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Gutes Wetter ist relativ

Bergzeit Frischluftkick mit On in Hintertux

6 Minuten Lesezeit
Vom 06. bis 08. September ging es für die Teilnehmer des Bergzeit Frischluftkicks mit ON-Running nach Tux-Finkenberg. Unter der Leitung von Läufer Georg Egger konnten sie ihre Lauftechnik im Gelände verbessern und gemeinsam die Trails des Tuxertals erkunden. Ein Wochenende getreu nach dem Motto: „Es gibt kein schlechtes Wetter, nur falsche Kleidung!“

Das Wetterradar zeigt Tiefdruck für unser bevorstehendes Abenteuer in Tux-Finkenberg und so entscheiden wir – also die sechs Teilnehmer des Bergzeit Frischluftkicks mit ON  Franzi, Katrin, Walter, Marianne und die beiden Bergzeitler Veronika und Frederik – schon am Freitag, dass wir die für Sonntag geplante Besteigung des Tuxer Hausbergs, dem Olperer, leider nicht durchführen können. Bei der Ankunft werden wir vom Tourismusverband und Gerlinde Erler vom Hotel Eden herzlich begrüßt und bekommen einen kurzen Überblick über das bevorstehende Wochenende.

1. Freitag: Trailrunning mit Lokalmatador Georg Egger

Schon am ersten Tag im familiengeführten Hotel Eden merken wir: Was auch immer das Wetter dieses Wochenende mit uns macht, hier werden wir uns wohlfühlen. Gerlinde Erler heißt uns herzlich Willkommen. Schnell machen wir uns daran, unsere Zimmer zu beziehen, denn unser Guide und Lauftrainer Georg Egger wartet bereits auf uns.

Er nimmt uns mit zu einem spannenden Lauf über Stock und Stein auf seine Haustrails. Dabei erzählt er uns nicht nur von Laufwettkämpfen, Lauftechniken und seiner Liebe zum Skitourengehen, sondern auch von der Herausforderung, als Vater von vier Kindern ein solides Training zu betreiben. Da es zum Glück nicht regnet und die Luft kalt und klar ist, entscheiden sich Georg, Walter und Frederik die eigentlich kürzere Runde bis auf die Grieralm doch noch fortzusetzen. Dabei stellt sich heraus, dass Teilnehmer Walter mit seinen über 60 Jahren den jungen Burschen in nichts nachsteht. Danach muss Georg direkt weiter; er startet am nächsten Tag beim Red Bull Dolomitenmann.

Wir verbringen den Nachmittag mit Kaffee und Kuchen. Dabei stößt auch Tom von ON zur Gruppe hinzu. Leider stand er ebenfalls, wie die Teilnehmer Franzi und ihre Schwester Katrin, im Stau. Die beiden treffen später passend zum Abendessen ein. Genau richtig, um das fabelhafte 6-Gänge-Menü von Sohn Patrick Erler zu genießen.

2. Samstag: Wanderung zur Höllensteinhütte

Unser Samstag startet um 7 Uhr, um ein kleines regenfreies Fenster zu nutzen. Das üppige Frühstücksbuffet lassen wir uns dennoch nicht nehmen. Unser ortsansässiger Bergführer Peter Bacher holt uns am Hotelparkplatz ab. Leider nieselt es ein wenig, aber so richtig kann das die gute Stimmung und Vorfreude nicht trüben. Nachdem die Teilnehmer mit dem passenden Cloudrock von ON ausgestattet wurden, starten wir los und folgen teils bekannten Pfaden vom Vortag Richtung Grieralm. Der wasserdichte Leichtwanderschuh fühlt sich in dem leicht nieseligen und feuchten Wetter pudelwohl.

Schnell stellen wir fest: Unser Bergführer mit dem lustigen Filzhut und Regenschirm kennt seine Heimat gut. Während wir über Steige hinauf zur Grieralm wandern, vorbei an Zirbenwäldern, verlassenen Almen und kleinen Bergseen, erzählt er uns spannende Geschichten über das Tuxertal. Unter anderem über die schon Jahrhunderte alte Historie des Bergbaus, insbesondere über das ehemalige, höchstgelegene Magnesit Bauwerk Europas (2.100 Meter über Seehöhe). Aber auch die Pflanzen- und Tierwelt scheint er perfekt zu kennen. Immer wieder nehmen wir uns Zeit, um Pflanzen oder Orte genauer zu inspizieren.

Kaiserschmarrn mit Apfelmus
Kuchen und Süßspeisen dürfen bei solch einem Schmuddelwetter nicht fehlen. | Foto: Frederik Linzbach

Die neblige und irgendwie heimelige Stimmung zwischen Wolken und Regen im Einklang mit der beeindruckenden Bergwelt zieht alle in ihren Bann. Es wird viel geredet und die Gruppe hat Zeit, sich besser kennen zu lernen. Dennoch treibt uns der Hunger und die Suche nach einer warmen Stube auf die urige Höllensteinhütte. Dort tanken wir beim Mittagessen und anschließendem Kaiserschmarrn ein wenig Energie auf.
Als alle satt sind, geht es weiter. Franzi und Katrin bekommen von der Wanderung einfach nicht genug und entschließen sich mit Peter noch weiter Richtung Tettensjoch aufzusteigen. Für den Rest geht es ins Hotel zurück um den Wellness- und Spabereich auszukundschaften. Auch um zu prüfen, ob der hauseigene Kuchen des Hotel Edens noch genau so gut wie am Vortag schmeckt. Und das tut er absolut!

Am Abend gibt es erneut ein leckeres 6-Gänge-Menü. Wir verbringen diesen Abend mit einem Glas Bier oder Wein und unterhalten uns über Berg- und Outdoorprodukte. Walter und Marianne sind schon seit 30 Jahren in den Bergen unterwegs, egal ob mit dem Rad, zu Fuß oder auf Ski. Sie haben so einiges zu erzählen und wir hören gespannt zu. Einige Runden „Henne & Fuchs“, die Veronika ohne Ausnahme gewinnt, runden diesen wirklich gelungenen Tag ab. Ein letzter Zirbenschnaps und ab ins Bett!

3. Sonntag: Besuch des Natur Eis Palast am Hintertuxer Gletscher

Am Sonntag entscheiden wir uns, nicht ganz so früh aufzustehen und treffen uns erst um 8 Uhr für ein ausgiebiges Frühstück im Gastraum. Danach geht es mit dem Tux-Finkenberg Shuttle nach Hintertux. Heute soll das Wetter besonders schlecht werden und in der Tat sehen wir leicht gezuckerte Gipfel in den Tuxer Alpen. Gute Gründe, um sich in eine Höhle zurückzuziehen. Und genau das haben wir vor – wir werden eine Gletscherhöhle am Tuxer Ferner besichtigen.

Schon auf der Fahrt zum Natur Eis Palast unterhalb der Gefrorenen Wand beginnt es stark zu schneien. Die 15 Zentimeter Pulverschnee an der Bergstation auf 3.033 Meter lassen uns von Skitouren und Winter träumen. Nachdem alle Teilnehmer die passenden Helme gefunden haben, führt uns Guide Philipp durch die atemberaubende Welt der natürlichen Gletscherhöhle, die 2007 von Roman Erler durch Zufall entdeckt wurde. Er erzählt von Eisschwimmern, die im unterirdischen Gletschersee trainieren, von Wissenschaftlern, die die Höhle für Forschungszwecke nutzen, einem Tauchrekord, der in einigen Wochen in einem 52 Meter tiefen Schacht in der Höhle stattfinden soll, aber auch davon, wie schützenswert der Gletscher ist. Wir spüren: Philipp bedeuten die Höhle und der Gletscher viel und während wir so durch die engen Gänge der Höhle gehen, wird uns trotz der konstanten 0°C irgendwie warm ums Herz. Wir sind fasziniert von dieser Welt aus Eis und auf keinen Fall traurig, heute unter dem Gletscher statt oberhalb zu gehen. Nach einer Bootsfahrt auf dem Gletschersee wird es Zeit, die Höhle zu verlassen.

Wir kehren bei Schneefall, der mittlerweile auch die Tallagen erreicht, ins Hotel zurück und testen ein letztes Mal den Kuchen im Hotel Eden und lassen dieses äußert entspannte Wochenende mit einer heißen Tasse Kaffee ausklingen. Wir bedanken uns bei Gerlinde und ihrem Mann Alexander. Zwischen den Dreitausendern des Tuxertals, bei bestem Service und Essen, Gletscherhöhlen und einer genialen Gruppe haben wir uns tatsächlich ein bisschen wie in Eden gefühlt. Manchmal ist das Paradies eben doch auf Erden.

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