Inhalt
- Baselayer: Was Du zur körpernahen Lage wissen musst
- Was ist eine Baselayer?
- Was ist die Funktion einer Baselayer?
- Baselayer: Was ist die ideale Passform?
- Wie dick sollte die Baselayer sein?
- Tabelle: Welche Baselayer ist der richtige?
- Was ist eine Midlayer?
- Midlayer: So sollte sie sitzen
- Tabelle: Welche Midlayer ist die richtige?
Baselayer und Midlayer sind das Fundament Deiner Bekleidungsstrategie beim Outdoorsport. Die richtige Wahl dieser Bekleidungsschichten sorgt bei jeder Jahreszeit und Aktivität dafür, dass Du weder auskühlst, noch überhitzt – egal ob Wandern, Bergsteigen oder Skitour.
👕Baselayer
- körpernahe/unterste Lage
- dient der Schweißregulation
- besteht aus Strickmaterial (häufig Merino)
- sitzt eng und ist flexibel
🧥 Midlayer
- mittlere Bekleidungsschicht
- isoliert
- besteht je nach Einsatz aus Strickmaterial, Fleece, Daune
- tendenziell schmal geschnitten
Baselayer und Midlayer sind Teil des Zwiebelprinzips bzw. Lagensystems. Dabei hat jede Bekleidungslage ihre besondere Funktion:
- Die körpernahe Lage – Baselayer – reguliert Körperfeuchtigkeit
- Die zweite Lage – Midlayer – isolierende Eigenschaften
- Die Außenlage dient vor Allem dem Wetterschutz
Die einzelnen Lagen ergänzen sich im Zusammenspiel und so kannst Du Deine Bekleidung passgenau auf die jeweils aktuellen Bedingungen und Deine persönlichen Bedürfnisse anpassen.
🧅Mehr dazu erfährst Du im Beitrag Das Zwiebelprinzip: Schlau gekleidet in Sport und Alltag
Baselayer: Was Du zur körpernahen Lage wissen musst
Die Baselayer ist die Grundlage des Zwiebelprinzips und sorgt dafür, dass Du Dich bei jeder Aktivität wohlfühlst: Sie hält Dich trocken, reguliert die Temperatur und bereitet den perfekten Unterbau für alle weiteren Schichten.
Was ist eine Baselayer?
Die Baselayer – also die Unterwäsche oder körpernahe Lage – spielt eine sehr wichtige Rolle für Klimaregulation und Tragekomfort des gesamten Bekleidungssystems. Dabei bedecken sowohl ein Oberteil als auch eine Hose zumindest den Torso oder aber mit langen Ärmeln und Beinen den gesamten Körper vom Hals bis zu den Fußgelenken.
- Material: Baselayer sind immer aus Strickmaterial gefertigt, weil es grundsätzlich elastischer und luftdurchlässiger als Gewebe ist.
- Konstruktion: Nähte sind sehr reduziert eingesetzt und in Flachnaht-Technik ausgeführt. Häufig wirst Du nahtlose Unterarm-Zwickel am Oberteil und nahtlose Schritt-Zwickel an den Hosen finden. Dadurch wird die mögliche Reibung auf der Haut auf ein absolutes Minimum reduziert, was erheblich zum Tragekomfort beiträgt.

Bergzeit
Ob Schweiß oder erfrischendes Brunnenwasser: Eine gute Baselayer trocknet schnell.
Was ist die Funktion einer Baselayer?
Diese Eigenschaften bringt Dir ein gutes Baselayer Material:
💦 Regulierung von Körperfeuchtigkeit = Schnelltrocknung + Klimamanagement
Bei sportlichen Aktivitäten kommst Du ins Schwitzen. Direkt auf der Haut getragen leitet ein gutes Baselayer Material Körperfeuchtigkeit (Schweiß) vom Körper weg nach außen und verhindert somit, dass das nasse Material auf Deiner Haut liegt und Du durch Verdunstungskälte auskühlst. Das würde Dir nämlich beim Tragen von Baumwolle direkt auf der Haut passieren und ist beispielsweise bei einer Pause nach einem Aufstieg extrem unangenehm.
Dieses für Baselayer wichtige Feuchtigkeitsmanagement leistet besonders Merinowolle. Es gibt aber auch synthetische Fasern, die weniger Feuchtigkeit absorbieren aber durch besondere textile Konstruktion nach dem Kapillar-Prinzip oder durch eine spezielle Ausrüstung die Feuchtigkeit von der Haut weg nach außen abgeben.
👉 Mehr über die Vor- und Nachteile der Materialien als Baselayer erfährst Du in diesem Beitrag: Merino versus Synthetik in Funktionsunterwäsche
Weitere für Baselayer typische Materialeigenschaften kommen zum Beispiel von antimikrobieller Ausrüstungen, die die Bildung von Geruch hemmen, auch wenn das Baselayer mehrfach getragen wird.
Baselayer: Was ist die ideale Passform?
Wichtig: Das Material des Baselayers sollte eine gute Elastizität und einen guten Rücksprung haben, sodass es wirklich eng auf Deiner Haut anliegt. Warum?
- Weil ein Material mit guter Elastizität sich verschiedenen Körperformen innerhalb einer Kleidergröße anpasst und so Reibung von Materialfalten verhindert. Außerdem wird die Bewegungsfreiheit nicht eingeschränkt.
- Weil nur wenn das Baselayer Material auf Deiner Haut anliegt, sorgt Deine Körperwärme dafür, dass die Kleidung schneller trocknet.

Bergzeit
Die unterste Lage sollte zur Aktivität passen: Lange, warme Baselayer sind für den Wintersport geeignet.
Wie dick sollte die Baselayer sein?
Hier kommt es darauf an, zu welcher Jahreszeit, zu welchen Bedingungen und zu welcher Aktivität Du die Baselayer auswählst.
Baselayer gibt es in verschiedenen Gewichtsklassen: von seiden-dünn bis zu mittlerem Fleece. Dabei bietet ein dünnes Material vor allem Feuchtigkeitsmanagement und natürlich wenig Isolation. Ein voluminöseres Material hingegen hält Dich zusätzlich warm.
Außerdem kannst Du beim Oberteil wählen zwischen ärmellos, kurzärmelig oder langen Ärmeln. Ebenso gibt es kurzbeinige Boxer-Short, Knie-lange Hosen bis zur langen Unterhose.
🤜 Als Faustregel gilt:
- Je schweißtreibender Deine Aktivität, desto wichtiger ist das Feuchtigkeitsmanagement des Materials.
- Je kälter die Temperaturen, desto mehr Isolation/ Wärmerückhalt sollte Das Material bieten.
- Je nach Deiner persönlichen Konstitution, Kondition und Muskelmasse wählst Du den Grad der Isolation und ob Deine Arme und Beine auch bedeckt sein sollen oder nicht.

Zuletzt ist bei den Baselayer-Oberteilen irgendwann der Übergang in einen technischen Midlayer oder ein technisches T-Shirt fließend, was die Materialeigenschaften angeht. Dann unterscheiden sich zum Beispiel ein technisches T-Shirt von einem kurzärmligen Baselayer nur noch durch zusätzlichen UV-Schutz oder etwas höhere Abriebresistenz.
Ein Baselayer-Shirt kann auch als Midlayer getragen werden. Im Sommer wirst Du zumeist nur eine Lage am Oberkörper tragen.
🏆 Welche Funktionsunterwäsche die beste ist, erfährst Du im Beitrag Testsieger: Die beste Funktionsunterwäsche und Merinounterwäsche.
Tabelle: Welche Baselayer ist der richtige?
leicht | mittel | Fleece | kurze Ärmel / Beine | lange Ärmel /Beine | ||
---|---|---|---|---|---|---|
Aktivitäts-Level | Geringe Aktivität (Alltag) | 🟢 | 🟢 | 🟢 | ||
mittlere Aktivität (z.B. gemütliches Wandern) | 🟢 | 🟢 | 🟢 | 🟢 | ||
hohe Aktivität (z.B. Skitour) | 🟢 | 🟢 | 🟢 | |||
Stop-and-Go (z.B. Klettergarten) | 🟢 | 🟢 | 🟢 | 🟢 | ||
Temperatur | Mild bis kühl (z.B. Sommer im Hochgebirge) | 🟢 | 🟢 | |||
Moderate Kälte ( z.B. Übergangszeit in den Bergen) | 🟢 | 🟢 | ||||
extreme Kälte (z.B. Winter im Hochgebirge) | 🟢 | 🟢 | ||||
Persönliche Konstitution | Du neigst zum Schwitzen und Überhitzen | 🟢 | 🟢 | 🟢 | 🟢 | 🟢 |
Du neigst zum frieren | 🟢 | 🟢 |
🧶 Das Material sollte eine gute Elastizität haben, was eine enganliegende Passform und damit eine beschleunigte Trocknung begünstigt.
❄️ Wähle den Grad der Isolation nicht nur nach der Umgebungstemperatur, sondern auch nach der Aktivität und Deinen individuellen Bedürfnissen beziehungsweise Kälteempfinden.
⚙️ Ein gutes und adäquat ausgewähltes Baselayer Set – Oberteil und Hose – ist ein essentielles Element des Klimamanagements Deines Lagensystems. Was hier an Funktionalität fehlt, kann nicht durch Midlayer oder Außenlage ausgeglichen werden.
Midlayer: Die goldene Mitte im Zwiebellook
Die Midlayer ist die Mittellage beziehungsweise zweite Lage im Lagensystem. Diese trägst Du über Deiner Baselayer. Der Midlayer sorgt für Wärme, speichert Körperwärme, ohne zu überhitzen.
Was ist eine Midlayer?
Theoretisch fällt alles, was nicht Baselayer und nicht Außenlage ist in diese Kategorie. Jedoch sind es aber vor allem Oberteile wie Langarmshirts mit Zipper oder Jacken, die in diese Kategorie fallen.
🩳 Hosen haben ihre eigene Kategorie und eigene Materialien. Wie Du die richtige Wanderhose wählst, erfährst Du im Beitrag Wanderhosen-Guide: Welche Hose zum Wandern?.

Bergzeit
Bei schweißtreibenden Aktivitäten und warmen Temperaturen eignen sich technische Shirts am besten.
Midlayer unterscheiden sich in Material und Eigenschaften stark voneinander: Du wählst je nach Temperatur und Wetter aus leichten, dünnen Strickmaterialien bis hin zu leichten Isolierjacken mit synthetischer Faserfüllung und gewebtem Außenmaterial aber schmaler Midlayer Passform.
Die wichtigste Funktion eines Midlayers:
- Wärmerückhalt/ Isolation
- Uneingeschränkte Bewegungsfreiheit
- In Sommer auch UV-Schutz
Strick, Fleece oder Daune: Materialkategorien für Midlayer
Midlayer werden aus verschiedenen Materialien gefertigt, die sich in drei Kategorien einteilen lassen.
Materialkategorie 1: Strickmaterial – nicht geraut
Technische Kurzarm- und Langarm-Shirts stellen den fließenden Übergang von Baselayern zu leichten Midlayern dar. Sie unterscheiden sich von einem Baselayer nur noch durch zusätzliche Eigenschaften wie UV-Schutz oder höhere Abriebresistenz.
Materialkategorie 2: Fleece
Pullover und Jacken aus Fleece bieten gemütliche Wärme für kühle Sommerabende bis zu kalten Wintertagen. Mit einem Baselayer darunter und einer Hardshell-Jacke drüber hast Du hier ein extrem vielseitiges Lagensystem.

Bergzeit
Fleecejacken sind zum Wandern und für viele weitere Outdoor-Aktivitäten ein optimales Midlayer.
In beiden Kategorien gibt es Materialien mit Merino-Wolle, die die wirklich tollen Eigenschaften von Wolle auch in die zweite Lage im Lagensystem bringen.
Materialkategorie 3: Isolation mit synthetischer Faser oder Daune
Es gibt sie, die leichten Jacken, mit entweder kleinen Kammern mit Daunenfüllung oder flächiger, synthetischer Watte, die eine meist hohe Isolationsleistung bieten und sowohl unter einer wasserdichten Außenlage oder auch als eigentliche Außenlage getragen werden können, wenn Wetterschutz nicht notwendig ist.
Bei Daunenfüllung sind Futter und Außenmaterial immer auch hoch windresistent. Bei synthetischer Faserisolation sind Futter und Außenmaterial in einigen Fällen leicht luftdurchlässig aber trotzdem wasserabweisend. Was diese Kategorie nicht leisten kann, ist der Wetterschutz, den eine Hardshell als Außenlage bietet.
Ein Midlayer der Materailkategorie „Isolation mit synthetischer Faser oder Daune“ kann bei hoher Aktivität und ohne den Bedarf für Wetterschutz die Außenlage unnötig machen. Du trägst dann also insgesamt ein 2-Lagen-System aus Baselayer und Midlayer, das auf die Bedingungen abgestimmt ist.
🏆 Auf der Suche nach einer Hardshell-Jacke? Die besten Modelle findest Du in diesem Beitrag: Testsieger: Die besten Regenjacken.
🪶 Beachte, dass eine Jacke mit Daunen meistens leichter und komprimierbarer ist als eine Jacke mit synthetischer Füllung – und auch als eine Fleece Jacke.
👉 Mehr über Materialien und Füllungen von Isolationsjacken erfährst Du in diesen Beiträgen:
- Daune, Wolle, Kunstfaser, Downwool: Welche Isolation ist die richtige?
- Daunen: Alle Infos zu Eigenschaften, Qualität & Herkunft
- Daunen aus artgerechter Haltung in Outdoorbekleidung und -ausrüstung
- Was bedeutet cuin bei Daunenjacken, -schlafsäcken und Isolationsbekleidung?
- Primaloft: Die künstliche Alternative zu Daune
- Wer und was ist Polartec? Funktionsstoffe für Base-Layer, Isolation und Wetterschutz
Midlayer: So sollte sie sitzen
Eine Midlayer wird unter einer Außenlage getragen und sollte daher eher schmal geschnitten sein. Wichtig ist aber auch, dass sie nicht zu eng sitzt, um gut über die Baselayer passt.
- Materialkategorie 1: Strickmaterial – nicht geraut sollte nur minimal weiter sitzen als ein Baselayer und ebenfalls eine gute Elastizität und Rücksprung vorweisen. Auch in dieser Lage beschleunigt eine körpernahe Passform die Trocknung und fördert den Tragekomfort.
- Midlayer aus Materialkategorie 2: Fleece und Materialkategorie 3: Isolation mit synthetischer Faser oder Daune sollten je nach Dicke bzw. Volumen der Materialien auch eher schmal geschnitten sein aber definitiv – je nach Elastizität – ergonomisch geformte Ärmel und nahtlose Unterarmzwickel haben, um uneingeschränkte Bewegungsfreiheit zu gewährleisten.

Tabelle: Welche Midlayer ist die richtige?
Materialkategorie 1: Strickmaterial – nicht geraut | Materialkategorie 2: Fleece | Materialkategorie 3: Isolation mit synthetischer Faser oder Daune | ||
---|---|---|---|---|
Aktivitäts-Level | geringe Aktivität (Alltag) | 🟢 | ||
mittlere Aktivität (z.B. gemütliches Wandern) | 🟢 | 🟢 | ||
hohe Aktivität (z.B. Skitour) | 🟢 | 🟢 | 🟢 (Beim Aufstieg als Außenlage) | |
Stop-and-Go (z.B. Pistenskifahren) | 🟢 | 🟢 | ||
Temperatur | hohe Temperatur/ Sommer | 🟢 | ||
kühle bis kalteTemperatur /Übergangszeit | 🟢 | |||
kalte Temperatur /Winter | 🟢 |
🧶 Die Materialien dieser Kategorie sind besonders vielfältig: Für unterschiedliche Jahreszeiten, Aktivitäten uns Temperaturen sind Strickmaterial, Fleece oder auch Daune als Midlayer geeignet.
❄️ Die Midlayer ergänzt die darunter getragenen Baselayer sowohl im Klimamanagement also auch bei der Isolation.
⚙️Wenn Du ganzjährig Outdoor unterwegs bist und verschiedene Sportarten ausübst, kannst Du mit verschiedenen Midlayer-Varianten die Kleidung an die Jahreszeit bzw. die Aktivität anpassen.