Bevor der Test startet: Die Blacklight Carbon Pro+ Tourenbindung richtet sich laut Dynafit an ambitionierte Speed-Tourengeherinnen und -geher, die ein ultraleichtes Setup ohne Verzicht auf Sicherheits-Features suchen. Mit ihrem innovativen Carbon Hinterbacken und präziser Auslösung deckt die Bindung sowohl lange, technische Aufstiege als auch schnelle Abfahrten im alpinen Gelände ab. Hier erfährst Du, was die Bindung alles kann und wie sie sich in der Praxis schlägt.
🔩 Carbon-Hinterbacken für hohe Steifigkeit
⚖️ Nur 282 Gramm inkl. Stopper
🎯 Z-Wert 6 bis 12 & Längenausgleich 11 mm
🔁 Intuitive Bedienung, automatische Stopper
🧩 Kompatibel mit Quick-In Harscheisen & Blacklight-System
Technik trifft Leichtigkeit: Aufbau der Dynafit Blacklight Carbon Pro+
Wie der Name schon sagt, steckt in der Bindung der Werkstoff Carbon – und zwar in laminierter Form im Hinterbacken. Das vermittelt nicht nur optisch auf den ersten Blick einen extrem hochwertigen Eindruck, sondern macht sich auch in der Funktionalität bemerkbar. Durch die Anordnung der einzelnen Faserschichten, ist die Bindung trotz ihres leichten Gewichts stabil genug für alle alpinen Abenteuer. Der Vorderbacken ist aus Aluminium. Die Edelstahlpins und robuste Polymere runden das Technik-Paket ab und versprechen Langlebigkeit und Stabilität.
Jan von Urbanowicz
Der Hinterbacken mit laminiertem Carbon…
Jan von Urbanowicz
… und der Vorderbacken aus Aluminium.
Handling im Aufstieg
Ich hatte die Dynafit Blacklight Carbon Pro+ Tourenbindung für meinen Saisonstart zum Testen und Mitte November glücklicherweise schon ideale Bedingungen, um sie sowohl auf schnellen Pisten-Trainingsrunden als auch im Gelände auf Herz und Nieren zu prüfen.
Jan von Urbanowicz
Die Bindung im Praxistest.
Intuitive Bedienung der Dynafit Carbon Pro+ Tourenbindung
Sicher kennst Du diesen Moment, wenn Du eine neue Bindung ausprobierst und Dein persönliches Skitouren-Ego der Meinung ist, dass Du den Mechanismus natürlich ohne Anleitung verstehst. Für mich ist das immer der erste Test, wie intuitiv sich die Bindung bedienen lässt. Im Falle der Blacklight Carbon Pro+ ist das tatsächlich sehr einfach.
Um in den Aufstiegsmodus zu kommen, wird der Hinterbacken so Grad gedreht, dass die Pins nach hinten schauen. Dann wird ein kleiner, leichtgängiger Plastikhebel umgeklappt. Dieser bewirkt, dass der Stopper beim ersten Tritt in die Bindung direkt verriegelt. Clever gelöst und vor allem dann sehr dankbar, wenn man bei zugigen Bedingungen öfter zwischen Aufstiegs- und Abfahrtsmodus wechselt und sich die Stopper-Fixierung mit kalten Händen spart.
Jan von Urbanowicz
Der Stopper verriegelt automatisch mit dem ersten Tritt in die Bindung.
Nach ein paar hundert Höhenmetern bestätigt sich der erste Eindruck vom geringen Gewicht. Die Bindung verhält sich unauffällig, was in diesem Fall ein Kompliment ist. Sie verrichtet ihre Arbeit, ohne dass man es merkt. Die Pin-Bindung bietet zwei verschiedene Gehmodi. Dynafit hat hier in der Entwicklung auf das Feedback von erfahrenen Berg-Führerinnen und -Führern gehört, die sich einig sind: Der sicherste Modus – vor allem im alpinen Gelände – ist das komplett flache Gehen. Dennoch gibt es bei der Blacklight Carbon Pro+ eine zusätzliche Steighilfe für steilere Passagen. Die fand ich von der Höhe her auch gut gewählt. Ich spürte direkten Support, ohne das Gefühl zu haben, komplett auf High-Heels zu stehen. Außerdem lässt sich die Steighilfe leicht mit dem Stock ein- und auch wieder ausklappen.
Jan von Urbanowicz
Einfach mit dem Stock zu bedienen: Die Steighilfe der Blacklight Carbon Pro+ Tourenbindung.
Neue Harscheisen-Aufnahme
Vor allem zum Saisonstart- oder Ende kommt es immer wieder vor, dass wir bei unseren Trainingsrunden auf harten, eisigen Kunstschneepisten unterwegs sind. Hier kommt ein weiteres Feature der Bindung zum Tragen – und zwar die Kompatibilität mit den neuen Quick-In Harscheisen. Dank der neuen Achse können die jetzt auch mühelos von oben eingesetzt werden und können – im Gegensatz zum seitlichen Einschieben – nicht mehr verkanten.
Jan von Urbanowicz
Schnell abfellen und rein in die Abfahrt.
Abfahrtsperformance der High-End Pin-Bindung
Bevor es in die Abfahrt geht, muss das System natürlich umgestellt werden. Also raus aus der Bindung und zu aller erst drückt man bei der Blacklight Carbon Pro+ einfach mit dem Stock gegen die oben positionierte Steighilfe, um den Stopper zu aktivieren. Ich muss den Ski nicht in die Hand nehmen, was das Risiko reduziert, dass er mir ohne Stopper einfach abhaut. Dann wird der Hinterbacken um 180 Grad gedreht und ich bin „ready to ride“.
Jan von Urbanowicz
Eisbrecher-Pins und ein verlängerter Exzenter machen das Vorderbacken-Handling leicht.
Beim Einstieg in den Vorderbacken kommen sogenannte „Step-in Side Towers“ zum Einsatz, die in Kombination mit der sehr breiten Trittfläche das Treffen der Pins wirklich einfach machen. Die bewährten Eisbrecher-Pins erledigen dann den Rest. Wer schon mal eine Skimo-Rennbindung von Dynafit bedient hat, der wird den verlängerten Exzenter kennen, der auch bei der Blacklight Carbon Pro+ zum Einsatz kommt. Öffnen und Schließen des Vorderbackens hat dadurch – egal ob mit dem Stock oder der Hand – in jeder Testsituation einwandfrei funktioniert.
Jan von Urbanowicz
Bildet ein System: Die Dynafit Blacklight Kollektion.
In der Abfahrt bin ich überrascht von der direkten Kraftübertragung.
Der Carbon-verstärkte Hinterbacken sorgt für hohe Torsionssteifigkeit, was sich in präzisem Fahrverhalten bemerkbar macht, vor allem auf der Piste.
Auch bei höheren Geschwindigkeiten vermittelt die Bindung ein Gefühl von Kontrolle und damit Sicherheit.
Test-Fazit zur Dynafit Blacklight Carbon Pro+ Tourenbindung
Die Dynafit Blacklight Carbon Pro+ ist eine High-End Pin-Bindung für alle, die anspruchsvolle Touren gehen und dafür einen Allrounder suchen. Dabei ist es egal, ob der hohe Anspruch aus dem Gelände, den Höhenmetern oder dem Mix beider Faktoren resultiert.
Ich kann mit dieser Bindung alpine Missionen mit Couloir-Abfahrten angehen oder aber ebenso gut endlos Pisten-Kilometer in Vorbereitung auf ein Skitourenrennen abspulen.
Mich hat vor allem das einfache Stopper-Handling und der gesamte Systemgedanke der Dynafit Blacklight-Kollektion überzeugt.
Blacklight-Kollektion mit Systemgedanken
Die getestete Blacklight Carbon Pro+ Tourenbindung ist Teil der gesamten Dynafit Blacklight-Kollektion, die einen Systemgedanken verfolgt:
Ein perfekt aufeinander abgestimmtes Set aus Ski, Bindung und Schuh.
Ich bin den Blacklight Boot bei meinen Bindungstests gegangen und den Blacklight 88 Ski gefahren.
Jan von Urbanowicz
Die Dynafit Blacklight Carbon Pro+ auf dem Dynafit Blacklight 88 Ski – eine gelungene Kombination.
Der Blacklight Boot fügt sich für mich sehr harmonisch in das gesamte System ein. Mit einer Schaftrotation von 70 Grad bietet er genügend Bewegungsfreiheit und die Bedienbarkeit ist ähnlich intuitiv, wie die der Bindung. In der Abfahrt sorgt der Carbon-verstärkte Schaft für genügend Steifigkeit und für mich persönlich war auch die Passform nach einigen längeren Touren sehr gut.