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App auf den Trail!

Die 6 besten Lauf-Apps für Trailrunner

5 Minuten Lesezeit
Das Aufzeichnen und Analysieren von Laufstrecken per Smartphone ist – im Vergleich zu teuren GPS-Uhren – kostengünstig und deshalb eine interessante Alternative. Bergzeit Autor Arnold hat sechs Lauf-Apps für Dich getestet.

Das Aufzeichnen der Laufstrecke per App oder GPS-Uhr gehört zum Laufen und Trailrunning wie die Verwendung von Seil und Gurt zur Hochtour. Wenn Du Deine Laufaktivitäten aufzeichnen willst, hast Du dazu grundsätzlich zwei Möglichkeiten.

Entweder Du nutzt beim Training eine GPS-Uhr, z.B. von Garmin, Suunto, Coros oder Wahoo, womit Du sportliche Aktivitäten aufzeichnen und später auf den entsprechenden Auswertungsplattformen analysieren kannst. Oder Du nutzt spezielle Lauf-Apps, die Du gratis oder für wenige Euro auf Dein Smartphone downloaden kannst. Übrigens: Viele Apps lassen sich nicht nur beim Laufen, sondern auch für viele andere Sportarten einsetzen.

Lauf-Apps im Überblick

Pumatrac, Adidas Running (Runtastic), Strava, Asics Runkeeper, MapMyRun (Endomondo) und Nike Run Club: Welche App eignet sich für welchen Läufer-Typ? Und welche ist im Moment gar nicht sooo empfehlenswert?

Pumatrac

🏃Eignung: Für leistungsorientierte Läufer, die an ihren Bestzeiten feilen wollen.

Bewertung: Android: 4,5 | iOS: 4,7

Download: Android: Pumatrac Run, Train, Fitness | iOS: Pumatrac Run, Train, Fitness

Pumatrac Lauf App Logo

Puma

Bei Puma steht die Eingabe persönlicher Daten an erster Stelle. Wie der Nike Run Club will auch Puma, dass man hier seinen Geburtstag eingibt – doch das lässt sich auch umgehen. Hat man sich eingeloggt, erinnert die Puma-App ein wenig an die Adidas Running App. Auch hier gibt es “Challenges” – zum Beispiel sieben Herausforderungen in sieben Tagen zu absolvieren oder einen Halbmarathon zu laufen. Bei “geführten Läufen” kannst Du Dich von Coaches bei bestimmten Distanzen führen lassen. Allerdings solltest Du beachten, dass man die gecoachten Läufe erst laden muss und das, je nach Empfang, nicht immer möglich ist. Nicht nur Laufeinheiten werden hier angeboten, sondern auch andere Workouts – toll, was Puma alles in die App gepackt hat!

Die GPS-Tracking-Funktion hat mir durch ihre sehr übersichtliche Funktion gefallen. Sie sticht damit Adidas – zumindest im vorkonfigurierten Modus – aus. Die Daten werden übersichtlich auf einer Bildschirmseite angezeigt, eine Berührung des Kartensymbols, und schon ist man im Kartenmodus. Läuft man bei schlechtem Wetter, sind zu viele Buttons und Kacheln manchmal unpraktisch, da man sich leicht „verwischen“ kann – in dieser Hinsicht hat Puma mir im Test recht gut gefallen. Auch die Musikfunktion hat Puma übersichtlich integriert. Wie so oft gilt aber auch hier: Die Gestaltung der UI ist zu einem Großteil Geschmackssache.

Puma

Puma

Fazit: Die Pumatrac-App war im Vergleichstest eine wirkliche Überraschung. Sie hat im Test nicht nur grafisch, sondern auch funktionell überzeugt. Hier können sich einige andere ein Beispiel nehmen!

Adidas Running / Runtastic

🏃Eignung: Für Adidas-Afficionados, die bereit sind, für ihre Leidenschaft ein wenig Geld in die Hand zu nehmen.

Bewertung: Android: 4,3 | iOS: 4,6

Download: Android: adidas Running Lauf App | iOS: adidas Running App Runtastic

adidas running runtastic Lauf App logo

adidas

In der Sturm und Drang-Zeit der Lauf-Apps war es eine kleine Sensation, als der deutsche Sportriese Adidas das österreichische Runtastic-Startup schluckte. Inzwischen firmiert der Firmenname neben den Adidas-Streifen.

Nach der obligatorischen Dateneingeberei wischt man sich ein bisschen durch die App – mir fällt insbesondere der Reiter “Community” ins Auge. Hier kann man bei virtuell organisierten Challenges und Wettbewerben teilnehmen. Dabei werden Punkte für den adiClub sowie Badges gesammelt – ähnlich wie bei Strava. Die Punkte lassen sich später für Pre-Sales, Events, einen Adidas Runtastic Premium-Zugang und weiteres einlösen. Selbstverständlich kannst Du Dich auch hier mit Freunden vernetzen.

Grafisch ist die Adidas-App recht gelungen – über der Kartenanzeige werden direkt die Laufdaten eingeblendet, wobei die Datenfelder nach Gusto verschoben werden können. Auch bei der Aufzeichnung hält die App recht gut mit meiner Vergleichs-Uhr mit, einem Garmin Forerunner 245. Gut integriert findest Du auch die Musik-Funktion und die Möglichkeit, Dir Trainingsziele zu setzen. Im Blog gibt es hübsch aufbereitete Ernährungstipps, Trainingstipps und mehr. Wer individuelle Trainingspläne haben möchte, kann sich für 9,99 Euro/Monat die Premium-Version freischalten.

adidas

adidas

Fazit: Dezent designte App mit Fokus auf Lauf-Lifestyle und Netzwerken. Das Gesamtpaket stimmt.

Strava

🏃Eignung: Für Läufer, die bereits im Strava-Kosmos unterwegs sind, ist diese App ein Muss – für alle anderen gibt es bessere Lauf-Apps.

Bewertung: Android: 4,2 | iOS: 4,5v

Download: Android: Strava: Laufen & Radfahren | iOS: Strava: Laufen & Radfahren

Strava Lauf App Logo

Strava

Strava dürfte vielen Outdoor-Sportlern bekannt sein. Die Kalifornier mit dem schwedischen Namen bieten eine Meta-Plattform an, auf der sich GPX-Tracks mit verschiedenen Geräten hochladen und mit anderen Sportlern vergleichen lassen. Mit diesem Konzept hat Strava eine große Anhängerschaft an sich gebunden und einen hohen Beliebtheitsgrad erreicht. Neben der Tatsache, dass Du Dich auf Strava hervorragend mit anderen vergleichen kannst, sind die sogenannten “Segmente” – das sind Streckenabschnitte, die man selbst definieren und mit anderen messen kann – eine der beliebtesten Funktionen von Strava und der gleichnamigen Tracking-App.

An der App (die ich übrigens regelmäßig nutze, wenn z.B. der Akku der Laufuhr leer ist) gibt es wenig zu bemängeln. Sie funktioniert zuverlässig, strahlt im typischen Strava-Orange und lässt sich unproblematisch auf viele verschiedene Sportarten vorkonfigurieren. Zu den Beschwerden, die vor allem auf Google Play auftauchen, lässt sich feststellen: Im Großen und Ganzen läuft die App gut – und bewertet wird meist nur dann, wenn etwas hakelt.

Strava

Strava

Fazit: Zuverlässige, übersichtlich aufgebaute App ohne viel Schnickschnack für Fans des schnellen Überblicks.

Asics Runkeeper

🏃Eignung: Eine App für Reinfuchser, die sich nicht ganz von selbst erklärt. Lauf-Theoretiker, die an ihrer Form tüfteln, fühlen sich hier wohl.

Bewertung: Android: 3,8 | iOS: 4,6

Download: Android: Asics Runkeeper: Running App | iOS: Asics Runkeeper Lauf-Tracker

Runkeeper Logo

Runkeeper

Der Asics Runkeeper hat mir von Beginn an Spaß gemacht. Allerdings ist die Nutzung der App nur über einen Testzeitraum kostenlos, danach muss man in die Tasche greifen, erhält aber auch mehr Funktionen.

Wer auf einen Wettkampf trainieren möchte, ist bei Asics Runkeeper besonders gut aufgehoben – die App bietet Trainingspläne vom 5 km-Lauf bis zum Halbmarathon. Ganz praktisch ist auch der Schuh-Tracker, mit dem man den Schuhverschleiß genau nachvollziehen kann. Challenges warten darauf, bewältigt zu werden, dazu lassen sich Bestzeiten-Badges erreichen.

Schön ist die insgesamt recht nüchterne, aber übersichtliche grafische Gestaltung. Funktionales Understatement statt Funktions-Überladung könnte man sagen.

Runkeeper

Runkeeper

Fazit: Ein bisschen feilen könnte Asics noch an seinem ansonsten ansehnlichen Runkeeper. Zwar funktioniert die App im Großen und Ganzen recht anständig –  die Wort- und Satzbaufehler in der deutschen Ausgabe sind jedoch peinlich.

MapMyRun (ehemals Endomondo)

🏃Eignung: Für laufende App-Entwickler, die eine App testen wollen, an der noch gearbeitet werden muss.

Bewertung: Android: 4,6 | iOS: 4,7

Download: Android: Laufen Mit MapMyRun | iOS: Under Armour Map My Run

Map My Run Lauf App Logo

Map My Fitness

Mit 4,6 Punkten auf Google Play und 4,7 Punkten auf iOS bringt MapMyRun schon mal ordentlich Vorschusslorbeeren mit. Die vom amerikanischen Sportartikelhersteller Under Armour gesponsorte App, die einst unter dem Namen Endomondo firmierte und ein Pionier auf dem Lauf App-Markt war, überzeugt auch gleich mit einem aufgeräumten Erscheinungsbild. Auch die Exaktheit der Aufzeichnung entsprach beim Kurztest in etwa der Aufzeichnung der Referenz-GPS-Uhr.

Entgegen der in den Bewertungen geäußerten Beschwerden hinsichtlich der Sprachausgabe funktionierte diese bei mir im Test gut, auch bei der Datensynchronisation konnte ich keine großen Mängel feststellen. Trotzdem scheint es bei MapMyRun auf einigen Geräten Probleme zu geben – auch bei mir wollte die App beim zweiten Testdurchgang nicht mehr starten und stotterte ein wenig.

Um Trainingspläne und weitere Funktionen zu erhalten, muss man die App “aufbohren” – immerhin 6,49 Euro bucht MapMyRun/Under Armour hier ab. Ein stolzer Preis, wie wir finden. Dann lieber für 20-30 Euro einen dicken Trainingsschinken kaufen und sich ein bisschen einarbeiten. Aber auch hier gilt: Das ist Geschmackssache!

Map my Run

Map my Run

Fazit: Eigentlich recht hübsch gemacht – doch die Totalausfälle nerven. Alle Nutzer, bei denen MapMyRun läuft, können glücklich sein, für alle anderen gibt es Alternativen.

Nike Run Club

🏃Eignung: Aktuell nur für Nike-Fans zu empfehlen, die den ein oder anderen Fehler dieser App verzeihen.

Bewertung: Android: 3,2 | iOS: 4,6

Download: Android: Nike Run Club: Laufen & Cardio | iOS: Nike Run Club: Laufcoach

Nike Run Club Logo

Nike

Schon die Durchschnittsbewertung von nur 3,2 Sternen auf Google Play lässt uns bei der Nike Run Club aufschrecken. Was ist da los? Dem elitären Anspruch von Nike genügt die App offenbar nicht. Ein kurzer Scroll durch die Kommentare offenbart, dass die App zu fehlerhaften “Verhalten” neigt, also zum Beispiel Audiokommentare abbrechen, gefinishte Läufe nicht gespeichert beziehungsweise synchronisiert werden und, wie wir bald feststellen, schlichtweg nicht sauber entwickelt wurde.

Beim Installieren der App wird man zur Eingabe der persönlichen Daten über den Browser auf die Nike-Website weitergeleitet. Um sich einzuloggen, muss man sich einen Einmalcode holen – und, unter anderem, das Geburtsdatum (und zwar als Pflichtangabe!) eintragen. Allerdings ist das Anpassen des Geburtsjahres auf meinem Caterpillar S52-Android-Handy mit Android 10 erscheinende Datums-Eingabemaske nicht wirklich selbsterklärend. 530 mal wischen? Echt jetzt?! Nein, über eine Klick auf die Jahreszahl oben lässt sich diese zum Glück schneller anpassen. Es kann sein, dass die Funktionalität der App mit der Android-Version zusammenhängt, die auf dem Smartphone läuft.

Grundsätzlich recht schön ist der Grundgedanke des Nike Run Club. Die App soll über Features wie „geführte Läufe“ und Challenges beim Einstieg ins regelmäßige Laufen helfen. Der Laufverein fürs Handy quasi.

 

 

Nike verlangt beim Einrichten der App eine Angabe zum Geburtsdatum. Das läuft nicht besonders intuitiv.

Nike

Nike verlangt beim Einrichten der App eine Angabe zum Geburtsdatum. Das läuft nicht besonders intuitiv.


Nike verlangt beim Einrichten der App eine Angabe zum Geburtsdatum. Das läuft nicht besonders intuitiv.

Screenshot Nike Run Club

Wenn’s läuft, nimmt Dich Nike vom ersten Training bis zur regelmäßigen Laufroutine an die Hand.


Fazit: Nachbessern! Aus dem Nike Run Club scheint ein Nike Bug Club geworden zu sein. So wird das nichts mit guten Bewertungen …

Welche App darf es sein?

Netzwerken ist alles – und alle hecheln hier Strava hinterher. Diesen Eindruck bekommt man zumindest auf die Schnelle. Wenn man sich die derzeit beliebtesten Lauf Apps auf Google Play und iOS jedoch genauer ansieht, wird deutlich, dass findige Anbieter wie Puma oder Adidas ihre Apps mit allerlei nützlichen Unterfunktionen ausstaffieren, die so richtig Spaß machen. Ob einem dabei die Erstellung von Trainingsplänen bis zu 10 Euro im Monat wert ist, muss jeder selbst entscheiden.

Jede einzelne Lauf App hat ihre Daseinsberechtigung, eine andere Benutzeroberfläche und ein individuelles Look&Feel. Nicht zuletzt entscheidet eben der Geschmack. Wenn Du Dich nicht gleich entscheiden kannst, solltest Du einfach mal ein paar Apps durchprobieren. Erstaunlich ist, dass es auch im Jahr 2023 und damit 15 Jahre nach dem Start von Android noch Komplettausfälle beziehungsweise Bugs gibt, die es eigentlich nicht mehr geben dürfte.

Lauf Apps und GPS-Uhren: der Status Quo

In den letzten Jahren sind viele Lauf Apps deutlich besser geworden – zumindest was die Exaktheit der Aufzeichnung und was das User Interface angeht. Auffällig ist, dass einige Apps, die ursprünglich noch kein Großunternehmen aus dem Laufsektor im Hintergrund hatten, in der Zwischenzeit aufgekauft wurden.

So hat sich Adidas schon vor Jahren den österreichischen Lauf App-Primus Runtastic einverleibt. Asics hingegen hat Runkeeper geschluckt, das Lauf-Freunden, die schon seit Jahren die Schuhe schnüren, ein Begriff sein sollte. Die Amerikaner von Under Armour haben sich bei MapMyRun bedient. Allen Lauf-Apps ist gemein, dass Du einen Account mit persönlichen Daten anlegen musst – das ist mal mehr, mal weniger umständlich. Bei allen Apps gilt:

Keine App kann dem Handling einer guten GPS-Laufuhr das Wasser reichen.

Ich empfehle die Apps daher grundsätzlich nur als Trainingshilfe für Einsteiger und Fortgeschrittene, deren Budget für den Kauf einer GPS-Uhr noch zu klein ist. Sollte eine App auf einem Smartphone einmal nicht so gut funktionieren, nicht verzagen – meist werden Fehler mit sogenannten Bug Fixes behoben. Sollte es auch nach mehreren Läufen noch Probleme geben, hilft nur eins – deinstallieren und eine andere App ausprobieren!


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