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Gegen Matsch & Regen

Im Test: Der Protective No Sunshine Overall

4 Minuten Lesezeit
Bergzeit Autor Franz will wissen: Ziehen Matsch und Regen noch als Ausrede, um das Mountainbike im Keller zu lassen? Dafür ist er in den No Sunshine Dirtsuit von Protective geschlüpft und hat bei schlechtem Wetter den Trail gerockt.

Spezialisiertes Kleidungsstück

Zugegeben, ein Mudsuit ist vielleicht ein spezielles Kleidungsstück primär für die tristen Tage des Jahres. Dennoch, gerade diese Tage will Dir der Overall versüßen! Im Test soll sich zeigen, ob alle, die sich trotz Regen auf ihr Bike schwingen, vom No Sunshine Overall von Protective profitieren können.

Wasserdichte Fakten zum Protective No Sunshine Overall

  • Absolut wasserdichte PFC-freie Membran & Imprägnierung: 10.000 mm Wassersäule
  • Voll atmungsaktive 3 Lagen-Konstruktion: 10.000 g/m²
  • Kapuze, seitliche Taschen & Unterarmbelüftung

Dreck und Nässe bleiben zuverlässig draußen und innen ist für ein möglichst angenehmes Klima gesorgt. Wenn der Schauer droht, werden alle Luken dicht gemacht und schon geht’s weiter auf die Trails. Werden die Schleusen von Petrus wieder geschlossen, sorgen die Unterarmreißverschlüsse für ausreichend Ventilation. Dabei schränken die super Passform und die elastischen Einsätze den Akteur nicht in seinen Bewegungen ein.

Beim Biken im Regen kommt das Wasser von allen Seiten – dennoch bleibt's trocken.

Franz Mösbauer

Beim Biken im Regen kommt das Wasser von allen Seiten – dennoch bleibt’s trocken.


Passform und Größe des No Sunshine Mudsuits

Angeboten wird der Overall in sieben Größen zwischen XS bis 3XL.

Mit einer Körpergröße von 174 cm ist die Größe M optimal.

Ist der Mudsuit angezogen, fiel erstmal positiv auf, dass der Schnitt sehr gut gewählt ist. Ein weiteres, interessantes Detail ist, dass der Overall in Unisex gefertigt wird und durch den Taillenzug ausreichend an jede Figur angepasst werden kann.

Durch den Klettverschluss lässt sich die Weite des Unisex-Schnittes anpassen.

Franz Mösbauer

Durch den Klettverschluss lässt sich die Weite des Unisex-Schnittes anpassen.


Durchdachte und spartanische Ausstattung

Was zeichnet den Mudsuit nun aus?

Hergestellt ist der Overall aus einem leichten, dennoch robusten 3-lagigen Materialmix mit elastischen Einsätzen und bringt etwa 680 Gramm auf die Waage. Dabei schlägt Protective den grünen Weg ein und verwendet eine PFC-freie Membran und Imprägnierung.

Klasse ist die Kapuze, unter der prima ein Helm getragen werden kann. So bleibt die Sicht frei, da sie jede Bewegung kompromisslos mitmacht. Lediglich der Verschluss des Kordelzuges ist etwas umständlich zu bedienen.

Selten eine für den Radhelm so gut geschnittene Kapuze erlebt – ein Bonus!

Franz Mösbauer

Selten eine für den Radhelm so gut geschnittene Kapuze erlebt – ein Bonus!


Selten eine für den Radhelm so gut geschnittene Kapuze erlebt – ein Bonus!

Franz Mösbauer

Der Mudsuit lässt sich schnell anziehen, ohne die Schuhe auszuziehen.


Zwei Reißverschlusstaschen bieten Platz für den Riegel oder ein 6-Zoll Smartphone. Zudem beugen die Unterarmreißverschlüsse einem Hitzestau vor. In einer Oberarmtasche findet die Bikepark-Karte Platz – auch wenn diese etwas steif wirkt. Generell sind alle Reißverschlüsse gut bedienbar und wasserdicht.

Was sich in der Praxis als praktisches Detail rausgestellt hat, war, dass zum Anziehen die Schuhe angelassen werden können.

Außerdem können per Klett die Arm- und Beinabschlüsse geöffnet oder verschlossen werden. So passen auch die Knieschoner problemlos unter die Hose und stören nicht.

No Shortcuts: Ab durch die Pfütze

Zugegeben, die richtige Ladung Schlamm blieb (noch) aus. Aber auch bei den nasskalten Frühjahrstagen auf dem Bike hinterließ der Protective No Sunshine Overall einen überzeugenden Test-Eindruck. Die Membran in Kombination mit den Unterarmreißverschlüssen sorgten für ein perfektes Wohlfühlklima – auch, wenn der Puls stieg. Und während die umgebenden Gipfel sich noch im weißen Kleid zeigten, hielt der Mudsuit den kalten Wind zuverlässig ab. Lediglich die Waden fröstelten etwas… Abhängig von den Temperaturen und der gewählten inneren Kleidung lies sich der Mudsuit sehr angenehm tragen.

Windige und kühle Berge, feuchte Trails – hier fühlt sich der Mudsuit wohl.

Franz Mösbauer

Windige und kühle Berge, feuchte Trails – hier fühlt sich der Mudsuit wohl.


Windige und kühle Berge, feuchte Trails – hier fühlt sich der Mudsuit wohl.

Franz Mösbauer

Was versteckt sich da? Auslüften Dank der Unterarmreißverschlüsse.


Der Commuter-Suit

Das diesjährige Frühjahr war gesegnet an feuchten Tagen. Perfekte Testbedingungen bei den 25 Kilometern auf dem Gravelbike in die Arbeit. Oh nein, der nächste Fauxpas – nur 1.35“ Schlappen… dafür Dauerregen und erhöhter Puls. Dennoch, der Regen blieb draußen und trotz der geöffneten Unterarmreißverschlüsse kam es zu keinem „Wasserschaden“. Lediglich unten rum wurde es aufgrund der kurzen Beine feucht und kühl. Einen überraschend positiven Eindruck hinterließ dabei die Atmungsaktivität der Membran, die subjektiv mit konkurrierenden Produkten problemlos mithalten kann.

Auch wenn’s bergauf geht, so entsteht dennoch kein Tropenklima im inneren.

Franz Mösbauer

Auch wenn’s bergauf geht, so entsteht dennoch kein Tropenklima im inneren.


Disclaimer

Auch wenn Protective einleitend zu ihrem Mudsuit No Sunshine schreibt:“[d]er progressiv in Raceoptik gehaltener „Fullbody““, so gibt es sicherlich verschiedene Ansichten zum Begriff „Race“. Da kann nun von einem Hardliner die Kritik kommen, dass die Bilder den Tester mit nur 100 Millimeter Federweg, steifer Carbonsohle auf leichten Klickies und Straßenhelm zeigen, anstatt satten 180 Millimeter Federweg mit Plattformpedalen, Dropper und Fullface. Ja ich oute mich als laktathungrigen Biker der Langstrecke.

Dennoch, Trails sind im Repertoire enthalten, gepaart mit schlechtem Wetter. Aber genau hier finden sich wieder die Parallelen, welche sich in dem No Sunshine Overall vereinen.

Fazit zum Protective No Sunshine Overall

Das natürliche Habitat des No Sunshine Overal Mudsuits von Protective sind sicherlich die matschigen Hometrails oder die feuchten Bikeparks. Dennoch, auch für das Pendeln bei feuchtem Wetter eine interessante Wahl. Die Ausstattung ist fokussiert, aber vollkommen ausreichend und praxisorientiert.

Im Gesamten hat mich der Mudsuit durchaus positiv überrascht und wird mich zukünftig an den feuchten Tagen auf dem Bike begleiten.

Verbesserungspotential? Insbesondere wenn ich an die nasskalten Frühjahr- und Herbsttage denke, wäre die Option von an- beziehungsweise abzippbaren, langen Beinen eine Bereicherung. Sonst kann es unten rum schon mal kalt werden.

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