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Expedition mit Salewa Athlet Markus Anders

Abenteuerliche Höhenflüge auf dem Weg zum Menthosa Peak

9 Minuten Lesezeit
Ende letzten Jahres starteten die beiden Freunde und Paraglider Markus Anders und Nicolas Manthos auf eine ungewöhnliche Expedition ins indische Himalaya auf. Während dieser Expedition waren die beiden Sportler autark, also ohne fremde Unterstützung, unterwegs. Ziel ihres Hike & Fly-Abenteuers sollte letztendlich der 6.443m hohe Menthosa Peak werden.

Salewa Athlet Markus Anders und sein Freund Nicolas Manthos autark unterwegs im indischen Himalaya

Markus Anders, Red Bull X-Alps Teilnehmer und Salewa Athlet, brach Ende des Jahres 2019 mit Nicolas Manthos nach Indien auf, um dort die Berge zu erkunden und in die hohen Lüfte über dem Himalaya aufzusteigen. Der einzigartige Menthosa Peak (6.443m) im Lahau Tal galt als ein besonderes Ziel der beiden Paragleiter. Der Schwabe Markus Anders, der Anfang des Jahres 2019 in die österreichnahe Region Chiemgau umzog, um intensiver für das legendäre X-Alps Rennen von Salzburg nach Monaco trainieren zu können, hatte beeindruckende Erinnerungen, Momente und Bilder im Gepäck als er nach seiner Reise in der Heimat landete. Markus und Nicolas, der ebenso wie sein Freund dem Klettern und Fliegen – Paragleiten und Wingsuits – verfallen ist, erlebten bereits einige Abenteuer zusammen und sehen sich als starkes Team. Ihr bisher größtes Projekt realisierten sie in Ozeanien: Drei Wochen bewegten sie sich laufend und fliegend durch das südliche Gebirge Neuseelands. By fair means und autark – das komplette Euqipment sowie ihre Nahrungsmittel trugen sie stets selbst bei sich.

Salewa Athlet Markus Anders und sein Freund Nicolas Manthos während ihrer Expedition im indischen Himalaya. | Foto: Salewa

Perfekter Hike & Fly-Begleiter

Bis ins letzte Detail durchdachte Produkte, die auf anstrengende Mehrtagestouren spezialisiert sind, sind ein großer Mehrwert, wenn man sich für einen unabhängigen alpinen Stil entscheidet. Der Salewa Hike X-Alps Rucksack ist ein extrem robuster und gleichzeitig enorm leichter Begleiter, der für das härteste Abenteuerrennen der Alpen konstruiert wurde. Daher wurde er in Zusammenarbeit mit Salewa Athlet Paul Guschlbauer entworfen, der dieses Rennen mehrfach erfolgreich bestritten hat. Durch sein extrem leichtes Gewicht ist er auch auf langen, anstrengenden Aufstiegspassagen eine perfekte Lösung. Sein veränderbares Volumen ermöglicht es, alle wichtigen Ausrüstungsgegenstände für das 1000 km Hike & Fly Rennen von Salzburg nach Monaco aufzunehmen. Ein wasserabweisendes Außenmaterial ermöglicht zudem einen trockenen Inhalt, auch wenn das Wetter nicht ganz das hält, was es verspricht.

Von der Idee…

Für ihr gemeinsames Indien-Projekt Ende des Jahres 2019 setzten sich die Freunde, die einst gemeinsam mit dem Fliegen begannen, ähnliche Rahmenbedingungen. Die Idee zu diesem Hike & Fly-Abenteuer kam Markus im Jahr 2018 als er die Möglichkeit hatte, in Indien erstmals das Himalaya zu erkunden. Die Region bot beste Bedingungen nach Ende der Regenzeit im Oktober. Der 19-jährige Anders war sofort fasziniert von den hohen Bergen und setzte sich in den Kopf, einige dieser Riesen zu besteigen. Als er seinem Freund Nicolas von seinem Plan erzählte, war dieser sofort Feuer und Flamme. Beide reduzieren sich gerne auf das Wesentliche. Sie wollten ebenso wie in Neuseeland unabhängig und autark agieren. „Unsere Kletterausrüstung, Equipment zum Biwakieren, die Paragleiter und unsere Lebensmittel. Das ist alles, was wir brauchen“, so Markus. Keine Autos, keine Träger.

…zur Planung

Ziel der beiden Sportler war der Menthosa Peak in der Provinz Lahaul-Spiti. „Unser Plan ist, nach der Akklimatisierung in der beliebten Region Bir Billing etwa 150 Kilometer Richtung Norden zu fliegen, um unserem Ziel näher zu kommen. Dafür rechnen wir etwa zwei Tage“ erklärte Markus kurz vor dem Projekt. Zwischen 5000 und 6000 Metern wollten sie toplanden, um dort ihr Basecamp zu errichten. Die übrigen Höhenmeter würden sie bei guten Bedingungen in kurzer Zeit schaffen, um anschließend zurück zum Camp abzusteigen und schließlich zurück nach Bir Billing zu fliegen. So der Plan. Für dieses Abenteuer wählten Markus und Nicolas ausschließlich hochfunktionelles, leichtes Equipment von dem Bergsportausrüster Salewa und Skywalk, dem Spezialist für Paragleiter. Strukturiert und präzise verstaut, brachten die zwei Flieger kein unnötiges Gramm auf die Reisegepäck-Waage als sie sich in Bir Billing trafen, um ihr Projekt zu starten.

Salewa Dropline GTX

Rund 370 Gramm bringt der Salewa Dropline GTX auf die Waage. Entwickelt haben ihn die Südtiroler für progressive Bergsportler, die lange, sorglos und schnell im Gebirge unterwegs sein möchten. Sorglos im Sinne von minimaler Belastung auf Muskeln und Gelenke. Die neu entwickelte Sohlenkonstruktion macht ein angenehmes Abrollen bei schneller Fortbewegung möglich und federt harte Stöße – insbesondere bergab – komfortabel und zuverlässig ab. Zudem verfügt der Schuh über eine enorme Spurtreue, selbst bei Nässe, und gewährleistet eine effiziente Kraftübertragung. Der Dropline ist für ausgedehnte Speed Hiking Touren dank hervorragender Dämpfungseigenschaften und präziser Passform wie geschaffen. Als treuer Begleiter dient der Salewa Dropline GTX auch allen Fliegern, die lange Zustiege zu Take Off Points schnell und effizient meistern möchten.

Das Abenteuer beginnt

Ende des Jahres sowie zu Frühlingsbeginn trifft sich die Hike & Fly Szene in Bir Billing. Markus und Nicolas blickten in bekannte Gesichter während sie sich in der Paragliding-Area akklimatisierten. Nach einigen aktiven Tagen – in denen sie die perfekten Bedingungen von Bir schätzen lernten, zog es die beiden ins Hinterland. Sie packten für drei Tage und starteten mit Zelt, Isomatte und Schlafsack zeitig zum Take Off Point. Am Körper trug das Team hochfunktionelle Bekleidung, die perfekten Schutz für jede mögliche Wettersituation bot und gleichzeitig nicht ins Gewicht fiel.

Ein überzeugender Allrounder in der neuen Bekleidungs-Kollektion der Bergsteigermarke Salewa ist z.B. die Pedroc Hybrid 2 Polartec Alpha Jacke. Der zuverlässige Begleiter ist für körperlich intensive Stop-and-go-Aktivitäten in Bergregionen gefertigt worden. Bei extremen Temperaturschwankungen und wechselhaften Bedingungen am Berg reguliert die Pedroc dank Polartec Alpha die Körpertemperatur des Sportlers und sorgt somit stets für perfekte Voraussetzungen bei ausgedehnten alpinen Tourentagen.
Das 395-Gramm-Teil ist hoch atmungsaktiv und enorm dehnbar und bietet damit ein Höchstmaß an Komfort und Bewegungsfreiheit. Die aktive Wärmeisolation Polartec Alpha besteht aus recycelten PET Flaschen und reguliert die Körpertemperatur des Trägers sowohl im dynamischen als auch im statischen Zustand. Das heißt, während der Aktivität müssen weder Schichten hinzugefügt noch entfernt werden – egal ob beim Aufstieg oder in der Ruhephase. Auf die clevere Funktionalität der Pedroc Hybrid 2 Polartec Alpha Jacke vertrauen ambitionierte Bergsteigerinnen und Bergsteiger zurecht.

Biwakieren

Markus und Nicolas wurden unterwegs von einem kleinen Hagelsturm überrascht. Dieser zwang sie schneller als geplant zu landen, so dass sie sich kurzerhand zwischen Ziegen und Schafen auf einer höher gelegenen Wiese oberhalb der Baumgrenze häuslich einrichteten. Nicht nur die beiden Athleten freuten sich über das Zeltdach, das schnell errichtet war. Ein kleines Schaf legte sich ohne Scheu ins Vorzelt. Ebenso zeigte der Schafhirte Interesse an dem Zelt. Markus und Nicolas hatten den Eindruck, dass er Zelt und Schlafsack gerne gegen seine eigene Behausung getauscht hätte. „Die erste Nacht auf 3600 Metern war weniger entspannt. Morgens gegen 6.00 Uhr weckte uns der Schafhirte. Wir gaben ihm unsere restlichen Energie-Riegel und brachen zeitig zum Take Off Point auf, der nur 200 Meter unterhalb unseres Nachtlagers lag“, erinnert sich Nicolas.

180 Flugkilometer folgten auf die unruhige Nacht. Und die Motivation, Richtung Menthosa Peak zu starten, wuchs stetig. Auf dem Weg dorthin hatten die beiden noch weitere Akklimatisierungsschritte zu leisten. Sie nahmen höhere Berge ins Visier und stießen auf ungeahnte Thermik, zerklüftete Gletscher und launische Wolkenfelder. Sie vollzogen knappe Passagen über verschneite Grate und Top-Ladungen im tiefen Schnee. Weitere Hochgefühle keimten auf und begleiteten Markus und Nicolas u.a. auf ihrem Weg zu ihrem ersten 5000 Meter Gipfel – 5.177 Meter laut GPS. Ob sie die ersten auf diesem namenlosen Gipfel waren? Spuren, die ein Schneeleopard hinterlassen haben könnte, endeten hinter einem Grat. Für die weitere Spurensuche blieb keine Zeit, da dieser Tag sich dem Ende neigte und weitere, unbeschreibliche Momente folgen sollten.

Auf in luftigere Höhen

Markus und Nicolas nutzten die Wetterfenster zwischen neuem Schneefall und starken Winden effizient für ihre weitere Höhenadaption. Auf intensive, ausgedehnte Hochtouren mit unberechenbarer Thermik und hüfttiefem Schnee folgten chillige Stunden in einer kleinen Stadt nahe Manali. Stunden, die sie in heißen Quellen verbrachten, um ihre Reserven aufzutanken. Und natürlich Stunden, um sich für ihr eigentliches Ziel, den Menthosa Peak, vorzubereiten.

Das eigentliche Ziel rückte näher. Wieder trug ein Wetterfenster zur Entscheidung bei. Markus und Nicolas packten ihr Hab und Gut – insgesamt 35 Kilogramm Gepäck – und stiegen begleitet von Regenschauern in Richtung Paptalsu Peak nahe dem Rothang Pass auf. Ein schöner Folgetag mit besten Bedingungen war vorhergesagt. Es sah nicht danach aus, doch der nächste Morgen begrüßte die beiden Athleten wolkenlos, sonnig und klar. Sie konnten ihr Equipment in der Sonne trocknen und freuten sich, dass das Wetter auf der Zielgeraden auf ihrer Seite zu stehen schien. Um 10 Uhr morgens erreichten sie den Take Off Point, der starke Bedingungen für sie bereit hielt: ein südlicher Wind, 20-25km/h nahm die beiden Freunde in Empfang.

„Es gab ein Militärgebiet, über das wir nicht zu tief fliegen durften. Wir wollten nichts riskieren“, erinnert sich Markus. Die Route war beiden klar und starke Thermik „trug“ sie innerhalb weniger als 30 Minuten auf über 6000 Meter Höhe. Eine Höhe in der eine bittere Kälte herrschte. Der unbeschreibliche Blick auf die Bergkulisse milderte die Temperaturen ein wenig.

Das Wetter ist nicht planbar

Auf ihrem weiteren Weg Richtung Menthosa Peak zwangen Windgeschwindigkeiten von 45-50km/h Nicolas zu einer Notlandung nahe dem militärischen Sperrgebiet. Glücklicherweise blieb er unentdeckt. Jedoch hätte ein Aufstieg aus der Talsohle zu viel Zeit und Kraft gekostet.
Das Team traf sich am Rothang Pass, schlug das Camp auf und teilte sich eine Suppe mit Couscous. Zu diesem Zeitpunkt änderten sie ihren Plan und der Menthosa Peak geriet außer Reichweite. Am nächsten Tag flogen sie bei guten Bedingungen zum Deo Tibba, einem 6000er im Kullu-Distrikt. Die dortigen Schneemassen hielten sie von einer Toplandung auf dem Plateau ab. Markus und Nicolas beendeten ihre Mission und drehten ab in Richtung Bir Billing, dem Ausgangspunkt ihrer Reise.

Sie demonstrieren, dass es als Bergsteiger und Paragleiter wenig braucht, um eine Expedition zu realisieren. Auf ihre Art vermitteln sie erfolgreich, dass man mit 35 Kilogramm sehr weit kommen kann. Wenn auch nicht zum angepeilten Gipfel.
Aber da hat das Wetter auch immer ein Wort mitzureden. Besser man hört zu.

Entdecke jetzt viele Angebote in unserem Shop, um zukünftig auch für Deine Abenteuer perfekt gerüstet zu sein.

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