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Federleicht und mollig warm

Mountain Equipment Firelite Schlafsack im Test

3 Minuten Lesezeit
Der Mountain Equipment Firelite ist ein federleichter Daunenschlafsack, der speziell für gewichtsbewusste Alpinisten konstruiert wurde. Im Rahmen eines Biwaks musste der nicht einmal 800 Gramm schwere Schlafsack zeigen, was er kann.

Hinweis: Dieser Testbericht stammt aus dem Jahr 2017. Das Produkt wurde überarbeitet, Bergzeit Einkäufer Nick erklärt Dir die Updates des Firelight Schlafsacks von Mountain Equipment (Stand Juni 2023).

Das überarbeitete Modell des Firelight Schlafsacks besitzt ein PFC-freies Außen- und Innenmaterial. Darüber hinaus hat dieser nun einen cuin-Wert von 900+, also eine spitzenklassige Wärmedämmung im Verhältnis zu Volumen und Gewicht

Nick Buslay, Bergzeit Brand Manager


Lange habe ich auf so einen Schlafsack gewartet. Ein Daunenschlafsack mit unter einem Kilo Gewicht und einer Wärmeleistung, die für die meisten alpinen Einsatzbereiche ausreicht – von ganz großen Herausforderungen wie Expeditionen oder hochalpinen Winterbiwaks einmal abgesehen. Eine echte Ansage für Outdoorsportler, was Mountain Equipment mit dem Firelite auf die Beine gestellt hat!

Mountain Equipment Firelite – beeindruckende Eckdaten

  • 770 Gramm Gesamtgewicht (für die Regular-Variante) bei -6°C Temperatur(komfort)limit
  • 90/10er Gänsedaune
  • Schräge Boxkammern und Daunenkammer hinter dem Front-Reißverschluss verhindern Kältebrücken
  • anatomische Kapuze und Fußteil mit sieben bzw. vier Daunenkammern liefern eine perfekte Rundum-Wärme
  • Leichtes und atmungsaktives Plasma™ 10D Außen- und Innenmaterial
  • Laut Mountain Equipment „entwickelt für Alpinisten, Langstrecken-Rucksackwanderer und Bergathleten“

Perfekt also für meine Bedürfnisse, bin ich doch meistens by fair means auf höheren Alpenbergen oder schnell&leicht in den Voralpen unterwegs. Die ein- oder andere Übernachtungstour scheiterte bisher tatsächlich am passenden Schlafsack. Das sollte mit dem Mountain Equipment Firelite endgültig Vergangenheit sein.

Die Zeit war reif für den Firelite

Winzig klein: Der Mountain Equipment Firelite findet auch in kleineren Rucksäcken problemlos Platz.

Arnold Zimprich

Winzig klein: Der Mountain Equipment Firelite findet auch in kleineren Rucksäcken problemlos Platz.


Was Daunenschlafsäcke angeht, beschränken sich meine Erfahrungen auf einen recht voluminösen Camp-High-Expeditionschlafsack, der zwar bei der Wärmeleistung keine Wünsche offen ließ, ansonsten aber aufgrund von Gewicht und Packmaß eher selten aus dem Ausrüstungsschrank gezogen wurde. Daneben harrte noch ein ausgenudelter Celeste-Daunenschlafsack seines Einsatzes, der die besten Jahre schon lange hinter sich hatte. Seit längerem verwendete ich primär einen Carinthia-Kunstfaserschlafsack und war eigentlich ganz zufrieden mit dessen Leistung.

Aber das gewisse „Wohlfühl-Etwa“ fehlte ganz einfach – entweder ließ die Wärmeleistung bei alpinen Biwaks über 2.500 Meter zu wünschen übrig oder der Schlafsack konnte qualitativ und/oder von der Ausstattung für den geplanten Einsatz nicht recht überzeugen. Als ich also die Eckdaten des Firelite lese, bin ich schon voller Vorfreude.

Mountain Equipment Firelite im Test

Zeit für einen Test draußen, ganz ohne Zelt – einfach unter freiem Himmel. Mal sehen, was das Plasma™ Außen- und Innenmaterial und die 800er Daune so kann! Zunächst einmal liegt es angenehm sanft auf der Haut, schmiegt sich förmlich an. Trotz verschwitzter Beine habe ich nicht das Gefühl, dass der Schlafsack unangenehm „kleben“ bleibt.

Schnell liefert der Firelite eine beeindruckende Wärmeleistung. Das Thermometer sinkt auf um die fünf Grad. Trotzdem bleibt es im Schlafsack mollig warm. Der einhändig bedienbare Wärmekragen verhindert eine unangenehme Luftzirkulation. Noch ein Blick in den beeindruckenden Sternenhimmel, und schnell bin ich in meinem Outdoor-Daunenbett eingeschlafen.

Perlt ab: das vorimprägnierte Plasma™ Außenmaterial ist leicht und atmungsaktiv.

Arnold Zimprich

Perlt ab: das vorimprägnierte Plasma™ Außenmaterial ist leicht und atmungsaktiv.


Am nächsten Morgen wische ich mir den Schlaf aus den Augen. So gut habe ich selten in einem Schlafsack geschlafen. Dort, wo die Atemluft in der Nacht auf der Oberfläche des Schlafsacks kondensierte, ist er pitschnass – allerdings nur außen. An der Innenseite ist er schön trocken geblieben. Das spricht für das zwar filigran wirkende, aber erstaunlich robuste Plasma Außenmaterial, auf dem die Feuchtigkeit abperlt.

Gut gefallen hat mir auch der Packsack mit praktischem Rollverschluss. Im Gegensatz zu manch anderen Outdoor-Produkten mit mitgelieferten Packsäcken passt der Schlafsack ohne allzu intensives Gequetsche problemlos hinein. Der wasserdichte Packsack hält den Schlafsack auch bei intensiven Regengüssen stets trocken.

Nach einigen Touren ist mir der Mountain Equipment Firelite echt ans Herz gewachsen – und Hand aufs Herz: Ich habe noch nie einen Schlafsack mit einem besseren Gewichts-zu-Wärme-Verhältnis besessen. Ab sofort hat er einen ganz besonderen Platz im Ausrüstungsschrank. Mein alter Daunenschlafsack musste weichen…

Mein Test-Fazit zum Mountain Equipment Firelite Daunenschlafsack

Mich hat der Firelite ganz ehrlich begeistert. Zwar ist er mit mehr als 500 Euro Verkaufspreis nicht gerade günstig – bietet aber einen Funktionsumfang und einen Schlafkomfort, der in dieser Gewichtsklasse seinesgleichen sucht. Damit ist er ein echtes „Multitool“ für komfortsuchende und fortgeschrittene Outdoor-Schläfer. Die Wärmeleistung – Komfortbereich bis 0°Grad, Comfort Limit bis -6°C und Extrembereich bis -23°C – ist in meinen Augen für einen Schlafsack mit weniger als 800 Gramm Gewicht wirklich einzigartig.

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