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Ein Platzwunder unter den Skitourenrucksäcken

Der Millet Neo 35+ Skitourenrucksack im Test

4 Minuten Lesezeit
Ein echtes Platzwunder unter den Skitourenrucksäcken - die Rede ist vom Millet Neo 35+ Skitourenrucksack. Gerade bei Mehrtagestouren oder Skitouren, für die Du mehr Ausrüstung als für Deine Feierabendrunde benötigst, kann der Skitourenrucksack von Millet überzeugen. Unser Bergzeit Mitarbeiter Christoph Stoll aus dem Product Content Team hat den Rucksack für Dich getestet: Alles was du über den Neo 35+ wissen musst erfährst Du hier.

Zum ersten großen Testlauf geht es für den Millet Neo 35+ Tourenrucksack direkt in die Vollen! Bei unserer Skitour zum Hinteren Spiegelkogel im Ötztal, werden wir ca. 1.500 Höhenmeter und 13 Kilometer bewältigen. Außerdem wartet als schönes Finale die 45 Grad steile und 270 Meter hohe Nordflanke auf uns. Neben der allgemeinen Skitourenausrüstung stehen also noch weitere Mitbringsel auf meiner Packliste. So muss der Neo 35+ direkt beweisen, ob er sich neben Skitourenrucksack auch Skihochtourenrucksack nennen darf.

Stauraum und Funktionen

Am Wichtigsten auf einer Skitour ist die Lawinenausrüstung. Damit man diese im Fall der Fälle schnell erreichen kann, ist der Neo 35+ Skitourenrucksack von Millet mit einem extra LVS-Fach ausgestattet. Meine Lawinenschaufel, mit 45 x 21 cm Packmaß, und eine 260 cm Sonde finden hier ausreichend Platz.

Die Packliste für eine Mehrtagestour oder Skihochtour ist natürlich etwas umfangreicher als für die Feierabendrunde auf den Hausberg. Da stellt sich schnell die Frage: Reichen mir 35+ Liter? Und wofür steht eigentlich das „+“ im Namen des Rucksacks?

Das „+“ steht beim Neo 35+ für ein erweiterbares Packvolumen, indem die Deckelklappe nach oben verlängert werden kann. Du gewinnst damit ca. weitere 5 Liter! Besonders praktisch, wenn Du sehr platzraubende Ausrüstung transportieren musst wie z.B. ein Seil oder Steigeisen. Die haben wir auch dabei. Dazu noch einen Klettergurt, ein paar Eisschrauben, Reepschnüre, Kletterhelm und Eisgeräte. Alles kein Problem für den Neo 35+! Ich möchte ihn schon fast als kleines Raumwunder bezeichnen, als ich vor dem fertig gepackten Rucksack stehe.

Die Trinkblase wird im dafür vorgesehen Fach verstaut und der Schlauch im Schulterträger vor dem Gefrieren geschützt. Besonders praktisch in meinen Augen ist auch die kleine Tasche am Hüftgurt. Hier bringe ich perfekt ein paar Energieriegel und die Kamera unter, so muss ich den Rucksack nicht ständig abnehmen, wenn ich ein Foto machen oder mal naschen möchte. Ich bin schlichtweg begeistert! Alles findet in den durchdachten Halterungen seinen Platz und das Sahnehäubchen ist die Zugriffsmöglichkeit über das Rückenteil. Bei kurzen Pausen habe ich es ständig genutzt, um zum Beispiel schnell an meine Semmel zu kommen oder fix eine warme Daunenjacke überzuwerfen. Geöffnet wird das Hauptfach per umlaufenden Reißverschluss. Damit die Zuglast auf den geschlossenen Zipper beim Gehen und Abfahren nicht zu groß wird, ist das Rückenteil noch mit zwei Steckschließen fixiert, die gleichzeitig die Spannung auf die Schulterträger regulieren – Millet denkt dabei neben praktisch auch noch langfristig!

Material und Verarbeitung

Den Rucksack teste ich noch nicht lange genug, um eine Aussage über Verschleißerscheinungen treffen zu können, mit Ausnahme von dieser: Nach bisher sechs Einsatztagen ist noch rein gar nichts zu bemängeln. Die Gummizüge und Einschubfächer für Eisgeräte weißen nicht die geringsten Abnutzungen auf. Skihalterungen sind ohnehin verstärkt und auch die Reißverschlüsse machen einen sehr soliden Eindruck. Alles ist stimmig angeordnet, sodass keine Ausrüstung aneinander scheuert oder enorme Spannung auf Halterungen lastet. Zudem sind die Zugbänder, Zipper und sonstige Einstellmöglichkeiten problemlos mit Handschuhen zu bedienen.

Auch nach sechs harten Einsatztagen zeigt der Rucksack keinerlei Mängel oder Verschleißerscheinungen. | Foto: Christoph Stoll

Tragekomfort

Voll beladen für unsere Unternehmung trage ich etwa 13 Kilogramm auf dem Rücken – der einzige Nachteil des kleinen Platzwunders. Aber was mit muss, muss eben mit. Trotz der Traglast fehlt von verspannten Schultern, Nacken- oder Rückenschmerzen auch nach sieben Stunden jede Spur! Ich kann die Lastverteilung sehr gut über die Schulterträger, Brust- und Hüftgurte einstellen. Kein Reiben, kein Drücken, kein Einschneiden der Träger. Dadurch sitzt der Tourenucksack auch beim Abfahren wie angegossen und bringt keine Unruhe in die Bewegung. Mit dem Neo 35+ Skitourenrucksack habe ich ein neues Lieblingsteil für meine Skitour gefunden.

Auch bei der Abfahrt sitzt der vollbeladene Rucksack wie angegossen und bringt keine Unruhe in die Bewegung. | Foto: Christoph Stoll

Fazit

Für mich ein absoluter Volltreffer! Jeder Skitourengeher, der mehrere Tage unterwegs ist oder Unternehmungen plant, die mehr Material erfordern, wird meines Erachtens mit dem Neo 35+ von Millet sehr glücklich sein. Beim Test erweist er sich als höchst praktikabel, komfortabel und meistert die Materialorganisation ohne Probleme. Was will man mehr von einem Rucksack?

Highlights:
– LVS-Fach
– sehr praktikable Halterungen
– schneller Zugriff über Rückenteil
– hoher Tragekomfort
– perfekter Sitz durch Hüft- und Brustgurt auch bei der Abfahrt
– isoliertes Trinkschlauchfach im Schulterträger
Lowlights:
– nicht mit Airbag kompatibel

Den Millet Neo 35+ Skirucksack findest Du natürlich auch bei uns im Bergzeit Shop!

Skitourenrucksäcke im Test

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