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Packliste: Ausrüstung und Kleidung fürs Winterwandern
Fürs Winterwandern brauchst Du im Vergleich zu anderen Wintersportarten wenig spezielle Ausrüstung. Einfach losstarten ohne Vorbereitung solltest Du aber trotzdem nicht.
Diese Packliste dient als Orientierung für Deine Wintertour – je nach Länge, Höhenlage, Wetter und Anspruch kannst Du auch auf einen Teil der vorgeschlagenen Ausrüstung verzichten. Finde dabei einen guten Mittelweg zwischen wenig Gewicht und ausreichend warmer (Ersatz-)Bekleidung sowie Ausrüstung für den Notfall.
👉 Fährst Du für mehrere Tage in den Winterurlaub? Dann wirf gerne einen Blick auf die ausführliche Packliste Winterurlaub.🧳
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Packliste als PDFKleidung fürs Winterwandern
- Wandersocken
- Funktionsunterwäsche (auch zum Wechseln)
- Sport-BH
- Lange Unterhose
- Winterwanderhose (z. B. Winter-Softshellhose)
- Funktionsshirt oder Longsleeve (auch zum Wechseln)
- Fleecepullover/Fleecejacke
- Hardshell/Regenjacke
- Isolationsjacke/Daunenjacke
- ggf. Winter-Softshelljacke
- ggf. kurze Isolationshose/Isolationsrock
- ggf. wasserdichte Überhose/Hardshellhose
- Handschuhe fürs Winterwandern
- Mütze oder Stirnband
- Schal/Schlauchtuch
Ausrüstung fürs Winterwandern
- Winterwanderschuhe
- Wanderstöcke mit Wintertellern
- Wanderrucksack (ca. 25-30 Liter)
- Rucksack-Regenhülle
- Gamaschen
- Grödel/Spikes
👉 Mehr erfahren: Was sind Grödel?
Ausrüstung fürs Schneeschuhwandern
- Schneeschuhe
- LVS-Set mit LVS-Gerät, Lawinenschaufel, Lawinensonde
- DAV Snow-Card
- kleines Reparaturset inkl. Kabelbinder
👉 Weitere Ausrüstung für Schneeschuhtouren findest Du auf der Packliste Schneeschuhwandern.
Ausrüstung fürs Rodeln
Gesundheit und Erste Hilfe
- Erste-Hilfe-Set
- Biwaksack/Rettungsdecke
- persönliche Rucksackapotheke
- Blasenpflaster
- Tape
- Sonnenbrille/Gletscherbrille
- Kontaklinsen/Ersatzbrille
- Sonnencreme und Lippenschutz
- Taschentücher
Technik und Orientierung
- aufgeladenes Handy und Ladekabel
- GPS-Uhr
- Kompass
- Topografische Karte
- Winterwanderführer
- Stirnlampe mit vollem Akku
- Ersatz-Akkus/Batterien/Powerbank
- Fernglas
- ggf. Fotoausrüstung
Verpflegung und Zubehör
- Isolierflasche mit warmem Tee
- Trinkflasche oder Trinksystem mit isoliertem Schlauch
- Brotdose mit Verpflegung
- Salz & Pfeffer
- Energieriegel, Schokolade, Traubenzucker, Nüsse
- Taschenmesser
- Feuerzeug
- Müllbeutel/Drecksackerl
- Flachmann für den Gipfelschnaps
- Sitzunterlage/Sitzkissen
🍪Tipp: Müsliriegel selber machen
💧Tipp: Für Trinksysteme gibt es isolierte Schläuche, die verhindern, dass das Wasser im Schlauch gefriert.
Papiere und Sonstiges
- Pass/Versicherungsausweis
- DAV-Ausweis
- Bargeld
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Packliste als PDFPraktische Tipps für Winterwanderungen
Die Kälte im Winter kostet Deinen Körper zusätzlich Energie. Deshalb ist es wichtig, genug zu trinken – am besten einen warmen Tee aus der Isolierkanne. Außerdem solltest Du Deinen Körper mit energiereicher Nahrung versorgen, zum Beispiel Nüsse oder Riegel.
Tipp: Verstaue den Müsliriegel nicht im Deckelfach des Rucksacks, sondern nah am Körper. Sonst kannst Du ihn später mehr lutschen als kauen.
Akkus sind bei sehr kalten Temperaturen schneller leer. Das gilt für Stirnlampen- wie für Handyakkus. Trage sie nah am Körper, damit sie sich weniger schnell entladen. Denke auch an Ersatzakkus oder eine Powerbank.
Auch Kopf und Hände solltest Du warmhalten. Trage eine Mütze und leichte gefütterte Handschuhe. Die Handschuhe sind auch ein wichtiger Schutz vor Verletzungen, etwa wenn Du stürzt.
Und trotz aller Kälte: Auch im Winter scheint die Sonne intensiv. Verwende deshalb Sonnenschutz für Gesicht und Augen.
👉🏼❄️ Alle Infos zur Tourenplanung im Winter findest Du in unserem Beitrag „Tipps für die Winterwanderung“.
Wie warm anziehen beim Winterwandern?
Sich besonders warm anzuziehen, ist beim Wandern im Winter keine gute Idee. Wenn Du zu den Menschen gehörst, die am liebsten in Skijacke und Skihose den Berg raufstapfen, gibt es hier den wichtigsten Tipp: Zieh Dich nur so warm an, dass Dir gerade noch warm genug ist und Du beim Gehen nicht schwitzt. Beim Losgehen darf es sogar ein wenig kühl sein – oder Du ziehst Dir nach ein paar Minuten Gehzeit die äußerste Bekleidungsschicht aus.
Wenn es kalt ist, ziehe ich mich extra warm an – dieses Motto ist, wenn Du Dich intensiv bewegst, nicht ratsam.
Warum? Wenn Du Deine warme Isolationsjacke anhast, während Du wanderst, wirst Du ziemlich schnell schwitzen. Deine Kleidung wird durchnässt. Und eine klamme, durchgeschwitzte Jacke isoliert nicht nur schlechter, sondern lässt Dich auch durch die Verdunstungskälte frieren – wenn dann noch Wind dazukommt oder es sehr kalt ist, kühlst Du spätestens bei der Gipfelrast schnell aus.
Bergzeit
Zu warm? Die dicke Isolationsjacke kommt am besten erst bei der Rast zum Einsatz und verhindert dann, dass Du auskühlst.
Besser ist es also, beim Winterwandern nur die Schichten zu tragen, die Du gerade brauchst. Das funktioniert nach dem berühmten Zwiebelprinzip am besten. Die einzelnen Lagen sollten dabei aus Funktionsmaterial sein, das gut isoliert und schnell trocknet (keine Baumwolle!).
Tipps: Die richtige Kleidung zum Wandern im Winter
Beim Winterwandern kleidest Du Dich nach dem Zwiebelprinzip in mehreren Lagen, die Du flexibel je nach Bewegungsintensität an- und ausziehen kannst.
Bergzeit
Eine warme Isolationsjacke und Wechselkleidung gehören beim Wandern im Winter auf jeden Fall in den Rucksack.
Welche Hose und wieviele Hosenschichten beim Winterwandern?
Bei großer Kälte ist eine lange Unterhose, zum Beispiel aus Merinowolle, empfehlenswert. Das kann auch Deine Skiunterwäsche sein. Darüber kommt eine Wanderhose, idealerweise aus winddichtem und wasserabweisenden Softshellmaterial. Auf Bergtouren und für Pausen kannst Du sie zusätzlich mit einer Isolationsshort oder einem Isolationsrock kombinieren. Bei hohem Schnee und Nässe, aber auch gegen Wind, ist eine wasserdichte Hardshellhose als dritte Schicht ideal, die Du bei Bedarf überziehst.
Kann ich mit Skihose wandern?
Eine gefütterte Skihose eignet sich nicht zum Wandern, da sie für aktive Bewegung viel zu warm ist. Bei mäßiger Intensität, zum Beispiel wenn Du mit kleinen Kindern unterwegs bist und viele Pausen machst oder zum Rodeln gehst, ist die Skihose natürlich völlig in Ordnung.
Welche Jacke und wieviele Schichten zum Winterwandern?
Auch am Oberkörper kommen drei Lagen zum Einsatz. Als Baselayer eignet sich ein Funktionsshirt aus Merinowolle (Longsleeve) oder Thermounterwäsche mit dickerer Materialstärke (ab 200er Stärke). Merinowolle ist deshalb ideal, weil sie auch im feuchten Zustand noch wärmt.
Darüber kommt eine wärmende Schicht, etwa eine Fleecejacke und/oder eine Daunenjacke bzw. Kunstfaser-Isolationsjacke (zum Beispiel mit Primaloft). Während Du in Bewegung bist, vor allem wenn es bergauf geht, bleibt die Isolationsjacke im Rucksack und Du gehst in Longsleeve und Fleece oder mit Weste.
Als optionale Wetterschutzschicht (dritte Lage) gehört eine wasserdichte Hardshelljacke mit Membran auf die Packliste fürs Winterwandern.
Kann ich mit Skijacke wandern?
Bei einer gefütterten Skijacke hast Du die Isolationsschicht und die Wetterschutzschicht in einer Jacke kombiniert. Das klingt erstmal praktisch, allerdings bist Du hier nicht flexibel beim Anpassen der einzelnen Schichten. Skijacken sind zudem schwer und haben ein großes Packmaß. Deshalb ist eine leichte, klein verpackbare Isolationsjacke kombiniert mit einer dünnen Hardshelljacke gegen Nässe immer die bessere Alternative.
Eine Daunen- oder Kunstfaserjacke lässt sich gut im Rucksack verstauen und bietet im Bedarfsfall eine mollig warme Extraschicht. Eine Auswahl ausgezeichneter Modelle findest Du in unserem Testsieger-Überblick: Die besten Daunenjacken oder in unserem Beitrag zu den besten Winterjacken mit Kunstfaser-Isolation.
Ausrüstung fürs Wandern im Schnee
Winterwanderungen im Schnee sind besonders reizvoll. Das Gehen ist im Schnee aber auch deutlich anstrengender als auf präparierten Wegen. Du kommst langsamer voran und ermüdest schneller. Hilfreich sind deshalb Wanderstöcke mit großen Schneetellern, die nicht nur stabilisieren, sondern Dir auch helfen, Kraft zu sparen.
Bergzeit
Stöcke stabilisieren im Schnee und helfen Kraft zu sparen.
Liegt nur wenig Schnee und schwanken die Temperaturen, besteht die Gefahr von rutschigen oder vereisten Wegen. Um Stürze zu vermeiden, helfen auch hier Wanderstöcke sowie Grödel oder Spikes unter den Füßen.
Bei hoher Schneelage sind Gamaschen sinnvoll, um ein Eindringen von Schnee zwischen Hose und Schuh zu verhindern.
Bergzeit
Mit Grödeln kommst Du auf rutschigen und vereisten Wegen sicher voran.
Braucht man Schneeschuhe zum Winterwandern?
Schneeschuhe sind erst dann sinnvoll, wenn Du die planierten Wege verlässt und ins Gelände gehst. Ab einer Schneehöhe von rund 40 Zentimetern lohnt es sich, Schneeschuhe zu nutzen. Ohne sie würdest Du mit Wanderschuhen fast knietief einsinken und nur mühsam vorankommen. Mehr erfährst Du in unserem Beitrag: Was sind Schneeschuhe?
Bei wenig Schnee, wenn es steil wird, oder auf vereisten Wegen brauchst Du Grödel bzw. Spikes. Sie fungieren als Schneeketten für die Wanderschuhe. Mehr erfahren: Was sind Grödel und wann werden sie verwendet?
Im Tiefschnee sind Schneeschuhe angebracht, die das Einsinken verhindern. Mehr erfahren: Was sind Schneeschuhe?
Welche Schuhe fürs Winterwandern?
Zum Wandern im Winter eignen sich knöchelhohe, wasserdichte Wanderstiefel mit gutem Profil. Diese können isoliert sein, das ist aber kein Muss. Wenn Du in Bewegung bist, reicht es im Winter auch aus, die Wanderschuhe mit dickeren Wandersocken (etwa aus Wolle) zu kombinieren. Die Schuhe sollten damit aber nicht zu eng sein, sonst sind kalte Füße vorprogrammiert.
👉Empfehlungen für Winterwanderschuhe findest Du in unserem Beitrag: Testsieger: Die besten Wanderschuhe für den Winter