• Seit 1999 online
  • Powered by 350 Bergsportler
  • Am Puls der Berge
Tanz über die Zinnen

Mit Bergzeit und Salewa zum Klettern an den Drei Zinnen

4 Minuten Lesezeit
Beim 5-Gipfel-Gewinnspiel schickten Bergzeit und Salewa ausgewählte Teilnehmer zum Klettern mit Vittorio Messini an die Drei Zinnen. Mit dabei in den Dolomiten: Bergzeit Mitarbeiter Christopher Gutknecht.

„Klettern mit einem der besten Mixed-Kletterer Österreichs“: So war das 5-Gipfel-Gewinnspiel von Bergzeit und Salewa angekündigt. Die Rede war von Vittorio Messini. Genau der, der im Frühjahr 2018 gemeinsam mit Simon Gietl das North 3 Projekt gemacht hat. In nur 48 Stunden haben sie die Nordwände von Ortler, Großer Zinne und Großglockner durchstiegen. Die Strecken zwischen den Bergen haben sie mit dem Fahrrad zurückgelegt. Am Samstag den 30. August und Sonntag den 1. September durften dann ausgewählte Teilnehmer und Bergzeit Mitarbeiter Christopher (irgendwas mit Google Werbung) mit Vittorio zu den Drei Zinnen.

Drei Zinnen
Ziel des 5-Gipfel-Gewinnspiels von Bergzeit und Salewa waren die Drei Zinnen. | Foto: Christopher Gutknecht

Bergführer Vitto kam mit Teilnehmer Manuel und einem weiteren Bergführer aus Osttirol angereist – Treffpunkt war um 7 Uhr bei der Auronzo Hütte auf 2.333 Meter.

Tag 1: Gelbe Kante (6), Kleine Zinne

Unser Projekt am ersten Tag ist die Gelbe Kante an der Südwand der Kleinen Zinne mit zwei Seilschaften. „Fast schon eine Modetour“, kommentierte Bergführer Hans. So hat eine Dreier-Seilschaft vor uns gleich den Start verzögert. Wettermäßig war von den 28 Grad in München nicht viel zu spüren, 10 Grad mit Nebel und Wind sind angesagt. Dementsprechend heißt es Finger pusten bis die Kuppen warm wurden. Salewa hat Manuel und mich aber optimal wettergerecht ausgestattet: Die Agner Light Hose und der Pedroc Fleecehoody erweisen sich als Top-Begleiter für solche Verhältnisse. Nach drei Startlängen im fünften bis sechsten Grad und soliden Ständen geht es in alpineres, leichtes Treppensteigen über, mit entsprechender Absicherung: Bis zum sechsten Stand haben wir einen (!) Bohrhaken gesehen. „Klassisch abgesichert“, nannte es Bergführer Vitto später, aber unter der professioneller Führung kein Problem.

Das Highlight der Tour bilden die Längen direkt an der Kante im 6. Grad: Überwiegend 1A-Felsqualität und Rauhigkeit wie im spanischen Siurana, großzügig strukturiert, wahres Genussklettern. Nur zum Verschnaufen blieb kaum Zeit – Manuel und Vitto sind die Längen regelrecht hochgerannt, als Geschwindigkeitsübung für den nächsten Tag. Nach der Abseilpiste schließen wir mit einer gemeinsamen Jause und einem Resumee der Tour ab: Gewaltig!

Hat mich riesig gefreut, dass ihr mich gewählt habt“, sagt Teilnehmer Manuel beim Abstieg zum Parkplatz, „ich hab mich bei der Bewerbung aber auch gscheit ins Zeug gelegt!“.

Tag 2: Comici (7) – Der Klassiker der großen Zinne

Tag zwei startet um sechs Uhr am Parkplatz. Wir brauchen mehr Zeit, weil wir uns die Comici an der Großen Zinne vorgenommen haben: 15 Seillängen mit Kletterschwierigkeiten bis zum siebten Grad und „Ernsthaftigkeit E3+“. E3+ bedeutet in etwa: Viele rostige Schlaghaken, keine Bohrhaken und leichtes Gelände mit ca. zehn Meter Runouts.

Zwei Kletterer beim Queren einer Felswand
„Senkrechtes Wandgetänzel“, so beschreibt Bergzeit Autor Christopher das Klettern an den Drei ZInnen. | Foto: Christopher Gutknecht
Selfie von Kletterern
Die Teilnehmer des 5-Gipfel-Gewinnspiels von Bergzeit und Salewa. | Foto: Christopher Gutknecht

Die Bedingungen sind trotz schattiger Nordwand mit 14 Grad ohne Wind perfekt. Die leichte Salewa Hose und das Longsleeve mit helmkompatibler Kapuze kommen optimal zu Einsatz. Die Kletterei ist vom Besten, was die Zinnen zu bieten haben: Konstant senkrechtes Wandgetänzel im sechsten und siebten Grad, überwiegend top Fels mit vielen Verschneidungspassagen. Die Stände sind dafür eher abenteuerlich – so sollten die zwei Schlaghaken immer mit einem weiteren Friend verstärkt werden.

Auf halber Höhe holt uns eine Schweizer Seilschaft ein, obwohl wir zügig unterwegs sind: „Das ist doch der Dani Arnold!“, ruft der zweite Bergführer. Für alle Nicht-Alpinisten: Daniel Arnold hielt von 2011 bis 2015 den Speed-Weltrekord der Eiger Nordwand, bevor Ueli Steck diesen um sechs Minuten unterbot. Naja, der darf uns überholen!

Der Zustieg zum Gipfel erfordert eine heikle Umquerung der Großen Zinne auf einem schmalen, splittrigen Pfad und einige 3er-Kamine auf der Südseite zum Gipfel – Routine im Vergleich zu den vorherigen 450 Meter unter uns.

Der Gipfelblick auf 2.999 Meter ist wahrlich beeindruckend. Hier wird in voller Pracht sichtbar, warum die Drei Zinnen der Sextner Dolomiten zum UNESCO Welterbe erklärt wurden. Mit dunklen Wolken und Grummeln im Horizont geht’s zügig hinab durch Kamine, über Serpentinen und rund fünf Abseilpisten über die flache Südseite runter zum Hauptweg.

Den würdigen Abschluss bildet das gemeinsame Bier und Abschiedsessen mit Teilnehmer und den beiden Bergführern. Fazit: Mit Bergzeit und Salewa hatte ich die einzigartige Möglichkeit, auch als fortgeschrittener Kletterer in heikles alpines Terrain reinzuschnuppern, ohne das volle Gefahrenpotential auf mich zu nehmen.

Großer Dank geht an Salewa, Vitto und seine Bergführer-Kollegen – mit einem Wort: Gewaltig!

Weitere Beiträge zum Thema Klettern im Bergzeit Magazin

Abonnieren
Benachrichtige mich zu:
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments

Unsere Top Outdoor Kategorien


Bergzeit Magazin - Dein Blog für Bergsport & Outdoor

Willkommen im Bergzeit Magazin! Hier findest Du Produkttests, Tourentipps, Pflegeanleitungen und Tipps aus der Outdoor-Szene. Von A wie Alpspitze bis Z wie Zwischensicherung. Das Redaktionsteam des Bergzeit Magazins liefert zusammen mit vielen externen Autoren und Bergsport-Experten kompetente Beiträge zu allen wichtigen Berg- und Outdoorthemen sowie aktuelles Branchen- und Hintergrundwissen.