Ob der technisch einfache Similaun, der aussichtsreiche Olperer-Nordgrat, der beliebte Klassiker Piz Buin, das felsige Zuckerhütl oder der imposante Großvenediger – jeder dieser Gipfel bringt seine ganz eigene Herausforderung und Schönheit mit sich. Lass Dich inspirieren und finde heraus, welche Tour als Deine erste Hochtour in Frage kommt!
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1. Similaun (3.599 m)
Der einfachste Gipfel ist der Similaun (3.599 m). Passende Bedingungen vorausgesetzt, hält er keine ausgesetzten Stellen oder Kletterpassagen bereit. Einzig das entsprechende Know-How rund um Gletscher ist essenziell. Wenn Du Dich am Gipfel noch nicht ausgelastet fühlst, kannst Du mit einem gewissen Umweg die Fineilspitze anhängen – ein steiler, teilweise ausgesetzter Grat führt zum exponierten Gipfelkreuz.

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Der Grat hinauf zum Gipfel ist – zumindest bei diesen Verhältnissen – recht einfach.

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Ein traumhafter Morgen mit Ausblick vom Gipfelgrat hinüber zur imposanten Hinteren Schwärze. Südtirol liegt unter dem Nebelmeer.

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Der Zustieg zur Martin-Busch-Hütte zieht sich, allzu abwechslungsreich ist die Landschaft nicht. Der Blick in die vergletscherten Berge entschädigt aber für alles! Der Similaun selbst gilt als einfache Hochtour und ist für viele der erste vergletscherte Gipfel.
2. Olperer Nordgrat (3.476 m)
Besitzt Du etwas Erfahrung beim Felsklettern und möchtest den Umgang mit mobilen Sicherungsgeräten erlernen, solltest Du Dir den Olperer Nordgrat (3.476 m) gönnen. Eine echte Überschreitung! Über herrliche Felsplatten geht es in anregender Kletterei hinauf (bis III) und über den Schneegupfgrat (II) wieder hinunter. Wenn Du Dir den Nordgrat nicht zutraust, kannst Du natürlich auch über den Schneegupfgrat aufsteigen – wegen des Andrangs ist bei dieser Hochtour für Anfänger zumindest am Wochenende allerdings ein früher Aufbruch ratsam.
- Die Tour im Detail: Der Olperer: Tageshochtour in den Zillertaler Alpen

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Hin und wieder erleichtern Stahlstifte sowohl das Klettern als auch das Sichern.

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Herrlicher Fels am Nordgrat. Es braucht aber einige Momente, bis man den Bergschuhen auf den geneigten Platten vertraut!
3. Piz Buin (3.312 m)
Hast Du diese Gipfel gemeistert, bist Du bereit für einen weiteren echten Star: Der Piz Buin (3.312 m) ist sommers wie winters ein beliebtes Tourenziel. Eine abwechslungsreiche Route, eine wilde Landschaft und sagenhafte Ausblicke – sofern Du denn Sicht hast. Hast Du noch einen weiteren Tag Zeit, solltest Du Dir die Dreiländerspitze (3.197 m) nicht entgehen lassen – eine formschöne Felsschneide, die in ausgesetzter Kletterei erklommen werden will. Hier hast Du im Unterschied zum Piz Buin sogar Chancen, den Gipfel ganz für Dich allein zu haben.
- Die Tour im Detail: Besteigung des Piz Buin über den Normalweg

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Eine sagenhafte Landschaft mit einer noch sagenhafteren Wolkenstimmung!

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Der Ausblick von der Wiesbadener Hütte. In der Bildmitte der mächtige Piz Buin. Der Zustieg erfolgt rechts durch den zerrissenen Gletscher.

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Im Zustieg zur Dreiländerspitze.

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Im Zustieg zum Piz Buin muss ein beeindruckendes Spaltengewirr überwunden werden.

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Der Gipfelaufbau ist anfangs zwar steil, aber nicht schwer zu gehen.

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Mystische Stimmung auf dem Weg zur Wiesbadener Hütte.
4. Zuckerhütl (3.507 m)
Etwas anspruchsvoller wird es am Zuckerhütl (3.507 m). Der Gipfelgrat ist eine Mischung aus Eis und leicht zu kraxelndem Fels. Sofern sich hier nicht allzu viele Seilschaften tummeln (ein früher Aufbruch ist ratsam!) ist dieser Grat der reine Genuss. Ansonsten musst Du mit Steinschlag rechnen – unbedingt also einen Helm mitnehmen! Auch dieser Gipfel lässt sich kombinieren: Der benachbarte Wilde Pfaff (3.456 m) ist zwar etwas niedriger und gleichzeitig einfacher zu ersteigen – aber wenn Du schon mal da bist, lohnt sich der Abstecher allein deshalb, um zu sehen, wo Du vor wenigen Stunden noch oben gestanden hast!

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Eine traumhafte Landschaft. Gerade als man in Fahrt kommt, ist dieser Grat in herrlich zu kraxelndem Fels auch schon wieder zu Ende.

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Kurz nach Sonnenaufgang kommen Zuckerhütl (rechts) und Wilder Pfaff (Mitte) zum ersten Mal ins Blickfeld.

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Der Zustieg zur Hildesheimer Hütte ist an sich schon ein Erlebnis. Im Hintergrund Hinterer und Vorderer Kitzkogel. Das Zuckerhütl selbst erwartet seine Aspiranten bis zum Materialdepot mit weiten Gletscherhängen, der Gipfelgrat ist dann ein Mix aus Fels, Schnee und Eis und erfordert immer wieder Einsatz der Hände.

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Am Gipfelgrat des Zuckerhütls. Bei viel Andrang fliegen hier durchaus mal Steine. Bist Du aber allein, bleibt purer Genuss.
5. Großvenediger (3.657 m)
Ähnlich anspruchsvoll – dafür selbst unter Nicht-Bergsteigern bekannt – ist der Großvenediger (3.657 m), der höchste Gipfel der Venedigergruppe. Einzig der Gipfelgrat, der vom Vorgipfel einige Meter zum Gipfelkreuz führt, kann je nach Bedingungen sehr schmal und exponiert sein.

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Blick von der Kürsinger Hütte am Großvenediger, Österreich.

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Kurz unterhalb des Gipfels kommen Routen aus fast allen Himmelsrichtungen zusammen.

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Über weite Gletscherhänge geht es gemächlich immer höher. Anseilen ist dennoch Pflicht, im Mittelteil warten zahlreiche Spalten.
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