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Bergzeit Alpincamp mit Black Diamond

Salbitschijen Südgrat: Traum-Klettertour auf feinstem Granit

6 Minuten Lesezeit
Markant reckt sich die Gipfelnadel des Salbitschijen in der Schweiz in den Himmel. Ein echtes Traumziel für Kletternde. Dazu gehören auch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Bergzeit Alpincamps mit Black Diamond im August 2025. Claire Brangeon war für Dich mit dabei.

Ich würde sagen: Der Südgrat gehört ganz klar zu den Top 3 der schönsten Grate der Alpen. Für mich persönlich ist er sogar die Nummer 1. Wer sich mit alpinem Klettern beschäftigt, hat die markante Gipfelnadel bestimmt schon einmal gesehen und sich gefragt:

Wie zur Hölle kommt man da eigentlich rauf?

Im Rahmen des Bergzeit Alpincamps mit Black Diamond hatte ich die Möglichkeit, genau das herauszufinden. Mit dabei: unsere beiden Teilnehmer Maxi und Hussein, die Bergführer Yannick und Cyrill, Jochen von Black Diamond – und ich, Claire aus dem Bergzeit-Team.

🔎 Der Salbit-Südgrat im Überblick

Der 2.985 Meter hohe Salbitschijen in den Urner Alpen (Schweiz) ist ein Klassiker unter den alpinen Grat-Touren im Granit.

⛰️ Tourdaten Südgrat

  • Gehzeit Göschenen/Parkplatz Ulmi bis Salbithütte (2.105 Meter): etwa 910 Höhenmeter, rund 2 Stunden
  • Zustieg Salbithütte bis Einstieg (2.580 Meter): etwa 475 Höhenmeter,  rund 1 Stunde
  • Route: etwa 19 Seillängen, rund 500 Höhenmeter
  • Dauer: 5 bis 8 Stunden reine Kletterzeit
  • Schwierigkeit: bis 6a (alpin, teils selbst zu sichern)
  • Ausrichtung: Süd – sonnig und ausgesetzt

🧗 Voraussetzungen

  • Sicher unterwegs im alpinen 6. Grad
  • Eigenständig Standplätze bauen und absichern können
  • Kondition für eine lange, ausgesetzte Tour
  • Ein eingespielter Seilpartner (gutes Seilhandling ist hier Gold wert)

Zustieg zur Salbithütte

Gestartet wird die Tour über den Salbitschijen Südgrat in Göschenen, am Parkplatz Ulmi. Von dort führt ein wunderschöner Zustieg in rund zwei Stunden zur Salbithütte (2.105 Meter). Die Hütte ist die perfekte Basis für den Südgrat.

Eine kurze Pause hat noch niemandem im Zustieg geschadet. Natürlich mit Blick auf unser morgiges Ziel.

Claire Brangeon

Eine kurze Pause hat noch niemandem im Zustieg geschadet. Natürlich mit Blick auf unser morgiges Ziel.


Die Salbithütte ist nicht nur ideal gelegen, sondern auch einfach ein toller Ort für sich. Hier kannst Du es Dir richtig gut gehen lassen – und das nicht nur mit frischen hausgemachten Kuchen.

Die Wirtin hat einen kleinen Gemüsegarten, so dass hier mit frischem Gemüse superlecker und auch gesund gekocht wird – toll und so ganz ohne Materialseilbahn auch nicht selbstverständlich. On Top ist auch das ganze Team unglaublich herzlich.

📍 Was ist ein „Schijen“?

„Schijen“ stammt aus dem Schweizerdeutschen und bedeutet „dünne Latte, Zaunpfahl, schmales langes Brett“. Als Ortsbezeichnung beschreibt er die Form des Berges – eine markante, steil aufragende, schmale Felssteilung.

Für unsere Teilnehmer beim Bergzeit Alpincamp mit Black Diamond hieß es auf der Salbithütte vor allem: Zeit zum Kennenlernen. Schon nach kurzer Zeit war klar: wir sind eine richtig starke Crew, mit der diese Tour einfach nur Spaß machen wird.

Kennenlernen auf der schönen Salbithütte mit bester Verpflegung.

Claire Brangeon

Kennenlernen auf der schönen Salbithütte mit bester Verpflegung.


Unser Bergführer Yannick ist eine absolute Salbit-Legende – und das trotz seiner recht jungen Jahre.

  • Dreifacher Jugendweltmeister und Weltcupsieger im Eisklettern
  • Speed-Rekordhalter der Salbit-Trilogie (alle drei Grate in nur 5 Std. 53 Min.)
  • Speed-Rekordhalter des Westgrats
  • „Hall of Fame“: eine der schwierigsten Mixed-Mehrseillängen, frei geklettert
  • „Greenspirit“ (eine der härtesten Rissrouten der Alpen) rotgepunktet

Wie cool ist es bitte, mit so jemandem unterwegs zu sein? Black Diamond macht’s möglich. Zusammen mit Cyrill, einem unfassbar lässigen und angenehmen Bergführer, führte er unsere Gruppe über den Südgrat auf die spektakuläre Gipfelnadel des Salbit.

Zuvor durften wir aber bei dem ein oder anderen Bier noch super viel über Yanniks Vorgehen bei schwierigen Routen und Speed Rekorden, seinen Lebensstil und auch seinen Umgang mit Risiko erfahren, bis wir wir alle müde ins Bett fielen. Um 4 Uhr hieß es dann schon wieder: aufstehen, frühstücken und los geht’s!

Zustieg zum Salbitschijen Südgrat

Von der Salbithütte führt der markierte Weg immer steiler werdend in eine grasig-geröllige Felsrinne, teilweise mit Drahtseil gesichert. Du bewegst Dich hier im 2er-Gelände immer Richtung Südgrat. Wir waren etwa eine Stunde bis zum Einstieg unterwegs.

➡️ Tipp: Wenn am Einstieg viel los ist, kannst Du über eine Variante einsteigen und den ersten Abseiler umgehen. So sparst Du Wartezeit und kommst schneller zur wirklich schönen Kletterei. Auch wir entschieden uns für die leicht versetzte Variante rechts vom Originaleinstieg.

  • Vorteil: kein Stau und ein mühsamer Abseiler entfällt.
  • Nachteil: größtenteils selbst abzusichernde Risse und Schuppen (Schwierigkeit ca. 6-/6).

Wer jedoch auf Nummer sicher gehen will, nimmt den Originaleinstieg (max. 5+, etwa vier Seillängen bis zum Abseilstand).

Die erste Seillänge führt uns entlang an Platten und Rissen, rechts von der originalen Linie.

Claire Brangeon

Die erste Seillänge führt uns entlang an Platten und Rissen, rechts von der originalen Linie.


Die Kletterei: Granit vom Feinsten

Sobald der Grat erreicht ist, entfaltet sich die sogenannte Salbit-Magie: fester, strukturierter Granit. Ein Highlight erreichst Du gleich in Seillänge 5: eine griffige Hangelschuppe, die einfach nur Spaß macht.

Genusskletterei an besten und festen Strukturen – ein absoluter Traum.

Claire Brangeon

Genusskletterei an besten und festen Strukturen – ein absoluter Traum.


Genusskletterei an besten und festen Strukturen – ein absoluter Traum.

Claire Brangeon

Schuppen, Risse und Platten von bester Qualität.


Die Schwierigkeiten am Salbitschijen Südgrat bewegen sich meist im 5. Grad – nur die Schlüsselstelle fordert etwas mehr. Aber Achtung, wir sprechen hier nicht von einer plaisirhaft abgesicherten Hallen-Fünf, sondern von einer anspruchsvollen Alpin-Tour!

🫵 Der 6. Gard sollte sitzen, wenn Du den Salbit Südgrat selbstständig gehen willst.

Der Grat ist fast die ganze Zeit sehr ausgesetzt und luftig, ...

Claire Brangeon

Der Grat ist fast die ganze Zeit sehr ausgesetzt und luftig, …


Der Grat ist fast die ganze Zeit sehr ausgesetzt und luftig, ...

Claire Brangeon

… das sollte man natürlich mögen.


Die Schlüsselstelle

Die Crux (etwa 6a) ist etwas größenabhängig. Kleinere Menschen haben es schwerer, den guten Seitgriff zu erreichen. Mit Fußvertrauen geht es aber: erst an einer guten Schuppe hoch antreten, dann um die Kante herum auf einen guten Absatz.

Es lohnt sich, an der Kante ein bisschen nach dem besten Griff zu suchen. Eine Stelle ist wirklich gut zu greifen, wenn man sie erreichen kann. Außerdem steht es sich hier sehr gut. Leider ist die Schlüsselstelle aber auch die (wirklich) einzige abgegriffene Stelle des ganzen Südgrats. Grund dafür sind vermutlich der Angstschweiß in Kombination mit Sonnencremefingern.

Allgemein ist die Stelle gut abgesichert, es gibt sogar eine „Notfall-Schlinge“ zum Greifen (die aber mal ausgetauscht werden sollte – also lieber in den Haken klippen!).

Hier sieht man Yannick in der Schlüsselstelle. Wenn Du genau hinsiehst, erkennst Du den Block, den Du nach dem Aufsteher antreten musst. Hier sollten die Beine nicht zu kurz sein, sonst wird es anstrengender.

Claire Brangeon

Hier sieht man Yannick in der Schlüsselstelle. Wenn Du genau hinsiehst, erkennst Du den Block, den Du nach dem Aufsteher antreten musst. Hier sollten die Beine nicht zu kurz sein, sonst wird es anstrengender.


Hier sieht man Yannick in der Schlüsselstelle. Wenn Du genau hinsiehst, erkennst Du den Block, den Du nach dem Aufsteher antreten musst. Hier sollten die Beine nicht zu kurz sein, sonst wird es anstrengender.

Claire Brangeon

Eine Tour wie den Salbit Südgrat gemeinsam mit einem Bergführer zu unternehmen ist durchaus angenehm. Man kann sich voll aufs Klettern fokussieren.


Der Weg zur Salbit Gipfelnadel

Nach der Crux folgen weitere schöne Seillängen, bevor Du Dich spektakulär zwischen zwei Türmen abseilst. Anschließend geht es wieder zwei Seillängen am Grat entlang, dann erneut abseilen auf ein großes Band. Von dort führt leichtes Gelände Richtung Gipfelaufbau. Es folgen weitere drei Seillängen Platten- und Risskletterei bis zum Ausstieg.

⚠️ Achtung: Die vorletzte Seillänge (5+) ist nicht zu unterschätzen – konzentriert bleiben!

Die letzten Seillängen, die nochmal etwas plattiger sind.

Claire Brangeon

Die letzten Seillängen, die nochmal etwas plattiger sind.


Nach dem Ausstieg hältst Du Dich rechts und folgst dem Gehgelände. Vorbei an einer kurzen, mit Kette gesicherte Stelle, die später im Abstieg wieder hinunter geklettert wird, geht es unter einem großen Block hindurch. Und da steht sie: die legendäre Gipfelnadel.

Hier sind wir im Weg zur bzw. schon auf dem Weg auf die Gipfelnadel.

Claire Brangeon

Hier sind wir im Weg zur bzw. schon auf dem Weg auf die Gipfelnadel.


Die Kletterei (ca. 5b) ist einfacher als sie aussieht, trotzdem heißt es: konzentriert bleiben. Oben wartet ein großer Ring als Stand.

Gipfelglück am Salbitschijen
– Unser Experte Claire Brangeon, hat das Bergzeit Alpincamp mit Black Diamond begleitet
Das Ankommen auf der Gipfelnadel des Salbit ist ein Moment, den man so schnell nicht vergisst. Bleibt nur zu hoffen, dass unten jemand steht, der ein Foto machen kann. Die Nadel ist einfach zu fotogen.
Glückliche Bergzeit Alpincamp Teilnehmer: Maxi und Hussein mit Bergführer Yannick. Und was ist das bitte für eine tolle Aussicht?

Claire Brangeon

Glückliche Bergzeit Alpincamp Teilnehmer: Maxi und Hussein mit Bergführer Yannick. Und was ist das bitte für eine tolle Aussicht?


Glückliche Bergzeit Alpincamp Teilnehmer: Maxi und Hussein mit Bergführer Yannick. Und was ist das bitte für eine tolle Aussicht?

Claire Brangeon

Nochmal ein bisschen Brotzeit, bevor es wieder runter geht.


Der Abstieg vom Salbitschijen

Auch das Abseilen von der Gipfelnadel ist spektakulär: überhängend und luftig. Danach geht es über den rot markierten Normalweg zurück zur Salbithütte – teils abkletternd, teils gehend. Wieder an der Hütte angekommen, waren beim Bergzeit Alpincamp mit Black Diamond alle superhappy: Dieser großartige Grat, die genussreiche Kletterei und so viele bergsportbegeisterte Menschen – ein Traum!

Diesen spektakulären Abseiler gibt es natürlich auch nur, wenn man auf der Gipfelnadel war.

Claire Brangeon

Diesen spektakulären Abseiler gibt es natürlich auch nur, wenn man auf der Gipfelnadel war.


Diesen spektakulären Abseiler gibt es natürlich auch nur, wenn man auf der Gipfelnadel war.

Claire Brangeon

Ich würde sagen: eines der besten Gruppenbilder, das wir je auf einem Alpincamp gemacht haben, oder?


🪢 Was Du für den Salbit Südgrat brauchst

Fazit zum Bergzeit Alpincamp mit Black Diamond

Der Salbit Südgrat ist eine Tour, die man als Alpinistin oder Kletterer mindestens einmal im Leben gemacht haben muss: lang, ausgesetzt, abwechslungsreich und mit einem großen Finale auf der Gipfelnadel.

Das Alpincamp mit Black Diamond und Bergzeit hat die Tour für uns zu einem ganz besonderen Erlebnis gemacht – nicht nur wegen der Kletterei, sondern auch wegen der Crew: Maxi und Hussein (unsere motivierten Gewinner), unsere Bergführer Yannick und Cyrill, die uns erstklassig geführt haben, und natürlich Jochen von Black Diamond, der das ein oder andere Bier springen ließ.

Vielen Dank an Euch! Es war ein unvergessliches Abenteuer und definitiv mein persönliches Highlight des Sommers.

🍀Bergzeit Alpincamp?

Von 01. August bis einschließlich 31. August 2024 konntest Du Dich für das Bergzeit Alpincamp mit Black Diamond bewerben. Du hast das Gewinnspiel verpasst? Dann bewirb Dich beim nächsten Bergzeit Alpincamp oder Frischluftkick für ein unvergessliches Erlebnis.

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