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Was anziehen zum Wandern? Finde das richtige Wanderoutfit für Deine Tour

16 Minuten Lesezeit
Wer mit Jeans, Baumwoll-Shirt und Sneakern zum Wandern aufbricht, wird merken: Eine Wanderung ist kein Spaziergang. Welche Kleidung Du brauchst, um sicher und komfortabel auf Tour zu gehen, erfährst Du in diesem Beitrag.

Was sollte ich eigentlich beim Wandern anziehen? Jeans, Sneaker und Hoodie mögen für einen Sonntagsspaziergang im Park praktisch sein. Bei einer Wanderung in der Natur, vor allem in den Bergen, gibt es aber Kleidung und Schuhe, die besser passen. Das macht die Wanderung nicht nur komfortabler, sondern auch sicherer. Denn beim Wandern zählen Trittsicherheit, Sonnenschutz und Wetterbeständigkeit, um gut anzukommen.

Die richtige Auswahl an Bekleidung und Schuhwerk beim Wandern sollte der Jahreszeit, dem Wetter und der Beschaffenheit Deiner Tour angepasst sein. Bequem und komfortabel sollte die Ausstattung außerdem sein. Welche Klamotten immer passen, und was für Wetterumschwünge in den Rucksack gehört, erfährst Du in diesem Beitrag.

💡Schuhe und Kleidung beim Wandern: das Wichtigste in Kürze

Diese Aspekte solltest Du bedenken, wenn Du die Kleider-Auswahl für Deine Wanderung triffst:

  • Die Jahreszeit
  • Das Wetter/ Temperatur
  • Die Dauer Deiner Wanderung
  • Die Anforderungen und die Beschaffenheit des Weges (Schwierigkeit, Höhenmeter)

Das ist Dein Baukasten für Bekleidung beim Wandern: 

  • Wanderschuhe oder Wanderstiefel
  • Wandersocken
  • schnelltrocknende Funktionsunterwäsche
  • den Temperaturen angepasste Wanderhose
  • atmungsaktives Funktionsshirt
  • Fleece-Jacke als Isolationsschicht
  • Regenjacke (gegebenenfalls Windbreaker oder Softshell-Jacke)
  • evtl. Isolationsjacke
  • Accessoires wie Sonnenbrille, Kappe und Schlauchtuch

 

Richtig anziehen beim Wandern: Die Grundprinzipien

Kleidung und Schuhe beim Wandern sollten vor allem eines sein: funktional. Der Begriff „funktional“ beschreibt sowohl die Eigenschaften der verarbeiteten Materialien als auch die Konstruktion der Bekleidung. Funktionale Materialien haben klimaregulierende und abriebresistente Eigenschaften. Die Konstruktion von funktionaler Bekleidung zeichnet sich durch eine ergonomische Passform, minimale und strategisch platzierte Nahtführung sowie Detailkonstruktion aus, die das Tragen bei Aktivitäten praktisch und angenehm macht.

Kleide Dich nach dem Zwiebelprinzip

Wie für die meisten Outdoor-Aktivitäten ist es beim Wandern sinnvoll, sich nach dem Zwiebelprinzip anzuziehen: Bei über den Verlauf der Wanderung wechselnden Temperaturen, Wetter und körperlicher Anstrengung kann durch das Anlegen, Wechseln und Ablegen einzelner Lagen die Bekleidungsschicht exakt auf die aktuelle Situation und das individuelle Bedürfnis angepasst werden.

Der Zwiebellook ist Pflicht beim Wandern: Bei der Pause nach einem schweißtreibenden Anstieg schützt Dich eine zusätzliche Lage vor Auskühlung.

Bergzeit

Der Zwiebellook ist Pflicht beim Wandern: Bei der Pause nach einem schweißtreibenden Anstieg schützt Dich eine zusätzliche Lage vor Auskühlung.


🧅Schicht für Schicht schlau gekleidet: Wie Du den Zwiebellook perfekt umsetzt, erfährst Du in diesem Beitrag.

Achte auf diese Aspekte Deiner Wanderung

🍂 Jahreszeit: Im Herbst und Frühjahr ist das Zwiebel-Prinzip am wichtigsten. Wenn es morgens kalt ist, kann es trotzdem mittags sehr warm werden. Dann wandert die Fleece-Jacke in den Rucksack und das darunter getragene kurzärmliges Funktionsshirt reicht aus. Im Winter brauchst Du unbedingt Mütze und Handschuhe. Im Sommer ist es wichtig, dass du beim Wandern Kleidung anziehst, in der Du nicht überhitzt.

🌡️ Wetter/Temperatur: Wenn am Tag Deiner geplanten Wanderung mal ein Schauer vorhergesagt ist, kann die Regenjacke und Regenhose dafür sorgen, dass deine Wanderlust nicht getrübt wird. Ab einer Dauer von 2 bis 3 Stunden sollte bei jeder Wanderung eine leichte Regenjacke im Rucksack sein, die bei einer Pause auch vor Auskühlung schützt. Bei kühleren Temperaturen kommt auch isolierende Kleidung mit ins Spiel.

Dauer und Beschaffenheit der Wanderung: Je länger Du unterwegs bist und je anspruchsvoller die Tour ist, desto mehr kommt das Zwiebelprinzip zum Tragen: Wenn Du morgens startest, kann es kalt sein, mittags dann heiß, abends wieder kühl. Bei anspruchsvollen Steigungen kommst Du außerdem eher ins Schwitzen als auf kleinen, flachen Wanderungen auf geteerten Wegen. Du wirst je nach aktuellem Wetter, Temperatur und körperlicher Anstrengung Isolationsschichten und Wetterschutz an- und ablegen wollen.

🎒Gewicht und Packbarkeit: Was Du zum Wandern anziehst, sollte leicht und gut zu komprimieren sein. So können nicht genutzte Bekleidungs-Lagen gut im Tages-Rucksack verstaut werden.

👉 Was neben Kleidung beim Wandern noch in Deinen Rucksack gehört, steht auf unserer Packliste Wandern, die Du Dir hier ansehen und herunterladen kannst.

Die richtigen Schuhe beim Wandern

Was Dir Sandalen oder Sneaker nicht bieten, das kann ein guter Wanderschuh oder Stiefel. Das ist vor allem:

  • Trittsicherheit durch eine rutschfeste Sohle
  • Schutz und Halt im Vorderfuß und Zehenbereich
  • Stabilität

Für kurze, flache Wanderungen kannst Du einen Halbschuh anziehen. Der Vorteil: Er ist leicht. Allerdings gibt er nicht so viel Stabilität. Ein knöchelhoher Schuh ist deshalb die bessere Wahl, wenn Du leichte Bergwanderungen in etwas technischerem Gelände planst. Darin knickst Du nicht so leicht um, ohne Deine Füße mit zu schweren Stiefeln zu quälen.

Straßenschuhe oder Turnschuhe sind nicht fürs Wandern gemacht. Sie bieten weder Trittsicherheit, ausreichend Schutz. Im Geröll oder am Fels besteht außerdem die Gefahr, dass sie kaputt gehen. Dann sind nicht nur die Schuhe hin, sondern Du stehst ohne funktionsfähige Schuhe auf dem Berg.

Halbschuhe beim Wandern haben den Vorteil, dass sie leicht sind. Mehr Stabilität bieten jedoch knöchelhohe Schuhe.

Bergzeit

Halbschuhe beim Wandern haben den Vorteil, dass sie leicht sind. Mehr Stabilität bieten jedoch knöchelhohe Schuhe.


Für Langstreckenwanderungen mit großem Rucksack und schwerem Gepäck gibt dir ein Wanderstiefel mit hohem Schaft die notwendige Stabilität. Er bietet Dir auch auf felsigem Untergrund genügend Halt.

Achte auf jeden Fall auf eine griffige Sohle und ein ergonomisches Fußbett. Bei schlechtem Wetter oder einer Wanderung, bei der Du auch mal einen Fluss kreuzt, ist eine Membran wie Gore Tex empfehlenswert.

🥇Was sind die besten Wanderschuhe? In diesem Beitrag findest Du Empfehlungen und die Sieger aus aktuellen Tests.

Eine gute Orientierung bei der Auswahl von Wander- und Bergschuhen bietet auch das Kategorie-System von Meindl. Sie verraten Dir, für welchen Einsatzzweck, sich welcher Schuh eignet. Im Bergzeit Shop kannst Du nach diesen Kategorien filtern. Für leichte Wanderungen wählst Du die Kategorie A/B. Anspruchsvolle Wanderungen, die Steige, Geröll oder Trails beinhalten erfordern Schuhe der Kategorie B.

🥾 Detaillierte Informationen über die verschiedenen Wanderschuh-Kategorien findest Du in diesem Beitrag.

Brauchst Du zum Wandern spezielle Socken?

Ganz klares Ja! Die richtigen Socken beim Wandern anzuziehen, wird oft unterschätzt. Wenn das Material der Socke keine Feuchtigkeit managt, Hitze staut und auf der Haut reibt, kann das der beste Wanderstiefel nicht kompensieren! Zu dünne Socken reiben oder polstern den Fuß im Innenschuh nicht ausreichend ab. Im Schuh gestaute Körperfeuchtigkeit weicht Deine Haut auf: In beiden Fällen entstehen schnell schmerzhafte Blasen.

Spezielle Wandersocken schützen vor Blasen. Spezielle Kompressionssocken bieten zusätzliche Unterstützung für die Muskulatur und fördern die Durchblutung.

Bergzeit

Spezielle Wandersocken schützen vor Blasen. Spezielle Kompressionssocken bieten zusätzliche Unterstützung für die Muskulatur und fördern die Durchblutung.


Die besten Socken zum Wandern haben einen voluminöseren Fußteil – besonders in der Ferse und Spitze – der Deinen Fuß im Schuh herrlich bequem abpolstert. Ein längerer Schaft der Socke bis Mitte der Wade über den Rand deines Wanderstiefels heruntergeschlagen verhindert, dass beim Laufen kleine Steinchen in den Schuh geraten.

Beim Material ist eine Mischung aus Merino-Wolle und Nylon zu empfehlen. Merino-Wolle ist ein fantastischer Klima-Manager, weil sie Feuchtigkeit absorbiert und auch die Temperatur positiv reguliert. Nylon bringt erhöhte Abriebfestigkeit und auch einen für synthetische Fasern recht gute Feuchtigkeitsregulation.

Von reinen Baumwoll-Socken rate ich absolut ab. Sie saugen sich mit Feuchtigkeit voll und beeinflussen das Fuß-Klima negativ. Die Folge: Blasen.

Monika Rausch, Bekleidungs-Ingenieurin

Unten drunter beim Wandern richtig angezogen: Funktionsunterwäsche

In der kälteren Jahreszeit oder in kühlen Klimazonen kommt auch eine leicht isolierende Lage Funktionsunterwäsche mit in den Mix deines Lagenkonzepts beim Wandern. Auch direkt auf der Haut ist ein Materialmix aus Merinowolle und synthetischer Faser im Klimamanagement unübertroffen: Die Wolle reguliert zuverlässig Temperatur, Körperfeuchtigkeit und Gerüche – die synthetische Faser sogt für Stabilität. Reine Merinoshirts sind anfällig für Löcher.

Wichtig ist es, dass die Unterwäsche wärmt, aber atmungsaktiv ist. Gerade bei schweißtreibenden Wanderungen sollte sie außerdem schnell trocknen.

Ein Shirt kannst Du auch alleine anziehen oder als unterste Schicht unter weiterer Kleidung. Funktionsunterwäsche gibt es in leicht und in wärmer. Fürs Wandern reicht in der Regel ein dünneres Material.

Auch Unterhose und Sport-BH sollten fürs Wandern atmungsaktiv und schnell trocknend sein.

👉 Auf der Suche nach der richtigen Funktionsunterwäsche für Dich helfen Dir auch diese Beiträge.

Wanderhosen für jede Wetterlage

Bei Wanderhosen gibt es eine besonders große Auswahl. Dabei unterscheiden sich Materialien und Konstruktion teilweise erheblich. Da Du die Hose im Gegensatz zu einem Shirt unterwegs nur schwer wechseln kannst, sollte die Auswahl mit Blick auf den geplanten Einsatz gezielt getroffen werden. Es gelten grundsätzlich die Auswahlkriterien, bei der Frage, welche Hose Du beim Wandern anziehen solltest.

  • Außen-Temperatur
  • Körper-Temperatur (zu erwartende körperliche Leistung/ Anspruch der Tour)
  • Wetterbedingungen (Regen, Wind)
Die Frage, ob lange oder kurze Hose beim Wandern, hängt auch vom persönlichen Temperaturempfinden ab. Während manche schneller frieren, wird es anderen sehr schnell heiß.

Bergzeit

Die Frage, ob lange oder kurze Hose beim Wandern, hängt auch vom persönlichen Temperaturempfinden ab. Während manche schneller frieren, wird es anderen sehr schnell heiß.


Bei sommerlichen Temperaturen und einem hohen Maß an körperlicher Anstrengung eignen sich Wanderhosen aus Webmaterial. Eine lange Hose schützt Deine Beine vor UV-Strahlung und Schrammen bei Felskontakt an Steigen. Außerdem machen es lange Hosen beim Wandern im Wald und auf Wiesen Zecken schwerer.

Bei heißen Temperaturen kann aber auch eine kurze Hose zum Wandern sinnvoll sein, damit Du nicht zu sehr ins Schwitzen kommst. Praktisch sind Zip-Off-Hosen. Damit bist Du auf Wetterwechsel vorbereitet oder kannst die Hosenbeine flexibel anlegen, wenn Du zum Beispiel durch Wiesen läufst, in denen Du Zecken vermutest.

Im Winter und bei kalten Temperaturen soll eine Wanderhose Deine Beine vor Wetter und Kälte schützen. Wähle die Hose aber nicht zu warm, vor allem wenn die Wanderung viele Höhenmeter und steile Passagen beinhaltet. Beim Bergauf-Laufen steigt deine Körpertemperatur und eine Hose mit zu viel Wärmerückhalt oder zu wenig Atmungsaktivität staut Wärme und lässt Deinen Körper überhitzen.

Beim Winterwandern muss die Hose warmhalten, darf bei anstrengenden Touren aber nicht zu warm sein.

Bergzeit

Beim Winterwandern muss die Hose warmhalten, darf bei anstrengenden Touren aber nicht zu warm sein.


Seit Jahren trage ich im Winter und zur Übergangszeit drunter eine Fleece-Hose und drüber eine Regenhose mit seitlichem Zipper. Das ermöglicht effiziente Klimaregulierung durch das Öffnen der seitlichen Zipper am Oberschenkel. Damit ist vom hunderprozentigen Windschutz bis zum gut durchlüfteten Lagensystem alles möglich!

Monika Rausch, Bekleidungs-Ingenieurin

Erwartest Du wirklich kalte Temperaturen und gleichzeitig einen schweißtreibenden Wegverlauf, ist eine Softshellhose mit einer Fleece- oder leicht gebürsteten Innenseite empfehlenswert. In Kombination mit Belüftungszippern deckt dieses Konzept ein recht breites Temperaturspektrum ab – sowohl was deine Umgebungstemperatur als auch Deine Körpertemperatur angeht. Eine Membran (Material Softshell-Laminat) bietet durch die winddichte Barriere zusätzlichen Wärmerückhalt für wirklich kalte Temperaturen.

Aber braucht man überhaupt eine spezielle Wanderhose oder tut es auch die alte Jeans oder Leggings zum Wandern?

Jeans: Außer für eine ein-stündige Wanderung auf ebenem Asphalt ist eine Jeans am Berg eher ungeeignet! Der schwere Denim Baumwollstoff ist bei körperlichen Aktivitäten und bei auch mal nassem Wetter nicht in der Lage, Dein Körperklima optimal zu regulieren. Die dicken Nähte können die Haut aufreiben.

Leggings: Es gibt funktionale Leggings, die sich gut zum Anziehen beim Wandern eignen. Die üblicherweise mit viel Stretch ausgestatteten Hosen bringen extrem viel Tragekomfort durch ihre materialbedingte hohen Atmungsaktivität und Bewegungsfreiheit. Achte aber auf gute Qualität und ein robustes Modell, das strapazierfähig genug ist, um zur Not auch mal Felskontakt auszuhalten. Praktisch sind außerdem Taschen, in denen Du Dein Handy verstauen kannst.

Bei ausreichend Stretch kann der Hosensaum der Leggings bis unters Knie hochgeschoben werden: Dann hast Du die sommerliche Capri-Länge. Wenn es doch kühler oder regnerisch wird, kannst du schnell eine leichte Softshell-Hose oder Regenhose drüber ziehen.

👉 Wie Du die beste Hose für Dich und Deine Wanderung findest, erfährst Du in diesen Beiträgen:

Schweißregulierend: Funktionsshirts zum Wandern anziehen

In der Kategorie Shirts zum Wandern steht das Material im Vordergrund. Es sollte wichtige funktionale Anforderungen erfüllen, um Deinen Wandergenuss nicht zu trüben. Da die Shirts  zumindest bei milden/ warmen Temperaturen – also ohne Unterwäsche – direkt auf der Haut liegen, beeinflussen sie maßgeblich Deinen Tragekomfort. Es ist vor allem die Klimaregulation, die ein Funktionsshirt von einem herkömmlichen 100%-Baumwoll-T-Shirt unterscheidet.

Im Sommer kommt zusätzlich noch das Thema Sonnenschutz zum Tragen. Funktionsshirts ausgezeichnet mit ausgewiesenem UPV Faktor schützen die bedeckte Haut vor schädlichem UV Licht.

Ein Funktionshirt trocknet schnell, wenn Du mal ins Schwitzen gekommen bist. (Kurze) Ärmel schützen Deine Schulter vor Reibestellen vom Rucksack.

Bergzeit

Ein Funktionshirt trocknet schnell, wenn Du mal ins Schwitzen gekommen bist. (Kurze) Ärmel schützen Deine Schulter vor Reibestellen vom Rucksack.


Das Material eines guten Funktionsshirts regelt Körperfeuchtigkeit – also Schweiß – indem es diesen entweder zügig vom Körper weg nach außen leitet, um dann schnell zu trocknen (Materialien aus Polyester, Polyamid oder Polypropylen) oder Feuchtigkeit zunächst absorbiert (Materialien aus Merinowolle). Dadurch entsteht auf deiner Haut keine Verdunstungskälte (wie bei Materialien aus Baumwolle), die Dich bei einer Pause nach Anstrengung unangenehm auskühlt.

👉 Tipp: Ein zweites Shirt im Rucksack ist Gold wert. Wenn Du nach einem knackigem Anstieg am windigen Gipfel stehst, kannst Du das schweißnasse T-Shirt ausziehen und ein trockenes T-Shirt fürs weniger schweißtreibende bergab wandern anziehen.

Auch Materialien aus synthetisch modifizierter Zellulose der Kategorie Lyocell – Markenname Tencel ™ – eignen sich hervorragend und bieten ein sehr angenehmes Tragegefühl auf der Haut..

👉 Wenn Du mehr über die Materialen erfahren willst, die ein gutes Funktionsshirt ausmachen, empfehle ich Dir diese Artikel:

Must-have beim Wandern: Fleecejacke

Auch bei milden Temperaturen im Sommer sollte bei einer längeren Wanderung als Isolationsschicht eine Fleecejacke oder ein langärmliges Fleeceshirt im Rucksack sein. Wenn es kühler ist oder Du beim Wandern eine Pause im Schatten einer Hütte machst, sind Fleecejacken die ideale äußere Schicht, da das Material je nach Volumen leicht bis moderat isoliert. Durch die Luftdurchlässigkeit entsteht jedoch kein unangenehmer Wärmestau.

Es gibt Fleecejacken mit unterschiedlicher Wärmeleistung. Je nachdem, zu welcher Jahreszeit Du unterwegs bist, solltest Du ein dickeres oder dünneres Material zum Wandern anziehen. Praktisch kann auch eine Kapuze sein. So schützt Du auch deinen Kopf vor Kälte.

👉 Wie dick sollte der Fleece sein und wie erkenne ich ein gutes Material? Mehr über das Material Fleece erfährst Du in diesem Beitrag.

Nass und kalt: Kleidung zum Wandern bei Schlechtwetter

In den Bergen sind Wetterumschwünge nichts Ungewöhnliches und spätestens, wenn Du eine Mehrtageswanderung planst, musst Du Dich auch mal auf einen Regentag einstellen. Wenn Du Dich richtig angezogen bist, macht das Wandern aber auch Spaß, wenn die Sonne mal nicht scheint, der Wind ordentlich pfeift oder es regnet.

Eine Regenjacke gehört immer in den Wanderrucksack. Mit durchnässter Kleidung wird es selbst bei milden Temperaturen schnell kalt. Aber nicht nur Regen wird von Bekleidung mit wasserdichter Membran abgehalten sondern auch Wind. Das heißt, mit dem Überziehen einer Regenjacke erhöhst Du auch den Wärmerückhalt Deines kompletten Lagensystems.

In der Funktion unterscheiden sich hier folgende Materialkategorien als Wetterschutz beim Wandern:

  • die klassische Hardshell
  • der Windbreaker
  • die Softshell

Die richtige Regenjacke und Regenhose zum Wandern

Die Hardshell-Jacke, ein zwei- oder drei-lagiges Laminat mit wasserdichter Membran, ist die klassische und effiziente Regenjacke. Dabei unterscheiden sich packbare und leichte Konzepte signifikant von Regenjacken oder auch Regenhosen die dafür vorgesehen sind, beim Wandern länger getragen zu werden.

Ohne Regenjacke solltest Du nur in Ausnahmefällen zum Wandern aufbrechen. Auch wenn es nicht regnet, schützt sie Dich vor Wind und Auskühlung.

Bergzeit

Ohne Regenjacke solltest Du nur in Ausnahmefällen zum Wandern aufbrechen. Auch wenn es nicht regnet, schützt sie Dich vor Wind und Auskühlung.


Bei leichtem Wetterschutz verhelfen ein dünneres Material und reduzierte Nähte und Detailkonstruktion zu einem wirklich minimalen Packmaß und leichten Gewicht. Der Nachteil hier ist eine geringere Abriebresistenz und Reißfestigkeit. Eine leichte, packbare Regenjacke gehört in den Kleiderschrank eines jeden Wanderers und ist vielseitig einsetzbar.

Mit einer Regenjacke in Kombination mit einer Fleecejacke bist du perfekt für eine Wanderung bei schlechtem Wetter angezogen: Das Duo aus Wanderjacken hält Dich warm und trocken.

Eine Regenjacke und Regenhose aus einem soliden 3-Lagen Laminat ist sehr robust und kann problemlos lange und häufig getragen werden, ohne Gebrauchsspuren zu zeigen.

Da ein Outfit aus Hardshell Material auch aus einer atmungsaktiven, aber fast luftundurchlässigen Membran besteht, kommt es bei körperlicher Anstrengung hier schnell zum Hitzestau. Dann sorgen Belüftungszipper – seitlich unter dem Arm bei der Jacke und seitlich vom Saum bis zum Bund bei der Hose – für eine effiziente Entlüftung und somit ein angenehmes Innenklima. Der durchgehende Zipper bei der Hose ermöglicht auch ein An- und Auszeihen mit den Wanderstiefeln an den Füßen. Das geht schneller und ist praktisch, wenn der Boden nass ist.

👉 Tipp: Da Hardshell-Materialien meistens nicht elastisch sind, solltest Du auf ergonomisch vorgeformte Ärmel der Jacke und Knie bei der Hose achten. Das sorgt für volle Bewegungsfreiheit beim Wandern.

👉 Die besten Regenjacken fürs Wandern findest Du hier in unserem Testsieger-Beitrag.

Windbreaker: Für Wanderungen bei Wind

Der Windbreaker bietet ohne Membran und nur durch eine sehr dichte Webkonstruktion zwar eine hohe Windresistenz, ist aber höchstens wasserabweisend. Wasserdicht sind die Jacken aber nicht. Das leichtere Material mit ultra-kleinem Packmaß ist ideal für eine Wanderung, bei der ein Regenguss sicher ausgeschlossen werden kann und nur die Windresistenz benötigt wird.

Allrounder beim Wandern: Softshell

Die Softshelljacke ist als äußere Schicht ideal für kältere Temperaturen und bietet je nach Volumen der aufgerauten Innenseite leichten bis guten Wärmerückhalt. Softshells mit Membran, jedoch meistens nicht mit verschweißten Nähten, bieten immerhin moderaten Wetterschutz und volle Windresistenz. Bei einem leichten Schauer während Deiner Wanderung schützt Dich die wasserabweisende Jacke daher durchaus. Bei Dauerregen oder starkem Niederschlag wirst Du mit der Softshell aber nicht trocken bleiben.

Der Vorteil gegenüber der Hardshelljacke ist die bessere Atmungsaktivität. Außerdem sind Softshells viel elastischer. Das kann bei Wanderungen mit Kraxeleien praktisch sein.

👉 Mehr zum Thema Softshell erfährst Du in diesen Beiträgen:

Anziehen beim Wandern im Winter: Isolationsjacke

Da Daune Feuchtigkeit absorbiert, eignet sich eine Daunenjacke nur für Wanderungen unter dem Gefrierpunkt. Isolierjacken mit synthetischer Faserisolation können bei Übergangstemperaturen und unter null Grad getragen werden.

– Unser Experte Katharina, hat 5 Monate auf einer Hütte in den Bergen gearbeitet
Wenn Du eine Wanderung mit Hüttenübernachtung planst, ist es gut, eine Isolationsjacke für abends dabei zu haben. Nachts kann es in den Bergen frisch werden – sogar im Sommer. Mir hat es immer leid getan, wenn Gäste den klaren Sternenhimmel über der Hütte nicht genießen konnten und sich in die warme Stube verkriechen mussten, weil ihnen draußen zu kalt war.

👉 Tipp: Isolationsjacken für Pausen und Notfälle verbringen die meiste Zeit im Rucksack. Sie sollten definitiv gut komprimierbar sein und ein geringes Packmaß haben.

Kappe, Sonnenbrille und Co: Essenzielle Accessoires zum Wandern

Eine Kappe mit Schirm oder ein Sonnenhut mit kurzer Krempe schützen Augen und Gesicht beim Wandern vor schädlicher UV-Strahlung, aber auch vor Regen. Dabei ziehst Du beim Wandern im Sommer eine Kappe an, die aus luftdurchlässigem Material besteht. Als Regenschutz brauchst Du eine Cap mit Membran.

Eine Sonnenbrille brauchst du beim Wandern nicht nur im Sommer. Die Bergsonne kann auch im Herbst oder Winter aggressiv sein.

Bergzeit

Eine Sonnenbrille brauchst du beim Wandern nicht nur im Sommer. Die Bergsonne kann auch im Herbst oder Winter aggressiv sein.


Die Sonnenbrille macht den Blick in die Landschaft blendungsfrei und bietet Sonnenschutz für Deine Augen. Achte auf eine CE-Kennzeichnung und/oder das UV400-Label. Eine spezielle Sportbrille mit guter Belüftung kann praktisch sein, weil die Gläser zum Beispiel nicht so leicht beschlagen, wenn Du ins Schwitzen kommst. Verspiegelte Gläser schützen vor aggressiver Bergsonne. Wenn Du dir eine Sportsonnenbrille zulegen willst, kannst Du Dich in diesem Beitrag über die Eigenschaften und Technologien von Brillengläsern informieren.

Gerade für leichte Touren eignet sich aber auch eine ganz normale Sonnenbrille. Diese sollte aber Kunststoffgläser haben. Die splittern nicht, falls Du stürzen solltest.

🤓 Tipp für Brillenträger: Einige Hersteller bieten optische Clips für Sportsonnenbrillen an. Das ist in der Regel deutlich günstiger als sich eine Sportsonnenbrille anpassen zu lassen. Welche Hersteller solche Systeme anbieten und wie das ganze funktioniert, kannst Du in diesem Beitrag nachlesen.

Ein Schlauchschal ist ein extrem praktisches und vielseitig einsetzbares Accessoire, das bei jeder Tageswanderung dabei sein sollte. Als Stirnband kann es die Ohren am zugigen Gipfel schützen, als Mütze den Kopf vor Sonne. Bei kalten Temperaturen hält es Hals und Nacken warm.

Bergzeit

Mütze und Handschuhe sollten bei Wandertouren im Winter immer dabei sein. Ein zweites Set im Rucksack ist sinnvoll, wenn ein Handschuh unterwegs verloren geht oder die Mütze nass wird. Auch an kühlen Herbsttagen ist es sinnvoll, Handschuhe beim Wandern im Rucksack zu haben. Statt der Mütze kannst Du ein Stirnband tragen: Das schützt die Ohren vor Wind ohne zu Überhitzung am Kopf zu führen.

Gamaschen schließen nicht nur den Übergang zwischen Hosensaum und Wanderstiefel um Matsch, Steinchen oder Schnee draußen zu halten. Sie schützen auch bei gutem Wetter den Schuh vor taunassem Gras. Zum Wandern in schneelosem Gelände reichen Kurzgamaschen aus.

Im Winter und Frühjahr verhelfen Dir leichte Grödel beim Queren von Schnee oder Eis. Im Rucksack dabei können sie bei Bedarf schnell über die Wanderstiefel gezogen werden. Teste aber unbedingt vorher, ob Stiefel und Grödel kompatibel sind.

Fazit

Wie Du dich beim Wandern anziehst, ist entscheidend dafür, dass Du Deine Tour genießen kannst. Funktionale Bekleidung und Ausrüstung sind essenziell, damit Deine Wanderung komfortabel und sicher ist. Bekleidung und Wanderstiefel sind dann wirklich gut, wenn Du sie nicht spürst und sie Dich nicht vom Wandererlebnis ablenken. Eine gute Auswahl an Wanderbekleidung aus Funktionsmaterialien zeichnet sich aus durch uneingeschränkte Bewegungsfreiheit, hohen Tragekomfort und ein stets angenehmes Körperklima.

Das trifft ganz besonders auf Dein Schuhwerk zu: Mit einem guter und der Wegbeschaffenheit angemessener Wanderstiefel kommst Du blasen- und sturzfrei an.

Wetterschutz und Sonnenschutz sind ebenfalls ein absolut essentieller Bestandteil der Wanderausrüstung und sollten bei keiner Tour fehlen.

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