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Safety first?

How to: Helm richtig aufsetzen

5 Minuten Lesezeit
Manchmal hat man das Gefühl, einen Ski- oder Fahrradhelm richtig aufzusetzen ist eine wahre Kunst. Wie man einen Helm richtig aufsetzt und warum es nicht nur aus Stylegründen wichtig ist den Helm richtig einzustellen, sondern vor allem auch sicherer ist, erklärt unser Autor Danny.

Obwohl ich leidenschaftlicher (Berg-) Sportler bin, kommt es doch seltener vor, dass ich über so eine wahre Herzensangelegenheit schreibe wie hier. Trotzdem ist es ein wichtiges Thema, das leicht umzusetzen ist und auch noch einige praktische Tipps für den sportlichen Alltag liefert. Und zwar soll es hier um einen Ausrüstungsgegenstand gehen, der beim Skifahren, Radfahren, Bergsteigen und Klettern gleichermaßen essenziell und unerlässlich sein soll bzw. ist: der Helm. Genauer gesagt, ist das hier ein Appell an alle Sportler, ihren Helm aufzusetzen – und vor allem richtig aufzusetzen, um den Kopf optimal zu schützen.

Warum sollte ich überhaupt einen Helm aufsetzen?

Diese Frage höre ich leider viel zu oft. Klar, um einen Helm richtig aufzusetzen, ist es auf jeden Fall eine Grundvoraussetzung zunächst mal einen Helm zu besitzen und dabeizuhaben. Aber gerade bei Skitouren und Abfahrten im freien Gelände erlebe ich erschreckend oft das genaue Gegenteil. Begegnet man dann allerdings der Frage nach einem Helm mit einer ordentlichen Portion Rationalität (i.e. gesunder Menschenverstand!!!) kommt man hoffentlich zu dem Ergebnis, dass es keinen, und ich meine wirklich gar keinen vernünftigen Grund gibt, keinen Helm zu tragen. Eitelkeit, Komfort und Bequemlichkeit einmal außen vor gelassen.

Skhelm und Radhelm richtig aufsetzen
Ein schräg sitzender Helm mag verwegen aussehen, optimalen Schutz bietet er allerdings nicht. | Foto: Sylke Verheyen

Wer seine Lawinennotfallausrüstung zuhause lässt, wird selbstverständlich misstrauisch beäugt und beim Skihelm sollte das meiner Meinung nach genauso sein. Zumal der überwiegende Teil der Verletzungen bei Skitouren nicht etwa der Erstickungstod in der Lawine, sondern mechanischer Natur sind! Mit einem Helm lassen sich also viele solcher Risiken minimieren und empfindliche Verletzungen vorbeugen. Genau das Gleiche gilt fürs Radfahren und Klettern am Fels auch, wobei ich hier den subjektiven Eindruck habe, dass es mittlerweile mehr zum Standard geworden ist als bei Skitouren.

Wie kann ich denn einen Helm falsch aufsetzen?

Gut, wenn Du dich entschieden hast Sicherheitsvorkehrungen bei Deinem Lieblingssport zu treffen und Du dir einen Helm zulegst. Eigentlich sollte es dann ja auch irgendwie selbstverständlich sein, dass Sportler ihren Helm richtig aufsetzen. Die wenigsten Sportklamotten kommen mit einer Anleitung zum Anziehen und trotzdem sieht man hier seltener grobe Verstöße gegen die Funktionalität.

Skihelm richtig aufsetzen
Das altbekannte Tour- bzw. Jerrygap ist nicht nur Style-, sondern vor allem Sicherheits-Fauxpas. | Foto: Sylke Verheyen

Bei Helmen sieht die Sache doch deutlich anders aus. Es gibt sogar extra Bezeichnungen für die Lücke zwischen Skibrille und Helmrand, die nur dann zu sehen ist, wenn der Helm falsch sitzt. Ich rede natürlich von der sogenannten Touri- oder Jerrygap. Als ob das noch nicht genug wäre, lese ich diesen Winter, sinngemäß unter einer Dokumentation auf Youtube, dass man die Touris doch immer daran erkenne, wie sie ihre Helme aufsetzen. Dieser Kommentar war letztlich auch der Grund für diesen Beitrag: Natürlich ist es eine Sache, das Gespött von Einheimischen und der Internetgemeinde zu sein, aber es hat auch einen tieferen Sinn, den Helm korrekt aufzusetzen. Denn nur ein richtig sitzender und korrekt aufgesetzter Helm bietet richtigen Schutz im Falle eines Falles!

Wie setze ich einen Helm richtig auf?

Der Helm sollte fest auf dem Kopf sitzen, ohne dabei Druckstellen zu erzeugen. Wenn Du den Kopf hin- und herschüttelst, darf der Helm nicht verrutschen, sonst hält er bei einem Aufprall garantiert nicht richtig. Kinnriemen sollten nicht verdreht sein und im geschlossenen Zustand ebenfalls fest, ohne zu drücken am Kinn sitzen. So sehen schon mal die Grundlagen beim Helmaufsetzen aus.

Zum Feinjustieren gibt es oft Drehrädchen oder ähnliche Verschlussmechanismen am Hinterkopf oder unterschiedlich dicke, austauschbare Polster. Es lohnt sich, hier etwas Zeit zu investieren bis der Helm wirklich optimal sitzt, da man ihn im Idealfall für einen langen Zeitraum trägt und das sollte dann ja auch möglichst bequem sein. Faustregel: Wenn der Helm perfekt sitzt, vergisst man beinahe, dass man einen Helm trägt.

Um beliebte Fehler zu vermeiden, kannst Du vor einem Spiegel den Sitz Deines Helms ganz leicht überprüfen:

  • Sitzt der Helm fest, ohne zu drücken und ist zwischen Augenbrauen und Helmrand ca. eine bis anderthalb Fingerbreiten Platz, dann passt der Helm und sitzt korrekt. Beim Skihelm schließen Skibrille und Helm bündig ab und es gibt keine Lücke zwischen Brillen- und Helmrand.
  • Ist der Abstand breiter als anderthalb Fingerbreiten ist der Helm entweder zu klein, oder er sitzt zu weit am Hinterkopf und Du läufst Gefahr verspottet zu werden (s.o.).
  • Wenn Du gar nichts mehr siehst, ist der Helm entweder zu groß oder er sitzt zu weit vorne.
  • Es empfiehlt sich auch, die Symmetrie im Blick zu behalten. Ein schräg sitzender Helm mag verwegen aussehen, bietet aber keinen optimalen Schutz. Oft ist der Helm dann zu groß und sitzt dementsprechend locker.
Skihelm passend aufsetzen
Einen richtig sitzenden Skihelm vergisst man fast – und eine kalte Stirn gibts außerdem nicht. | Foto: Sylke Verheyen

Was muss ich noch beim Helm beachten?

Es lohnt sich, verschiedene Helme von verschiedenen Herstellern auszuprobieren, denn nicht nur Kopfformen sind unterschiedlich, sondern auch die Passformen unterscheiden sich oft stark von Modell zu Modell und Hersteller zu Hersteller. Und ein perfekt sitzender Helm ist ein Helm, den man oft aufsetzt! Ähnlich wie bei Schuhen solltest Du den Helm kaufen, der dir am besten passt und nicht den Helm mit den coolsten Features und der coolsten Optik. Obwohl Letzteres glücklicherweise in den letzten Jahren immer besser wurde…

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