Mit der Pedroc Polartec Alpha-Jacke von Salewa habe ich zum ersten Mal eine Jacke mit so genanntem „Bodymapping“ bekommen. Das bedeutet, dass der Hersteller je nach Körperregion unterschiedliche Materialarten und -stärken verwendet. Die Isolationsjacke soll damit perfekt für Ausdauersport in den Bergen geeignet sein. Als atmungsaktive Zwischen- oder Außenschicht soll sie auch noch Wasser abweisen und schnell trocknen. Mal sehen, ob die Salewa Pedroc Polartec Alpha beim Wandern, Laufen, Bergsteigen und weiteren Sportarten im Freien wirklich hält, was der Hersteller verspricht!
Erster Eindruck der Hybridjacke

Was sofort positiv auffällt, als ich die Jacke das erste Mal anziehe, ist ihre Passform. Ich trage bei einer Körpergröße von 164 Zentimetern und relativ langem Oberkörper bei Salewa eine Jacke der Größe 38. Die Ärmellänge passt und am Rumpf geht die Jacke bis leicht über die Hüfte – sehr schön! Ein dickes Plus gibt es für die Taillierung – trotz sportlicher Passform hat Salewa hier auf einen weiblichen Schnitt geachtet. Für schmale Personen kommt sicherlich Größe 36 in Frage, bei mir sitzt die Jacke auch an den Schultern perfekt.
Besonders auf die Ärmellänge sollte man gut achten, denn die Jacke ist mit Daumenschlaufen an den Ärmelbündchen ausgestattet. Ein nettes Detail, das auch meine Entscheidung für die Jacke beeinflusst hat. Die Ärmel sind bis knapp unter die Schultern aus angenehm weichem Stretchmaterial. Die Stretcheinsätze sind auch an den Seiten und in der mittleren Rückenpartie eingesetzt. Die restliche Außenschicht fühlt sich beim ersten Anfassen wie eine Mischung aus Plastik und Papier an – trotz der etwas filigranen Haptik gibt es an der Robustheit der Jacke jedoch nichts auszusetzen. Die Innenseite besteht – abseits der Stretch-Einsätze – aus relativ weichem Netzfutter.
Oben schließt die Jacke mit einem weichen Kragen aus Stretchmaterial ab. Die beiden Seitentaschen haben gut verarbeitete, nach innen eingenähte Reißverschlüsse – das sieht sehr schön aus. Der Hauptreißverschluss ist auch mit den Zähnen nach innen eingenäht und zudem mit einer Windschutzleiste versehen. Alle Zipper sind von YKK und funktionieren großartig.
Salewa Pedroc Polartec Alpha im Outdoor-Praxistest
So, jetzt aber rein in den Praxistest. Das Hauptmaterial, Polartec Alpha mit DWR-Imprägnierung, verspricht ja schon einiges. Ich habe die Jacke beim Wandern, Laufen, Outdoor-Fitness-Training, Rennradfahren und Mountainbiken getragen. Unter der Jacke habe ich meist ein Funktionsshirt oder Merino-T-Shirt getragen, oft war auch ein Rucksack auf Tour dabei.

Als erstes gleich ein Wort zu meinen größten Bedenken: Wenn ich intensiv Sport treibe, dann ist mir eine Isolationsjacke in der Regel zu warm. Hitzestau kann ich überhaupt nicht vertragen. Salewa verspricht jedoch in der Produktbeschreibung ausdrücklich, dass insbesondere durch das Bodymapping die Atmungsaktivität nicht zu kurz kommt. Bodymapping meint, dass verschiedene Materialien – wie oben beschrieben – für verschiedene Körperbereiche eingesetzt werden. Und es funktioniert! Salewa hat es geschafft, dass sich Atmungsaktivität und Bewegungsfreiheit bei der Jacke perfekt ergänzen.
Obwohl ich mich oft sehr intensiv bewegt habe, hatte ich nie das Gefühl, dass sich die Hitze staut. Zweiter positiver Effekt: Auch in Phasen mit sinkender Intensität hatte ich bei mittlerer Temperatur nicht das Gefühl, zu frieren. Ebenfalls praktisch: Der Brustbereich wirkt durch das Isolationsmaterial wie ein leichter Windschutz – auch beim Biken ein willkommenes Feature.
Isolationsjacke im Stresstest
Am spannendsten fand ich den Einsatz der Jacke beim Outdoor-Training mit schnellem Wechsel zwischen hoher Intensität, Pausen, Auf- sowie Abwärmphasen und vor allem mit vielen schnellen Bewegungen. Auch hier funktioniert die Jacke bestens und profitiert von ihrer hohen Stretchfähigkeit. Uneingeschränkte Bewegungsfreiheit ist das Ergebnis. Die Daumenschlaufen sind ein willkommenes Detail, beispielsweise beim Aufwärmen oder bei Liegestützen. Und auch der Kragen, der auf Kinnhöhe abschließt, ist sinnvoll. Einziger Kritikpunkt: Ein Schutz über dem oberen Reißverschlussende wäre sinnvoll gewesen, damit der Reißverschluss nicht am Kinn reibt – ein bekanntes Problem bei vielen Jacken.
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Auf Tour ist die Jacke ein willkommener Begleiter, da sie sich sehr klein machen lässt und sehr leicht ist. Mit einem Firstlayer und einer zusätzlichen Außenschicht für schlechtes Wetter kommt man mit der Pedroc PTC Alpha schon ziemlich weit. Wer länger unterwegs ist und die Jacke intensiv nutzt und nicht wäscht, muss natürlich damit rechnen, dass sich der typische Schweißgeruch entwickelt. Übrigens, einen leichten Schauer hält die Jacke ohne Probleme aus – denn die DWR-Imprägnierung wirkt. Was ich natürlich sehr positiv finde: die Imprägnierung ist PFC-frei, Salewa setzt zudem teilweise recycelte Materialien ein.
Mein Fazit zur Salewa Pedroc Polartec Alpha
War ich am Anfang skeptisch – bin ich jetzt überzeugt: Die Pedroc PTC Alpha ist eine Jacke für alle Fälle. Wer Outdoor unterwegs ist und nichts gegen intensive Ausdauereinheiten hat, der trifft mit der Hybridjacke auf jeden Fall die richtige Wahl. Ständiges An- und Ausziehen, weil es zu heiß oder zu kalt ist, entfällt. Die Atmungsaktivität ist hier nicht nur ein Versprechen, sondern Tatsache. Die Jacke ist zu einem neuen ganzjährigen Begleiter geworden.
Aktuell ist die Salewa Pedroc Polartec Alpha Jacke leider ausverkauft. Alternative Isolationsjacken findest Du im Bergzeit Shop: