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Ein Rucksack. Maximale Flexibilität.

Bikerucksack im Test: Der Symphony 18+2+6 von Advenate

5 Minuten Lesezeit
Ein Rucksack für Menschen, die am liebsten ganz ohne Gepäck biken würden und nur das Nötigste einpacken - ist das nicht ein Widerspruch? Bergzeit Testerin Marta wurde trotz anfänglicher Skepsis überrascht und hat sich zum ersten Mal mit einem Rucksack angefreundet. Hier berichtet sie von ihrem Test des Advenate Symphony 18+2+6 Bikerucksacks.

Ansprüche einer Gepäck-Minimalistin

Also wenn ich ganz ehrlich bin, war ich noch nie eine Freundin von viel Gepäck beim Radfahren – egal, ob ich auf meinem Crosser oder Fully unterwegs bin. Ein Hip-Pack oder ein kleines Handle-Bar Bag sind für mich das Maximum an Radgepäck, mit dem ich bereit bin, durch das Voralpenland zu sausen. Wenn mir Menschen auf meinen Hometrails (den Isartrails) mit teilweise 30 l Rucksäcken begegnen, staune ich jedes Mal und stelle mir immer wieder dieselbe Frage: „Was haben die denn alles dabei?“. Ich war und bin beim Mountainbiken immer die Minimalistin. Trinkflasche kommt ans Rad, der Rest – Multi-Tool, zwei Riegel, Geldbeutel, Regenjacke, ein paar Pflaster und Handschuhe – ins Hip-Pack. Handy in die Bikehose, das muss griffbereit sein zum Fotos machen und ist mittlerweile so groß, dass es in keine Seitentasche mehr passt. Undenkbar für mich, mehr als das Nötigste mit mir rumschleppen zu wollen. Und wenn es mal eine größere Tour wird, dann ist sowieso jemand mit Rucksack dabei, dem oder der ich die Leichtdaune und eine weitere Trinkflasche aufschwatzen kann.

Und hier kommt der Knackpunkt: Was ist, wenn ich mal wieder allein unterwegs sein sollte? Niemand weit und breit, der sich als „Sherpa“ erbarmt? Oder wenn ich auf eine hochalpine Tagestour mitgeschleppt werde, wo das Wetter nicht heiter Sonnenschein ist und ich doch mehr für die Tour benötige, als in mein Hip-Pack passt? Auwehzwick.

Doch ich bin nicht nur Minimalistin, sondern auch sehr designaffin und ein Modemädchen obendrein. Für mich müssen sämtliche Produkte sehr funktionell und durchdacht sein – und dabei noch gut aussehen. Nachhaltigkeit wird mir zunehmend wichtiger und ich möchte auch nicht drei verschiedene Rucksäcke in drei verschiedenen Größen besitzen. So viele Herausforderungen, Wünsche und Erwartungen an die „eierlegende Wollmilchsau“ also. Und wie schlägt sich jetzt da der Bikerucksack Symphony von Advenate?

Der Symphony von Advenate: Die Erfüllung aller Wünsche?

Okay, es scheint ihn zu geben, den Allrounder unter den Bikerucksäcken: der Symphony 18+2+6 von Advenate, einem Start-Up aus Süddeutschland. Ich wage den Test und stopfe das gute Stück mit einer Menge Equipment voll, welches ich auf meiner nächsten Tagestour mitnehmen würde.

Der Symphony 18+2+6 von Advenate: Er schafft es den Ansprüchen der minimalistischen Testerin gerecht zu werden.

Marta Sobczyszyn

Der Symphony 18+2+6 von Advenate: Er schafft es den Ansprüchen der minimalistischen Testerin gerecht zu werden.


Advenate Symphony Test

Marta Sobczyszyn

Der Rucksack um zwei Liter erweitert; vorn kann noch eine 8 Liter Add-On-Bag angezippt werden.


Auf dem Etikett fällt mir sofort eine Headline auf: Ein Rucksack. Maximale Flexibilität.

Klingt super! Aber was bedeutet das konkret?

rnBei der genauen Begutachtung kommt der Aha-Moment, bzw wird klar für was 18 + 2 + 6 steht: ein sehr ausgetüfteltes, 2-Step Erweiterungssystem. Für die erste Stufe gibt es eine Volumenerweiterung durch einen Reißverschluss. Mit einer Handbewegung sind sofort zwei Liter mehr da. Bei der zweiten Erweiterungsstufe kann ein Add-On Bag mit acht Litern Zusatzvolumen einfach an den Rucksack angezippt werden und gibt nochmal richtig viel Platz. Das Anbringen dauert keine zwei Minuten. Gedanklich mache ich Ernst und plane sofort meine nächste Tagestour und gehe im Kopf meinen Kleiderschrank durch, welches Zweitoutfit in dem Symphony Platz finden würde.

Sitz passt, wackelt nicht und hat Luft

Wenn ich Rad fahre, dann schwitze ich. Oft auch viel. Vielleicht auch unterbewusst einer der Gründe, warum ich bisher lieber zum Hip-Pack statt zum Rucksack gegriffen habe. Aber auch hier werde ich vom Gegenteil überzeugt: Dank des Ergovent Rückensystems und nur sehr wenigen Kontaktpunkten bleibt der Rücken fast trocken, ohne standardmäßigen Niagarafall. Auch die perforierten Air-Mesh-Schultergurte sind anatomisch geformt und garantieren optimale Atmungsaktivität und einen tollen Tragekomfort. Und der Hüftgurt sitzt super auf der Hüfte und ist – obacht – ebenfalls mit dem Ergovent System ausgestattet. Ein Pluspunkt, den die meisten Bikerucksack-Anbieter vergessen. Es gibt in meinen Augen nichts Schlimmeres, als ein nasser, vollgesogener Hüftgurt, der nicht mehr richtig sitzt und Dir vor allem bergab immer das Shirt hochzieht.

Das Ergovent Rückensystem mit wenigen Kontaktpunkten für eine schweißfreie Fahrt.

Marta Sobczyszyn

Das Ergovent Rückensystem mit wenigen Kontaktpunkten für eine schweißfreie Fahrt.


Das Ergovent Rückensystem mit wenigen Kontaktpunkten für eine schweißfreie Fahrt.

Marta Sobczyszyn

Auch der Hüftgurt ist mit Ergovent ausgestattet und bleibt somit immer trocken.


Schee isser scho

Was mir persönlich sehr zusagt, ist das reduzierte, kompakte Design des Rucksacks und die schlichte Farbgebung. Keine exorbitant großen Logos – weder auf den Zipperpuller noch am oberen Teil des Rucksacks – die einem das Gefühl geben, ein lebendiger Werbebanner zu sein. Das dezente Hellblau gefällt mir sehr gut. Auch überzeugt mich das Material: weiches, aber extrem robustes und wasserabweisendes 200D Nylon-Außenmaterial mit bluesign-Zertifizierung.

Bluesign ist ein Textilsiegel, auf das ich gern bei der Wahl meiner Outdoor-Gear achte und das darauf abzielt, die Umweltbelastung von Textilprodukten während des gesamten Produktionsprozesses auf ein Minimum zu reduzieren.

Safety First

So gern ich mit dem Radl unterwegs bin und auch eher die defensive Fahrerin bin, vergesse ich oft, wie schnell etwas passieren kann: Ein Sturz auf dem Trail, ein*e Verkehrsteilnehmer*in, die einen übersieht usw. – die Liste der unvorhersehbaren Möglichkeiten kann an dieser Stelle beliebig ergänzt werden. Und auch da empfinde ich den Rucksack als einen „Fels in der Brandung“.

Ein Rückenprotektor des deutschen Hersteller SAS-TEC und ein SOS-Aufdruck mit Sicherheitshinweisen gibt Sicherheit, falls man mal die Nerven verliert. Eine Notfallpfeife am Brustgurt, Reflektoren an Rucksack und Regenhülle für eine gute Sichtbarkeit und eine flexible Lycra-Seitentasche mit Schnellzugriff-Fach auf der Rückseite für das Handy sind definitiv die „Schutzengel“-Features des Symphonys.

Die Regenhülle mit Reflektoren sorgt auch bei schlechtem Wetter für gute Sichtbarkeit.

Marta Sobczyszyn

Die Regenhülle mit Reflektoren sorgt auch bei schlechtem Wetter für gute Sichtbarkeit.


Die Regenhülle mit Reflektoren sorgt auch bei schlechtem Wetter für gute Sichtbarkeit.

Marta Sobczyszyn

Hinter dem Rückenmesh versteckt sich ein Rückenprotektor für eine sichere Fahrt.


Testfazit zum Symphony Bikerucksack

Auf den ersten Blick habe ich nichts am Rucksack auszusetzen. Klingt komisch, ist aber so. Mit der Funktionalität bei Outdoor-Produkten kenne ich mich recht gut aus und der Symphony hat mich überzeugt. Für Biker*innen, die einen „One size fits all“-Tagestourenrucksack haben wollen, ist das wirklich „the perfect choice“.

Auf den zweiten Blick sind es nur zwei kleine, eher persönliche Anmerkungen: Ich bin 173 cm groß und finde den Rucksack für mich etwas zu groß. Das heißt: Für Mountainbiker*innen und Radfahrer*innen unter 170 cm kann ich den Rucksack nicht guten Gewissens empfehlen. Auch könnte ich mir vorstellen, dass etwas ambitioniertere Mountainbiker*innen sich bergab an der Add-On Bag stören könnten, da der Rucksack an der Stelle doch einige Zentimeter an Tiefe bekommt. Aber das ist nur eine Mutmaßung.

Ich jedenfalls freue mich jetzt noch mehr auf meine nächste Tagestour und versorge Dich an dieser Stelle mit einem Update.

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