei einem Packmaß von 35 x 10 x 12 Zentimeter gerade mal 940 Gramm. Derartige Werte machen Campingstühle auch für all jene interessant, die ihre Ausrüstung am Rücken tragen oder über sehr begrenzten Stauraum verfügen. Mittlerweile gibt es auch von Leki und Therm-A-Rest sehr leichte Campingstühle mit extrem kleinem Packmaß.
Aufbau von Campingstühlen
Es gibt etwas unterschiedliche Konzepte. Die Faltstühle von Leki und Helinox sind ähnlich wie ein Zeltgestänge aufzubauen. Alle Teile des Gestänges sind miteinander verbunden, am Ende wird der Sitzbezug befestigt. Bei Therm-A-Rest hingegen werden die Haltestangen separat in die drei- oder vierbeinige Basis gesteckt, die gleichzeitig die Transportbox darstellt.
Braucht man zum Trekking tatsächlich einen Campingstuhl?
Ob ein guter Stuhl das zusätzliche Gepäck bei einer Outdoor-Tour wert ist, weiß man spätestens nachdem man einige Tage ohne bequeme Sitzgelegenheit unterwegs war. Gerade bei sportlich sehr anstrengenden Aktivitäten ist es oft eine echte Wonne, wenn man sich zwischendurch bequem hinsetzen und anlehnen kann. Dass man dafür keinen herkömmlichen Klappstuhl durchs Gelände schleppen muss, steht außer Frage. Aber mit rund einem Kilo Gewicht und einem überschaubaren Packmaß sind die leichten Faltstühle durchaus eine Überlegung wert. Ideal sind derartige Stühle auch für mehrtägige Kanutouren, Motorradtrips, Wanderreiter und andere Outdoor-Abenteuer.
Leichte Campingstuhl-Modelle
Wer auf jedes einzelne Gramm achten muss und keinen besonderen Wert auf eine erhöhte Sitzposition legt, kann auch seine Isomatte mit einer Art Bezug in eine minimalistischen Sitzhilfe umfunktionieren. Derartige Überzüge wie die Trekker Lounge von Therm-A-Rest sind noch einmal ein ganzes Stück leichter und platzsparender - aber auch weniger komfortabel. Wichtig ist, dass Modell und Breite auf die jeweilige Isomatte abgestimmt sind. Wem das immer noch zu schwer ist, der muss direkt auch am Boden oder an einen Baum gelehnt glücklich werden...
Das Dreibein
Kleine Dreibeinhocker wie zum Beispiel von Relags oder Meru sind ideal für alle, die eine transportable, leichte und vor allem günstige Sitzgelegenheit für vielerlei Gelegenheiten suchen - zum Beispiel als Zuschauer bei Sportevents, bei Open-Airs, beim Angeln oder als Reserve-Sitz im Camper. In Sachen Sitzkomfort können diese Falthocker aber nicht mit einem Campingstuhl mithalten. "Mehr" bietet diesbezüglich der Walkstool, ein hochwertiger, leichter Falthocker aus Schweden, den es in einer Sitzhöhe von 45 und 55 Zentimeter gibt.
Kann man die ultraleichten Campingsessel auch für "normale" Campingurlaube nutzen?
Grundsätzlich ja, denn die Stühle bieten trotz ihrer reduzierten Dimensionen einen sehr guten Sitzkomfort. Da sie nicht für das Essen am Tisch gemacht sind, weisen die kleinen Campingsessel jedoch in der Regel eine geringere Sitzhöhe auf. Darauf sollte man sich einstellen, wenn man seinem Stuhl zum Grillabend beim Nachbarn mitbringt.
Klappstühle und Stühle mit hoher Sitzhöhe
Klassische Klappstühle erinnern in Sachen Style an Gartenmöbel, sind aber leichter zu transportieren und zu lagern - speziell im Auto, Wohnmobil oder Campingbus. Die Stühle sind in wenigen Sekunden aufgeklappt bzw. zusammengefaltet und bieten mit 46 Zentimetern Sitzhöhe den gewohnten Sitzkomfort.
Wer zur Sitzhöhe auch noch Minimalgewicht und ein kleines Packmaß haben will, hat dann noch einen Stuhl zur Auswahl: Den Camp Chair von Helinox. Der kostet zwar knapp 150 Euro, dafür funktioniert er auch in allen denkbaren Situationen - vom Gartenfest bis zum Basislager.