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Im Königssteingebirge

Piatra-Craiului-Gebirge: Wandern in den rumänischen Karpaten

5 Minuten Lesezeit
Die Karpaten gelten als wildes und touristisch noch wenig besuchtes Wandergebiet. In ihrem südlichen Teil, dem auf über 2.000 Metern liegenden Piatra-Craiului-Gebirge in Rumänien, kann man auf gut erschlossenen Wegen von Hütte zu Hütte wandern.

Die Karpaten überzieht das größte Waldgebiet Europas, und mehr als ein Drittel der in Europa wildlebenden Großraubtiere – Braunbären, Wölfe und Luchse – sind hier beheimatet. Auf unserer fünftägigen Wanderung durch das Piatra-Craiului-Gebirge in den rumänischen Südkarpaten lernten wir zwar keine wilden Bären, dafür aber einige umso freundlicher gesinnte Rumänen kennen. Der auf Deutsch auch Königssteingebirge genannte Höhenzug mit seinem Nationalpark ist eine wunderbare Gegend für alle Abenteurer und ambitionierten Wanderer. Ein Besuch lohnt schon ab einer Woche.

Fotogalerie Rumänische Karpaten

Davon gibt es in den Karpaten unglaublich viel: Wald. Wir sind mitten im größten noch bestehenden geschlossenen Waldgebiet Europas angekommen. | Foto: Tobias Kupek
Davon gibt es in den Karpaten unglaublich viel: Wald. Wir sind mitten im größten noch bestehenden geschlossenen Waldgebiet Europas angekommen. | Foto: Tobias Kupek

 

Nach einer langen Anreise mit dem Zug und der ersten Nacht im Zelt finden wir uns am Beginn unserer 62 Kilometer langen Wander- und Bergtour durch die südlichen Karpaten wieder. Mit der großen Höhle am Wegesrand gibt es auch schon das erste Highlight. | Foto: Tobias Kupek
Nach einer langen Anreise mit dem Zug und der ersten Nacht im Zelt finden wir uns am Beginn unserer 62 Kilometer langen Wander- und Bergtour durch die südlichen Karpaten wieder. Mit der großen Höhle am Wegesrand gibt es auch schon das erste Highlight. | Foto: Tobias Kupek
Unterwegs lernen wir Rumänen kennen, die uns trotz Sprachbarriere freundlich begrüßen. | Foto: Tobias Kupek
Unterwegs lernen wir Rumänen kennen, die uns trotz Sprachbarriere freundlich begrüßen. | Foto: Tobias Kupek
Unser Waschsalon für die erste Nacht im Piatra Craiului-Nationalpark: ein romantischer Bergbach neben einer unbewirtschafteten Hütte. | Foto: Tobias Kupek
Unser Waschsalon für die erste Nacht im Piatra-Craiului-Nationalpark: ein romantischer Bergbach neben einer unbewirtschafteten Hütte. | Foto: Tobias Kupek
Auf unserer Wanderung legen wir ganz schön Höhenmeter zurück. Bis auf 2.100 Meter gelangt man im Karpaten-Gebiet bei Brasov problemlos. Je nach Wetter kommt man da auch schon mal über die Wolken. | Tobias Kupek
Auf unserer Wanderung legen wir ganz schön Höhenmeter zurück. Bis auf 2.100 Meter gelangt man im Karpaten-Gebiet bei Brasov problemlos. Je nach Wetter kommt man da auch schon mal über die Wolken. | Tobias Kupek
Mit Regenschauern und Hochnebel ist im August in den Karpaten immer mal wieder zu rechnen. Auf den Hütten kann man sich aber wieder gut trocknen. | Foto: Tobias Kupek
Mit Regenschauern und Hochnebel ist im August in den Karpaten immer mal wieder zu rechnen. Auf den Hütten kann man sich aber wieder gut trocknen. | Foto: Tobias Kupek
Mittagspause bei einem Bauernhof. Unsere Versuche mit Erklärungen durch Hände und Füße an ein Glas frische Milch zu kommen sind leider mit wenig Erfolg gekrönt. | Foto: Tobias Kupek
Mittagspause bei einem Bauernhof. Unsere Versuche mit Erklärungen durch Hände und Füße an ein Glas frische Milch zu kommen sind leider mit wenig Erfolg gekrönt. | Foto: Tobias Kupek
Highlight des Königsteingebirges (Piatra Craiului) ist der lange markante Grat, den wir am dritten Tag unserer Karpaten-Tour von Nordosten erreichen. | Foto: Tobias Kupek
Highlight des Königssteingebirges (Piatra Craiului) ist der lange markante Grat, den wir am dritten Tag unserer Karpaten-Tour von Nordosten erreichen. | Foto: Tobias Kupek
Fast neun Kilometer kann man auf dem auf ca. 2.000 Höhenmetern liegenden Grat im Piatra Craiului wandern und kraxeln. Aufgrund des schlechten Wetters müssen wir jedoch abkürzen. | Foto: Tobias Kupek
Fast neun Kilometer kann man auf dem auf etwa 2.000 Höhenmetern liegenden Grat im Piatra Craiului wandern und kraxeln. Aufgrund des schlechten Wetters müssen wir jedoch abkürzen. | Foto: Tobias Kupek
Nach dem Abstieg in das nahe gelegene Zărnești, treffen wir uns im Tal mit den Pfadfindern, die wir auf unserer Tour kennengelernt haben, auf einen Lagerfeuerabend wieder. | Foto: Tobias Kupek
Nach dem Abstieg in das nahe gelegene Zărnești, treffen wir uns im Tal mit den Pfadfindern, die wir auf unserer Tour kennengelernt haben, auf einen Lagerfeuerabend wieder. | Foto: Tobias Kupek

Praktische Infos zum Wandern im Piatra-Craiului-Nationalpark

Beste Reisezeit 

Zum Wandern in den Karpaten und im Piatra Craiului-Gebirge eignen sich am besten die Monate Juni bis September, wobei es zum Spätsommer/Herbst hin noch etwas trockener ist und weniger Niederschlag fällt. Auch Wintersport ist in den Karpaten möglich, wofür die Monate Februar und März empfohlen werden.

Kartenmaterial

Auch wenn die Karpaten nicht so weit erschlossen sind wie beispielsweise die Alpen, so finden sich doch auf Anhieb einige Wanderkarten. Eine Übersicht über fast alle Karpaten-Karten gibt es auf dieser Webseite. DIMAP liefert gute Karten und ist übers Internet erhältlich. Für absolut empfehlenswert halten wir ein GPS-Gerät (oder Smartphone mit GPS), da die Wegmarkierungen doch das eine oder andere Mal verloren gehen können. Uns hat an der eine oder anderen Stelle beim Wandern das OpenStreetMap-Projekt sehr weiter geholfen. Wir haben unsere Strecke mit Routenplaner Komoot geplant.

Anreise

Die Anreise nach Rumänien ist wie in den meisten osteuropäischen Ländern in der Regel finanziell sehr günstig, was die Karpaten als Reiseziel noch attraktiver macht. Möglich ist die Anreise mit dem Auto, Fernbus, Zug oder Flugzeug. Unsere klare Empfehlung ist der Nachtzug, der einen stilvollen, stressfreien und ausgeschlafenen Tourenbeginn ermöglicht. Zum Beispiel ab Dresden über Prag über Budapest für unter 200 Euro (hin und zurück). Brasov eignet sich als Ausgangspunkt für die hier beschriebene Tour im Piatra Craiului-Nationalpark. Hier hält auch der Nachtzug (Zwischenstation Budapest). Zum Ausgangspunkt fürs Wandern geht es dann am besten mit dem (Klein-)Bus. Den nutzen auch die Einheimischen.

Ausrüstung

Je nach Vorhaben normale Wanderausrüstung mit gutem Schuhwerk. Ausrüstung vor Ort ist nur in größeren Städten wie Brasov oder Cluj-Napoca zu bekommen. Am besten ist aber man kümmert sich vorher darum.

Übernachtung

Nach vorheriger Recherche sind generell auch Touren nur über Hütten möglich. Bei den Hütten empfiehlt es sich unbedingt vorher anzurufen und zu klären, ob sie in dem geplanten Zeitraum geöffnet haben. Wer etwas Flexibilität oder Schlafplatz-Sicherheit möchte, dem sei ein Zelt empfohlen.

Verpflegung

Man sollte ausreichend Verpflegung einkalkulieren, am besten für ein bis zwei Tage mehr. Nicht alle Hütten sind bewirtschaftet. Der Einkauf will gut geplant sein, es sind teilweise weite Strecken bis zur nächsten Einkaufsmöglichkeit. Wasser kann unterwegs gut Flüssen oder Bächen entnommen werden. Da das Wasser im Piatra Craiului-Nationalpark direkt aus den Bergen kommt, schien es uns ausreichend sauber. Wer einen sensiblen Magen hat oder vorsichtig sein möchte, der kann trotzdem einen Wasserentkeimer verwenden. Achtung: Das gilt nur für die beschriebenen Bergflüsse, größere Flüsse außerhalb des Naturschutzgebietes sind teilweise sehr stark belastet (zum Beispiel der Mures mit hoher Schwermetallbelastung).

Weitere Infos

  • Einen allgemeinen Überblick über die Karpaten gibt karpatenwilli.com. Infos zum Nationalpark Piatra Craiului gibt es unter rumaenien-info.
  • Mehr über mein Wander-Abenteuer in den rumänischen Karpaten erfährst du auf meinem Blog.

Du brauchst noch neue Wanderausrüstung? 

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