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Fingerzeig für warme Hände

Hestra Army Leather Heli Ski: Drei-Finger-Handschuhe im Test

5 Minuten Lesezeit
Hestra ist DIE Marke für Skihandschuhe. Markus hat den Drei-Finger-Handschuh Hestra Army Leather Heli Ski ausprobiert. Was taugt die Kombination aus Fingerhandschuh und Fäustling?

Seit 1936 stellt Hestra Handschuhe für höchste Qualitätsanspruche her. Das Unternehmen wird derzeit in der dritten Generation geführt und hat seinen Stammsitz im südschwedischen Ort Hestra. Hier entwickeln und designen die Nachkommen des Firmengründers Martin Magnusson international gefragte Handschuhe für Skisport, Bergsport, Outdoor und Freizeit. Einen Hestra-Klassiker, den Army Leather Heli Ski 3-Finger, habe ich ausprobiert.

Aufbau und Materialien der Hestra Handschuhe

Für das Außenmaterial von Handrücken und Stulpe verwendet Hestra sein eigenes Hestra Triton. Triton ist ein wind- und wasserdichtes, atmungsaktives, dreilagiges Polyamidgewebe. Die Handfläche des Hestra-Handschuhs besteht aus imprägniertem Army-Leather-Ziegenleder. Das macht sie nicht nur robust, sondern auch weich für gutes Griffgefühl. Zusätzlich ist in den Außenhandschuh ein Gummiband am Handgelenk eingearbeitet. An der Innenseite des Handgelenks unterstützt ein verstellbares Klettband den soliden Halt an der Hand. Die großzügige Stulpe endet mit einer einstellbaren Gummischnur. Damit ist sie groß genug, um über einen dicken Jackenärmel zu passen, und kann gleichzeitig so festgezogen werden, dass sie das Eindringen von Pulverschnee verhindert.

Warm und Gefühl - das bieten die Hestra Army Leather Heli Ski-Handschuhe. | Foto: Markus Höß
Warm und Gefühl – das bieten die Hestra Army Leather Heli Ski-Handschuhe. | Foto: Markus Höß

Der herausnehmbare Innenhandschuh hat fünf einzelne Finger und besteht aus zwei verschiedenen Polyesterarten. Direkt auf der Haut hat man Bemberg-Polyester, das den Handschweiß schnell abtransportiert. Die Außenschicht des Innenhandschuhs besteht aus Fiberfill-Polyester, das für bestmögliche Isolation sorgt. Am Ende der Stulpe hat der Liner einen umlaufenden Klettverschluss, mit dem er sicher im Außenhandschuh fixiert werden kann.
Zusätzlich kann man Handgelenksbündchen in der Stulpe anbringen. Bevor man in die 3-Finger-Handschuhe schlüpft, zieht man diese Bündchen über das Handgelenk. Jetzt kann der Handschuh ausgezogen werden und bleibt trotzdem am Handgelenk fixiert.

Passform und Tragekomfort der Hestra Drei-Finger-Handschuhe

Beim Reinschlüpfen fühlt sich der Handschuh deutlich weniger klobig und plump an, als es der erste, optische Eindruck vielleicht vermittelt. Liner und Überhandschuh harmonieren sehr gut, auch wenn jeder Finger im Innenhandschuh einzeln verpackt ist.

Wenn ich nach der Hestra Größenempfehlung gehe, brauche ich eigentlich Größe 10, da meine Handfläche im Verhältnis zu den Fingern eher groß ist. Der Army Leather Heli Ski 3-Finger passt mir gut in Größe 9.

Der eingenähte Gummibund am Handgelenk ist eng genug, um den Handschuh auch ohne verstellbares Klettband gut tragen zu können. Das Klettband schließt am Handgelenk sauber ab und der Hestra-Skihandschuh sitzt bombenfest. Eine größere Outdooruhr mit Höhenmesser und eventuell GPS am Handgelenk passt noch unter die Stulpe.

Ein großes Plus beim Tragekomfort sind der isolierte Zeigefinger und die Handgelenksbündchen. Mit dem abgesetzten Zeigefinger kann man problemlos und schnell seine Ausrüstung positionieren. Ob Skibrille, Reißverschluss, Schuhschnallen oder Walk-Ski-Mechanismus, Teleskopstöcke oder vieles andere: Der isolierte Zeigefinger macht aus dem Fäustling einen Fingerhandschuh, der trotzdem genauso wärmt wie ein Fäustling.

Isolation und Atmungsaktivität

Auch Schnallen der Skistiefel lassen sich mit dem Hestra Drei-Finger-Handschuh dank separiertem Zeigefinger gut bedienen. | Foto: Markus Höß
Auch Schnallen der Skistiefel lassen sich mit dem Hestra Drei-Finger-Handschuh dank separiertem Zeigefinger gut bedienen. | Foto: Markus Höß

Der Hestra Army Leather Heli Ski Handschuh schützt perfekt gegen Wind und Nässe. Die beiden unterschiedlichen Polyesterschichten des Innenhandschuhs halten die Hand trocken und warm. Das hydrophobe Bemberg-Polyester auf der Innenseite sorgt für guten Feuchtigkeitstransport von der Haut weg und das Fiberfill-Polyester auf der Außenseite des Innenhandschuhs bringt bestmöglichen Wärmeerhalt.

Beide Polyester sind robust aber sehr luftdurchlässig hergestellt, sodass der Handschweiß schnell an den Außenhandschuh transportiert werden kann und über das Leder oder das Triton-Gewebe aus dem Handschuh verschwindet.

Persönlich sehe ich den isolierten Zeigefinger nicht als Wärmenachteil, weil ich meistens vom kleinen Finger weg zu frieren beginne. Und der wird durch den engen Kontakt zu Ring- und Mittelfinger gut geschützt.

Grip und Beweglichkeit dank Drei-Finger-Handschuh

Der Grip ist relativ gut, da das Leder der Handinnenseite bei Feuchtigkeit etwas zu kleben beginnt. Zusätzlich kann oder sollte man das Leder mit Hestra Lederbalsam pflegen. Damit wird das Leder noch eine Spur klebriger. Die Nähte des Innenhandschuhs sind Richtung Fingerrücken verlegt, sodass man beim Greifen auf keine Naht drückt.

Top-Gefühl dank 3-Finger: der Hestra Army Leather Heli-Ski-3-Finger-Handschuhe im Test | Foto: Markus Höß
Top-Gefühl dank 3-Finger: die Hestra Army Leather Heli-Ski-3-Finger-Handschuhe im Test | Foto: Markus Höß

Die Beweglichkeit des Army Leather Heli Ski 3-Finger ist ausreichend gut, um damit seinen Stock fest zu halten. Der Hestra-Handschuh macht alle Bewegungen mit und schränkt nicht ein.

Fazit zum Test der Hestra Army Leather Heli Ski Handschuhe

Der Handschuh ist warm wie ein Fäustling und man kann greifen wie mit einem Fingerhandschuh. Gerade als Bergführer weiß ich das zu schätzen, wenn ich oft bei unangenehmer Kälte schnell etwas an der Ausrüstung fummeln muss und die Handschuhe nicht ausziehen will.

Das Gefühl im Handschuh ist trocken, auch wenn man an den Händen geschwitzt hat. Viele kleine Details wie eine doppelte Außenhandschuhschicht an den Fingerkuppen, Handgelenksbündchen oder extra geschützte Nähte in der Stulpe zeigen, dass Hestra wirklich weiß, wie man gute Handschuhe macht.

Klar spielt der Army Leather Heli Ski seine wahren Stärken unter minus zehn Grad beim Freeriden aus. Wenn es richtig kalt ist und man trotzdem noch fingerfertig sein will, ist der Army Leather Heli Ski 3-Finger daher eine ganz klare Empfehlung.

Mehr zum Thema Handschuhe und warmer Bekleidung im Bergzeit Magazin

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