Edelrid | Alles über Seile

Für Fels, Kletterhalle, in der Höhenarbeit und Baumpflege: Edelrid macht seit 160 Jahren Seile. Edelrid steckt das ganze Know-How in Innovationen und treibt den Bereich weiter voran. Wir geben Dir einen Überblick über Edelrid-Seile.
Bei Edelrid bekommst du nicht nur Kletterseile, sondern das Know-how eines echten Spezialisten mit eigener Seilproduktion im Allgäu.

Seit über 160 Jahren Erfahrung in der Seilherstellung und einer großen Leidenschaft für den Bergsport entwickelt Edelrid fortlaufend innovative Produktlösungen, die höchste Ansprüche an Qualität und Sicherheit erfüllen. 1953 gelang Edelrid ein erster Meilenstein mit der Entwicklung der ersten marktfähigen Kernmantelseile für den Bergsport, die die Sicherheit am Berg nachhaltig revolutionierte und bis heute den Standard in der Seiltechnik bildet.

Dabei wird auch der Verantwortung gegenüber Mensch und Natur eine große Bedeutung beigemessen. Als weltweit erster Seilhersteller, der seine Produktion vollständig auf die strengen bluesign-Standards umgestellt hat, setzt Edelrid zudem Maßstäbe in Sachen Nachhaltigkeit. Heute arbeitet das Unternehmen kontinuierlich an ressourcenschonenden Verfahren und nutzt bereits nachwachsende Rohstoffe sowie bis zu 100 % recycelte Materialien in der Seilproduktion.

Welches Kletterseil ist das richtige für Dich?

Grundsätzlich werden Dynamikseile fürs Klettern in drei Kategorien eingeteilt:

Je nach Anwendung haben die einzelnen Seiltypen gewisse Vorteile in der Sicherheit und beim Handling oder sind für bestimmte Klettertechniken notwendig.

Einfachseile sind ein Klassiker im Bergsport. Abhängig von Länge und Durchmesser – bei Edelrid zwischen 8,6 und 10,5 mm – eignen sie sich für eine Vielzahl von Einsatzbereichen.

Diese Seilart wird bevorzugt beim Sportklettern verwendet, sowohl in der Kletterhalle als auch am Fels. Darüber hinaus kommen Einfachseile auch bei alpinen Touren, Hochtouren und beim Big Wall Klettern zum Einsatz.

Ein wesentlicher Vorteil liegt in ihrer einfachen Handhabung. Je dicker das Seil, desto höher ist in der Regel die Belastbarkeit des Seils sowie die Anzahl der möglichen Normstürze. Gleichzeitig nimmt jedoch auch das Gewicht zu. Insbesondere bei intensiver Nutzung, etwa beim Projektieren oder beim Toprope-Klettern, bewähren sich strapazierfähige Modelle mit hohem Mantelanteil.

Zwillingsseile

Zwillingsseile dürfen ausschließlich im Doppelstrang verwendet werden, da nur so die sicherheitsrelevanten Normen erfüllt werden. Es ist entscheidend, dass beide Seilstränge gemeinsam in die Zwischensicherungen eingehängt werden. Charakteristisch für diesen Seiltyp sind der geringe Durchmesser und das niedrige Gewicht. Durch die Redundanz bieten Zwillingsseile ein hohes Maß an Sicherheit.

Ein wesentlicher Vorteil liegt in ihrer erhöhten Kantenfestigkeit sowie in der geringeren Gefahr eines Totalschadens – etwa durch Steinschlag oder Stürze über Kanten. Daher kommen sie bevorzugt bei alpinen Touren in anspruchsvollem Gelände zum Einsatz, ebenso beim Eis- und Mixed-Klettern. Ein zusätzlicher Pluspunkt: Mit Zwillingsseilen ist das Abseilen über die volle Seillänge möglich, was einen schnellen Rückzug aus der Wand ermöglicht.

 

Halbseile

Halbseile sind – ähnlich wie Zwillingsseile – für den Einsatz im Doppelstrang konzipiert und gewährleisten nur in dieser Verwendung die angegebened Sicherheit. Im Gegensatz zu Zwillingsseilen müssen Halbseile jedoch nicht zwingend im Doppelstrang in jede Zwischensicherung eingehängt werden. Gerade bei Routen mit komplexer Absicherung, etwa bei selbst gelegten Sicherungen oder unregelmäßig verteilten Fixpunkten, lässt sich durch die getrennte Führung der Seilstränge der Seilverlauf optimieren. Das reduziert sowohl die Seilreibung als auch den Fangstoß.

Ein wichtiger Aspekt beim Klettern mit Halbseilen ist die Wahl des Sicherungsgeräts: Es muss ermöglichen, beide Seilstränge unabhängig voneinander auszugeben und einzuholen – wie etwa das Mega Jul von Edelrid. Ein weiterer Unterschied zu Zwillingsseilen besteht darin, dass Halbseile im Nachstieg auch einzeln belastet werden können. Das ist besonders relevant für Dreierseilschaften, bei denen zwei Personen gleichzeitig nachsteigen.

 

Noch nie war die Auswahl an Bergseilen so vielfältig wie heute – entsprechend schwierig kann die Kaufentscheidung ausfallen. Um das passende Kletterseil zu finden, ist es hilfreich, sich im Vorfeld über den geplanten Einsatzzweck im Klaren zu sein. Ebenso wichtig ist die Einschätzung des eigenen Kletterstils und -niveaus. Wer besonders ambitioniert unterwegs ist, wird vermutlich nicht mit nur einem Seil auskommen.

Nachdem der Einsatzbereich definiert wurde, sollten im nächsten Schritt technische Merkmale wie Seillänge, Durchmesser, Gewicht und Imprägnierung berücksichtigt werden. Denn je nach Anwendung gelten unterschiedliche Anforderungen. Abschließend erfolgt die Auswahl des geeigneten Seiltyps, abgestimmt auf die individuellen Bedürfnisse und das bevorzugte Terrain.

Über die Schnittfestigkeit von Seilen
Diese langen textilen Verbindungen, die wir Seile nennen, haben in ihrer Evolution bereits einen langen Weg zurückgelegt. Wahrscheinlich seit der Mensch ernsthaft damit begonnen hat, seine umliegenden Berge zu besteigen, sind Seile eine der effizientesten Methoden, um die Gefahr des Absturzes zu vermeiden.
Von den Anfängen der handgefertigten Seile auf Naturfaserbasis, über die revolutionäre Einführung von synthetischen Fasern und deren erster Verwendung in Seilen in den 40er und 50er-Jahren bis hin zur Erfindung der Kernmantel-Konstruktion im Jahre 1953 durch Edelrid – Textilseile für alle Arten von Klettersport haben ein technisches Niveau erreicht, das es in der Praxis fast unmöglich macht, dass ein Seil durch Überlastung versagt.