Hochwertige Schuhe fürs Wandern, Trekking und Bergsteigen zu fertigen, hat bei Meindl eine wirklich außergewöhnlich lange Tradition. Das im oberbayerischen Kirchanschöring ansässige Unternehmen wird auch heute noch von Mitgliedern der Familie Meindl geführt, die bereits in der 9. Generation in ununterbrochener Folge Schuhmachermeister hervorbringt und damit seit gut 300 Jahren diese Handwerkskunst im Chiemgau pflegt! Der aktuelle Slogan „Meindl – Shoes For Actives – Tradition made in Bavaria“ kommt also nicht von ungefähr.
Entsprechend hoch ist auch der eigene Anspruch an Qualität: „Wo Meindl drauf steht, soll auch Meindl drin sein.“ So lautet die Vorgabe für jedes Paar Schuhe, die an Händler auf der ganzen Welt versendet werden, egal, ob zwiegenähte Haferlschuhe, moderne, steigeisenfeste High End-Bergstiefel oder leichte Multifunktionsschuhe. Gefertigt wird überwiegend in Europa, ausgewählte Modelle sogar in Kirchanschöring, wo sich auch das Zentrallager und die Verwaltung befinden.
Herausragende Meindl-Qualität
Besonders zuverlässig, robust, bequem und langlebig sollten schon die ersten Meindl-Schuhe für den Arbeitsalltag und schon bald auch für das Bergsteigen sein. Anforderungen, die im Kern auch heute noch Gültigkeit haben. Früher konnten diese Eigenschaften ausschließlich durch die zwiegenähte Machart von Lederschuhen erreicht werden, eine traditionelle Fertigungstechnik, an der man in Kirchanschöring auch heute noch festhält. Für das nötige handwerkliche Know-How bildet Meindl seine Mitarbeiter aus, fördert Kontinuität und eine nachhaltige Beschäftigung am Standort unweit des Waginger Sees – immerhin sind hier gut 200 Mitarbeiter angestellt, einige davon seit vielen Jahren.
Noch immer ein hoher Anteil an Handarbeit
Man findet echt zwiegenähte Schuhe aber nur noch bei wenigen traditionellen Bergstiefeln, High End Lifestyle-Schuhen, Trachtenschuhen oder einigen klassischen Winterschuhen und Winterstiefeln. Für moderne Anforderungen an Gewicht, Performance und maschinell gestützte Produktionsverfahren setzt man auch bei Meindl-Bergschuhen seit langem auf die uneingeschränkt wiederbesohlbare, gezwickte Machart. Ein Bergstiefel mit ca. 200 Teilen pro Schuh wird in ebenso vielen Arbeitsschritten hergestellt und das erfolgt bei Meindl trotz maschineller Unterstützung immer noch mit einem hohen Anteil an Handarbeit.
Ein auf diese Weise hergestellter Lederschuh ist mit geringem Pflegeaufwand extrem langlebig und kann vom Hersteller oft auch nach jahrelanger, intensiver Nutzung durch Reparatur mit Neubesohlung in einen annähernd neuwertigen Zustand zurück versetzt werden. Nur superleichte Outdoor-Sneaker, Kinderschuhe und neuerdings auch minimalistische Barfußschuhe mit flexiblen Sohlen werden in gestrobelterMachart mit angespritzten Sohlen hergestellt und sind nicht wiederbesohlbar. Eine sorgfältige Produktentwicklung und die kritische Qualitätskontrolle durch eigene Tests und ein Testteam aus professionellen Bergführern sichert das hohe Niveau.
Nachhaltigkeit bei Meindl
Dass der Meindl-Geschäftsführung das Thema Nachhaltigkeit am Herzen liegt, erkennt man nicht nur an der Wertigkeit und Langlebigkeit der Produkte, sondern auch an den konkreten Bemühungen um eine ressourcenschonende Verarbeitung. So ist beispielsweise die komplette Wärmeversorgung des Standortes Kirchanschöring auf regionale Brennstoffe durch Hackschnitzel umgestellt. Mit der Meindl Identity® Produktlinie (siehe weiter unten) setzt man auf kurze Transportwege und absolute Transparenz bei der regionalen Herkunft verwendeter Materialien.
Die Wander- und Bergschuhkategorien nach Meindl
Kategorie B/C kennzeichnet schwere Trekkingstiefel. | Foto: Meindl
Mit der von vielen Herstellern und Händlern im deutschsprachigen Raum in zum Teil etwas abgewandelter Form* übernommenen Bergschuh-Einteilung wird seit 1976 definiert, welcher Schuh für welchen Einsatzbereich am besten geeignet ist – ein Meindl Erfolgskonzept:
A – „Lightwalking“, für gute Wege, Parkanlagen, Alltag (Freizeit, Alltag, Reise, Walking)
A/B – „Wandern in Hochalmregionen“, für gute und weniger gute Wege, Hüttenwege (leichte Wanderungen im Flachland, Mittelgebirge oder in den Voralpen)
B – „Trekking in leichtem, alpinem Gelände“, auch auf schlechten Wegen und Steigen (Anspruchsvolle Wanderungen im Mittelgebirge, leichte Trekking-Touren in den Gebirgen der Welt)
B/C – „Ambitioniertes Trekking“, auch auf schlechten Pfaden und Trails, bedingt steigeisenfest (Körbchensteigeisen), Geröll, Klettersteige (Anspruchsvolles Trekking, harte Wanderungen, bis Hochgebirge)
C – „Alpin-Trekking“, Gletscher, bedingt steigeisenfest (Kombisteigeisen), schlechteste Wege, auch weglos, Geröll, Klettersteige (Touren im Hochgebirge, auf Gletschern, Härteste Trekking-Touren)
Ein wichtiger Grund für den anhaltenden Erfolg von Meindl, ist neben der absolut soliden, nachhaltigen Qualität, die ständige Entwicklung neuer Technologien. Mit dem Ziel immer bessere Produkteigenschaften zu realisieren und damit den wachsenden Ansprüchen an Outdoor- und Bergsportschuhe gerecht zu werden, entstehen im Laufe der Zeit richtungsweisende, eigenständige Konzepte, mit denen sich etliche Modelle zum Teil deutlich von der Konkurrenz absetzen.
Für optimalen Nässeschutz wird bereits 1982 der erste Schuh mit Gore-Tex® Futter entwickelt. Selbstverständlich finden sich auch die hervorragenden Gummilaufsohlen von Vibram® auf zahlreichen Meindl-Klassikern. Einige Beispiele, bei denen es um Optimierungen zu den Themen Passform, Atmungsaktivität, Tragekomfort, Stabilität, Schutz oder Nachhaltigkeit geht, sind im Folgenden gelistet:
Air Revolution®: Konzept zur verbesserten Belüftung durch erhöhte Luftzirkulation entlang einer über den Schaftrand hinaus verlängerten, besonders atmungsaktiven Lasche mit 3D Mesh
Comfort-fit®: Sehr bequeme Passform mit breiter Vorfußzone, die über einen speziellen Leisten gefertigt wird, in Verbindung mit einem speziellen Fußbett.
MFS System: Polsterung mit anpassungsfähigem Memory-Schaum-Einsatz im Schaftbereich zur Eliminierung von Druckpunkten im Schuh
MFS Vakuum®: optimiertes, anpassungsfähiges Polsterungskonzept für Bergschuhe mit einem stabileren Schaft. Memory-Schaum-Einsätze finden sich im gesamten Schaftbereich und auf der Einlegesohle.
Meindl Identity®: Leder mit Herkunftsnachweis: Bei den gekennzeichneten Modellen lässt sich anhand einer individuellen ID-Nummer auf www.identity-leder.de die regionale Herkunft des verarbeiteten Schuhleders nachvollziehen.
variofix®-Schnürsystem: Spezielles, an die Schnürung gebundenes Zugband zur Optimierung der Anpassung im Fersenbereich für eine stabilen, rutschfreien Sitz.
Fit System Konzept: das Meindl-Weitensystem mit schmaler, mittelbreiter und weiter Passform
Ergonomic-Fit/Heelcuff-Freeflex:Bergstiefel/Wanderstiefel mit eng anliegendem Schaftabschluss sind dank elastischer und weicher Materialien bei vollem Schutz ausreichend beweglich.
Alpin Sohle: Die abgewinkelte Form der Steigeisenaufnahme im Fersenteil ermöglicht eine optimale Abrollbewegung beim Gehen ohne Steigeisen.
Die wichtigsten Eckdaten der Meindl-Historie
1718: Urkundliche Erwähnung des ersten Schuhmachers in Kirchanschöring: Petrus Meindl
1918: Lukas M. Sen. legt den Grundstein für die Marke.
1949: Es gibt 10 Mitarbeiter und Meindl ist auf der ersten Fachmesse in München vertreten.
1976: Die Meindl-Bergschuhkategorien (A, A/B, B, B/C, C, D) werden von Alfons Meindl entwickelt und von vielen Herstellern und Händlern bis heute weitgehend unverändert übernommen.
1982: Erster Meindl-Schuh mit Gore-Tex® Technologie
1991: Gründung eines Umweltausschusses für nachhaltiges, verantwortungsvolles Handeln bei Produktion und Entsorgung
1995: Alfons Meindl erhält das Bundesverdienstkreuz / die neue Produktionsstätte in Kirchanschöring wird fertiggestellt.
1999: Der Meindl Island ist beliebtester Trekkingschuh der Outdoor-Leser.
...war als Geologe viel im Gelände unterwegs, vorzugsweise in gebirgigen Regionen Südindiens, Schottlands, Italiens, in den Alpen und im Bayerischen Wald. In seiner Freizeit unternimmt der Bergzeit Produkt-Redakteur gerne Ausflüge in die Tegernseer Berge vor der Haustür, nach Südtirol, zum Gardasee oder zum Lago Maggiore, wo Bergwandern, Laufen, Radfahren, Skifahren und Langlaufen seine bevorzugten Fortbewegungsarten sind.