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Frei von Schadstoffen

Bluesign – ein Zeichen für den Umweltschutz

5 Minuten Lesezeit
Ressourcen schonen und Schadstoffe reduzieren – das ist das Ziel des Bluesign-Systems. Wofür steht das Label genau? Und was garantiert es mir als Kunde?
💡Die wichtigsten Infos zum Bluesign-Siegel

Bluesign bietet Dir Gewissheit, dass Deine Produkte unter strengen Umwelt- und Gesundheitsstandards hergestellt wurden.

Es zertifiziert, dass die gesamte Lieferkette des Produkts nachhaltig und verantwortungsbewusst gestaltet ist.

Was ist Bluesign?

Bluesign Logo

Bluesign ist ein unabhängiges System. Es zielt darauf abzielt, die Umweltbelastung von Textilprodukten während des gesamten Produktionsprozesses auf ein Minimum zu reduzieren. Hierzu werden beispielsweise alle Rohstoffe, die während eines Fertigungsprozesses involviert sind, schon vor ihrem Einsatz geprüft (das sogenannte Input Stream Management).

Stark umweltbelastende Schadstoffe werden gelistet und nach Möglichkeit aus der Produktionskette genommen. Auch die Einhaltung technischer Standards in den produzierenden Unternehmen sowie die fachgerechte Entsorgung von Abfallprodukten wird durch das System überwacht und regelmäßig kontrolliert. Nur Produkte, die nach den Bluesign-Kriterien hergestellt wurden, erhalten am Ende die Auszeichnung.

Welche Outdoor-Marken sind nach Bluesign zertifiziert

Derzeit sind Produkte von Outdoor-Marken wie Deuter, Mammut, Haglöfs, Vaude, Thule, Helly Hansen sowie zahlreiche weitere Brands nach dem Bluesign-Standard zertifiziert.

Im Bergzeit Shop findest Du diese Marken übersichtlich zusammengefasst:

Wie funktioniert Bluesign?

Der Bluesign-Standard stützt sich auf fünf grundlegende Prinzipien:

  1. Ressourcenproduktivität: Hierbei wird versucht möglichst viele Endprodukte mit einem möglichst geringen Einsatz von Ressourcen durch effiziente Herstellungsprozesse zu fertigen. Dies dämmt einerseits die Umweltbelastung durch Abfallprodukte ein, andererseits wird ein höherer Grad an Kosteneffizienz erreicht.
  2. Verbraucherschutz: Hier kommt der ganzheitliche Ansatz des Systems zum Tragen. Umfassende Kontrollen, die bereits vor Produktionsbeginn durchgeführt werden, stellen sicher, dass umwelt- oder gesundheitsschädliche Substanzen gar nicht erst eingesetzt werden. Die hier angesetzten Standards sind sehr hoch und übersteigen in zahlreichen Punkten gesetzliche Vorgaben.
  3. Gewässerschutz: Was ist ein konsumentenfreundliches Produkt schon wert, wenn im Fluss neben der Herstellerfirma die Fische massenweise verenden? Probleme wie dieses sind hinlänglich bekannt und auch die Folgen von unkontrolliert freigesetzter Chemie und Schadstoffen werden immer mehr publik. Denn was einmal in den Wasserkreislauf gerät, verbreitet sich schnell und flächendeckend.
    Auch hier wird das Bluesign System aktiv. Durch die Einhaltung technischer Standards wird ein hohes Maß an Gewässerschutz sichergestellt. Die beteiligten Unternehmen verpflichten sich, ein einwandfrei funktionierendes Abwasseraufbereitungssystem zu verwenden. So kann nur Wasser in den Naturkreislauf zurück gelangen, das den Anforderungen des Systems entspricht.
  4. Immissionsschutz: Mit der Luft verhält es sich ähnlich wie mit dem Wasser. Umweltbelastende Substanzen, die unkontrolliert freigesetzt werden, verbreiten sich schnell und wirken sich unmittelbar auf die Gesundheit von Menschen, Tieren und Pflanzen aus. Auch hier setzt der Bluesign Standard an. Durch eine gezielte Senkung der CO2-Emissionen sowie strenge Auswahlkriterien für immissionsrelevante Stoffe wird die Luftverschmutzung deutlich eingedämmt. Auch verpflichten sich alle Betriebe, nur gereinigte Abluft freizusetzen.
  5. Arbeitssicherheit: Hinsichtlich der Arbeitssicherheit setzt Bluesign hohe Maßstäbe. Durch gesicherte Produktionsstandards und Sicherheitsmaßnahmen beim Umgang mit Gefahrstoffen sowie durch regelmäßige Mitarbeiterschulungen verbessern sich die Arbeitsbedingungen deutlich.

Das Herzstück des Bluesign Systems ist neben den Bluesign Criteria die sogenannte Bluesign System Substances List (BSSL) – eine Liste mit Grenzwerten für Textilien für weit über 900 chemische Substanzen. Hierdurch wird die Sicherheit für Konsumenten sichergestellt.

Es werden zwei Arten unterschieden, wie Textilien, die nach den Bluesign Criteria hergestellt wurden, letztendlich in das Endprodukt einfließen:

  • Bluesign approved: chemische Produkte oder Textilien, die in die Herstellung eines Endprodukts einfließen und nach den Bluesign Criteria entsprechen
  • Bluesign product: alle Komponenten des Endprodukts sind nach den Bluesign Criteria zertifiziert
Bluesign hat das Ziel, die Umweltbelastung von Textilprodukten während des gesamten Produktionsprozesses auf ein Minimum zu reduzieren. | Foto: Bergzeit

Bluesign hat das Ziel, die Umweltbelastung von Textilprodukten während des gesamten Produktionsprozesses auf ein Minimum zu reduzieren. | Foto: Bergzeit


Was garantiert Bluesign dem Endkunden?

Textilien und Ausrüstungsgegenstände mit dem Label Bluesign Product sind im Sinne des Input Stream Managements anhand der strengen Bluesign Criteria gefertigt worden. So kann sichergestellt werden, dass alle Endprodukte frei von Schadstoffen sind, die sich in irgendeiner Form negativ auf die Gesundheit des Endverbrauchers auswirken würden.

Außerdem wurde bereits bei der Herstellung auf eine nachhaltige Produktion geachtet, sodass auch die Umwelt möglichst wenig in Mitleidenschaft gezogen wurde. Über den ganzheitlichen Ansatz bringt das Bluesign System alle Partner der Textilindustrie zusammen, um eine umweltfreundliche, nachhaltige Textilproduktion weltweit zu ermöglichen.

Zahlreiche weltbekannte Marken sind bereits Systempartner des Siegels. Mit ihren nach dem Bluesign System zertifizierten Textilien demonstrieren sie, dass sie ihre Umweltleistung kontinuierlich verbessern und gegenüber Mensch und Umwelt verantwortungsvoll handeln.

Alle Bluesign Produkte bei Bergzeit

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Was hat Bluesign bereits erreicht?

Die Textil- und Chemieindustrie hat in Bezug auf Nachhaltigkeit und Arbeitsbedingungen oft einen schlechten Ruf. In der Vergangenheit wurde hier vielerorts Raubbau an Mensch und Natur begangen.

Bluesign versucht diesem Trend entschieden entgegenzutreten. So wurden in den vergangenen Jahren bereits eine große Zahl umweltbelastender Stoffe aus den Lieferketten gestrichen. Dies verbessert wiederum die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter, weil sie erst gar nicht mit den u.a. reizenden Substanzen in Berührung kommen.

Generell kann diese Entwicklung bereits jetzt als sehr positiv gesehen werden, ein Idealzustand ist jedoch noch lange nicht erreicht. Darum arbeitet Bluesign auch in Zukunft daran, Lieferanten, Herstellern und Marken dabei zu helfen, ihre Lieferkette umweltfreundlich und nachhaltig zu gestalten.

Die Geschichte von Bluesign

Im Jahr 2000 wird die Bluesign Technologies AG mit Sitz im schweizerischen St. Gallen gegründet. Die Unternehmensgründung resultierte aus einer Reihe an praktischen Erfahrungen. So war es Mitte der 1990er-Jahre schwierig bis schier unmöglich ein Textilprodukt zu entwickeln, das über die ganze Produktionskette hinweg ressourcenschonend und mit geringstmöglichen Umweltbelastungen hergestellt wurde. Zwar wurden schon zu dieser Zeit Materialien und Endprodukte auf chemische Rückstände und schädliche Substanzen kontrolliert. Andere Faktoren wie Produktionsbedingungen und Umweltschutz während der Herstellung wurden dabei jedoch weitestgehend außer Acht gelassen.

Aus diesem Grund beschloss Bluesign zusammen mit der Textil- und chemischen Industrie Produktionswege zu erarbeiten, die bald schon eine umweltfreundlichere Produktion ermöglichen sollten. Laut Angaben des Unternehmens kam der maßgebliche Antrieb zur Entwicklung des Bluesign-Systems aus der Outdoorbranche. So ist es auch nicht verwunderlich, dass Firmen wie Vaude und Patagonia bereits von Anfang an in diesen Entwicklungsprozess einbezogen wurden.


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