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Cabrio-Feeling für den Fuß

Trekkingsandalen: Marktüberblick und Kaufberatung

7 Minuten Lesezeit
Trekkingsandalen legen an Beliebtheit stark zu. Solche vor allem, die das angestaubte Gesundheitslatschen-Image und den Begriff „Sandale“ mit wohltuend neuer Optik füllen. Die neuen Modelle lassen sich in warmen Gefilden, auf Bergpfaden und zum Teil auch im anspruchsvolleren Gelände hervorragend tragen. Hier gibt‘s unsere Tipps und Tricks zur Kaufentscheidung.

Trekkingsandalen: Ihre Vorteile liegen auf der Hand, respektive dem Fuß: Mit Trekkingsandalen geht es bei Hitzetemperaturen quasi barfuß, sockenfrei und trotzdem ordentlich bequem und geschützt raus in die Natur, zum Spazieren, Wandern, Trekken, Wasserwandern, teils sogar zum Kraxeln. Immerhin packen diese Sandalen dank sicherem Sitz, Dämpfung und robustem Sohlenprofil so ziemlich jedes Terrain – von der Küste übers urbane Gefilde bis zum – wenn auch nicht hochalpinen – Gipfel. Die vielseitigen Sommerschuhe eignen sich für Kinder und Erwachsene, Anfänger und erfahrene Sportler gleichermaßen.

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Trekkingsandalen für Damen

Definition: Trekkingsandale ist nicht gleich Bergschuh

Klar ist, dass Trekkingsandalen für die meisten Wanderer und Bergliebhaber auf keinen Fall festes, geschlossenes Schuhwerk ersetzen, sie gelten immer als Ergänzung. Und kommen dann zum Einsatz, wenn es das Gelände erlaubt und man endlich etwas Freiheitsgefühl an den Füßen verspüren will. „Seit langem schon zeichnet sich der Trend hin zu leichten Wander-, Zustiegsschuhen und auch Outdoor-Outfits ab“, sagt Maximilian Hundhammer, Geschäftsführer von Doghammer. „Die Bedeutung von leichten und luftigen Outdoorschuhen und insbesondere Sandalen wird zukünftig weiter steigen. Gerade wenn die Temperaturen bei uns weiter nach oben klettern!“

Flache Modelle ohne Sprengung haben übrigens eine Art Trainingseffekt: Hier wird wie beim Barfuß-Laufen der Fuß mitsamt seinen 20 Muskeln, 26 Knochen, 33 Gelenken und 114 Bändern rundum gefördert, er kann sich entfalten und macht enorm mehr Bewegungserfahrungen als im geschlossenen, festen Schuh!

Entdecke die neuesten Modelle von Keen, Teva, Source u.v.m.

Trekkingsandalen für Herren

Bedürfnisse klären: Welche Art Sandale passt zu mir?

Wo willst Du die Outdoor-Sandale tragen?

Soll sie mehr Meer-, Strand- und Canyoning-tauglich sein für feuchtwarme Regionen oder, dank raschem Wasserabfluss, für Flusstrekkings wie das Universal Urban-Modell von Teva? Oder doch eher was für urbane Einsätze? Oder soll sie doch mehr als Zweitschuh, quasi Backup mit kleinem Packmaß und Leichtgewicht, bei mehrtägigen Wandertouren benutzt werden wie die Source Solo Sandale?

Manche Sandalen fühlen sich im Wasser besonders wohl. Das ist praktisch für Wassersportler und Flusstrekkings.

Teva

Manche Sandalen fühlen sich im Wasser besonders wohl. Das ist praktisch für Wassersportler und Flusstrekkings.


Manche Sandalen fühlen sich im Wasser besonders wohl. Das ist praktisch für Wassersportler und Flusstrekkings.

Source

Andere Modelle wurden speziell für mehrtägige Wanderungen konzipiert und punkten mit viel Dämpfung und Halt.


Soll es das abgespeckte Leichtgewicht sein, minimalistisch für bereits Outdoor-erfahrene, an unebene Böden gut angepasste Füße wie die Lizard Hike?

Wie viel Komfort soll die Sandale bieten? Und aus welchem Material soll sie sein?

Hier hast Du die Wahl zwischen besonders stabilen, mehrfach verstellbaren Trekkingsandalen mit top-anatomischem Fußbett, gepolsterten Riemen und viel Dämpung für hohen Tragekomfort. Auf der anderen Seite gibt es minimalistische Modelle mit leichter Riemenschnürung bis hin zur zusammenrollbaren Sandale zum Immer-Dabei-Haben, wie die Roll Up von Lizard.

Weniger Sandale geht kaum: Das luftige - und zusammenrollbare - Modell

Florian Wolf

Weniger Sandale geht kaum: Das luftige – und zusammenrollbare – Modell „Roll Up“ von Lizard.


Du siehst, die Auswahl richtet sich direkt nach Deinen Einsatzplänen, je mehr davon in Frage kommen, desto allroundiger muss das Modell sein – oder es werden eben mehrere Paare.

Große Formen- und Funktionsvielfalt

Je aktiver Du bist, desto fester soll die Sandale sitzen. Meist bringt eine Trekkingsandale dann auch mehr Außenmaterial zum Stütz und zur Fußfixierung mit. Du willst auch kraxeln damit? Dann wähle ein Modell mit gutem Seitenhalt und hochgebogenem Zehenschutz.

Manche gut belüfteten, den ganzen Fuß umfassenden Hybridsandalen sitzen rundum so fest wie sportliche Outdoor-Halbschuhe wie das Modell Hopara von Hoka One One. Wer ihr Fersenteil nach innen tritt, bekommt eine Schlupfsandale. Aber auch trailtaugliche Minimal-Sandalen mit dünnem Fersen-, Rist- und Zehenriemen und sogar einige Zehentrenner geben mit griffigen Sohlen bereits soliden Halt und guten Untergrund-Schutz.

Und große bis kleine Wasserfreaks bekommen vom Hersteller Xero Sandalen, die schwimmen. Jeder, der schon mal nach einer Badelatsche tauchen musste, weiß, wie erleichternd ein schwimmender Schuh sein kann.

Anforderungen: Was müssen Trekkingsandalen drauf haben?

Wichtig: Funktionalität, Tragekomfort, Trittsicherheit, Robustheit und ein Design, das anspricht. Konkret solltest Du Dir die folgenden Punkte bei der Anprobe ansehen:

  • Füße und Fersen müssen fest sitzen und ihre Position im Gelände beibehalten
  • Der Schuh sollte unkompliziert anpassbar sein.
  • Klettverschlüsse, Straps und Schnürsysteme müssen langlebig sein und dürfen sich keinesfalls von selbst lockern.
  • Der Schuh sollte nicht zu schwer sein
  • Die solide und dennoch flexible, oft bis zu dreilagige Sohle sollte torsionssteif sein, den Fuß sicher führen, ihn dämpfen, rutschfest sein und zuverlässig vor spitzen Steinen schützen
  • Sie darf aber auch keinen zu großen Sohlenüberstand haben.
  • Je größer die Distanzen sind, die Du mit der Sandale zurücklegen möchtest und je schwerer Dein Gepäck ist, desto mehr Dämpfung solltest Du Dir gönnen.
  • Zudem müssen alle Materialien, Klebestellen, Nähte ordentlich verarbeitet sein.

Sandale für den Wassersport oder doch eher für die Berge?

Wassertaugliche Modelle bieten dank spezieller Sohle Grip im Wasser, ruckzuck Wasserabfluss und sie trocknen schnell. Sie sind rutschfest – sowohl was den Fuß im Schuh, als auch die Sohle auf nassem Untergrund betrifft. Manche haben geschmeidige Neopreneinsätze für bestmöglichen Komfort oder sind antimikrobiell gegen Gerüche ausgestattet. Verwendet werden hauptsächlich Gummimischungen, aber auch geschäumte, verklebte Kunststoffe.

  • Achtung: Sind diese günstig, sorgen Salzwasser, Sand und Sonnenstrahlen für schnellen Verschleiß. Und Neubesohlen ist bei fast allen Trekkingsandalen leider nicht drin.

High-End-Sandalen für urbane bis leichte Trekking-Einsätze und empfindliche Füße punkten mit Komfort, Naturmaterialien wie etwa chromfrei gegerbtem, weichem Leder, Kork und Naturkautschuk für Außen- und Zwischensohlen. Sie sitzen dank Mehrfach-Weitenverstellung, strategischen Polstern, anatomischen Fußbetten perfekt, dämpfen mit mehrlagigen Sohlen, die auch mal weicher und schwammiger sein können. Bei manchen Modellen lässt sich zudem der Fersen-Riemen abnehmen, sodass eine praktische Schlupfsandale entsteht.

Es gibt sehr geländegängige Trekkingsandalen, mit denen auch kurze Kletterpassagen kein Problem darstellen.

Teva

Es gibt sehr geländegängige Trekkingsandalen, mit denen auch kurze Kletterpassagen kein Problem darstellen.


Es gibt sehr geländegängige Trekkingsandalen, mit denen auch kurze Kletterpassagen kein Problem darstellen.

Merell

Sandalen speziell für den Wassersport hingegen sind so konzipiert, dass sie schnell trocknen und der Wasserablauf rasch funktioniert.


Trekkingsandale: Wie finde ich die passende Größe?

Auch Trekkingsandalen kaufst Du am besten entsprechend Deiner gemessenen Fußlänge ein. Ein Blick auf die Größentabelle hilft bei der richtigen Größenwahl.

Wichtig ist, dass die Sohle Deiner Sandalen vorne an den Zehen ausreichend Spielraum zum Abrollen bietet, damit Deine Zehen beim Gehen nicht über die Kante rutschen. Etwa acht Millimeter sind bei offenen Sandalen meist ausreichend. Bei Modellen mit Zehenkappe sollten circa zwölf Millimeter Abrollspielraum berücksichtigt werden. Bei Outdoorsandalen für Kinder sollte zudem auf ausreichend Wachstumsspielraum geachtet werden.

Eine Anleitung zum Messen findest Du in unserem Schuhgrößenberater. Meist werden Sandalen nur in ganzen Größen angeboten. Wenn Deine Füße zwischen zwei Größen liegen, ist es besser, das größere Modell zu wählen.

Warum solltest Du bei Sandalen auf Qualität achten?

Die Frage beantwortet sich direkt draußen vor der Haustüre: Spürst Du jeden kleinen Stein? Siehst Du nach ein paar Metern Verschleiß und Krater an der Sohle, dann weißt Du, wie robust und gedämpft Dein Kauf ist. Reibt es bei jedem Schritt, weil das Feinjustieren nicht richtig gelingt? Stinkt das Modell nach aggressivem Kleber oder billigen Kunststoffen? Zudem bieten die meist schlampig verarbeiten Billig-Produkte vom Wühltisch kein ordentliches End-of-Life Management: Statt am Zyklusende einfach in Einzelteile trennbar zu sein, landet das Teil im Hausmüll und in der Verbrennung.

Sauber arbeitende Labels achten auf praktische Details und setzen Nachhaltigkeitsaspekte immer besser um. Anständige, sozial- und umweltzertifizierte Produktionsstätten – auch was die Zulieferer (Sohlen, Näherei, Leder usw.) angeht -, kürzere Produktionswege und möglichst kurzen Transportwege stehen im Fokus.

Übrigens könnten längst schon 100 Prozent ökologisch-korrekte, menschen- und tierleid-freie Schuhe hergestellt werden. Den leider (noch) hohen Preis dafür mag allerdings kaum jemand bezahlen. Dabei lassen sich bei guten Herstellern Zertifizierungen jederzeit abrufen und überprüfen und auch der Service nach dem Kauf ist gewährleistet.

Socken in Trekkingsandalen: ja oder nein?

Eine Frage, die in diesem Kontext die Gemüter regelrecht polarisiert: Kann ich meine Trekkingsandalen mit Socken tragen? Oder muss das ohne? Was noch vor ein paar Jahren von vielen absolut verpönt war und geradezu belächelt wurde, entwickelt sich sukzessive zu einer Art Modetrend. Immer mehr wagen mittlerweile den Griff zu Socken beim Tragen ihrer Sandalen – sei es aus pragmatischen oder modischen Gründen.

Mit Socken oder ohne? Die Frage, ob man Socken in Sandalen tragen darf - oder sollte - spaltet die Gemüter.

Teva

Mit Socken oder ohne? Die Frage, ob man Socken in Sandalen tragen darf – oder sollte – spaltet die Gemüter.


Mit Socken oder ohne? Die Frage, ob man Socken in Sandalen tragen darf - oder sollte - spaltet die Gemüter.

Teva

Selbst in der Bergzeit Redaktion gibt es dazu sehr unterschiedliche Meinungen.


Grundsätzlich gilt: Du solltest Deine Schuhe so tragen, wie Du es für richtig hältst und wie es sich für Dich bequem anfühlt. Wer bei Trekkingsandalen ein luftig-leichtes Tragegefühl mag, steigt barfuß in die Schuhe. Gerade bei sommerlich-heißen Temperaturen sind Socken vermutlich sowieso eher ein zusätzliches Laster an den Füßen. Für Trekkingtouren an kühleren Tagen können Socken in Sandalen aber auch das Zünglein an der Waage sein, um die Komforttemperatur am Fuß zu erhalten. Zudem können Dich Socken auch vom Aufscheuern an den Füßen schützen. Also hier einfach auf das Bauchgefühl hören und je nach Einsatz für sich selbst entscheiden.

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