Mit zwei Kindern und Zelt per Rad auf einer zauberhaften Route durch Patagonien - welche outdoorbegeisterte Familie träumt nicht davon! Emilia und Jens haben diesen Traum wahr gemacht. Ihre Bildergalerie macht Lust auf mehr.
Unsere Tochter wird bald eingeschult – das Leben läuft danach in einem etwas anderen Takt. Eine richtig große, gemeinsame Reise – das wäre klasse! Sie sollte allerdings noch vor der Einschulung stattfinden. Ach ja, und wenn das mit dem Geschwisterchen dann auch noch klappt, wäre das doch auch etwas Tolles!
Planen und packen für die Familien-Radreise
So ging es mit unserer Patagonien-Planung los. Anschließend wurden Zeitfenster hin- und hergeschoben, Semesterpläne durcheinandergewirbelt und Reiseziele mit möglichst wenig gemeinen Krankheiten herausgesucht. Ein wenig später stand er, der Patagonien-Plan, und auch der Kinderwunsch erfüllte sich!
Seit Mitte Dezember 2015 sind wir nun in Südamerika unterwegs. Wir – das sind: Emilia (24), Jens (29), Livia (6) und Magdalena (0,9). Unser Reiseziel: Das Ende der Welt. Unser Antrieb: Sehr viele Nudeln, stahlharte Willenskraft, Pinguine und nicht zuletzt leckere Milch. Das Transportmittel der Wahl: Ein Fahrrad, ein Anhänger und ein Tandem. Unsere Ausrüstung: Haltbar, leicht, wind- und wetterfest. Und ohne verschluckbare Kleinteile, bitte. Doch seht selbst!
Reiseeindrücke der Fahrradreise durch Patagonien
Die Reisenden: Magdalena und Jens in Patagonien. Regengeschützt wird Jens durch seine Marmot Speed Light GTXPro Jacke, Magdalena hingegen genießt die Regenfahrt im wasserdichten Anhänger, dem tout terrain Singletrailer. Sobald es kühl wird, schlüpft Magdalena in ihr Ganzkörperfleece von BMS, Jens in seine Kuschelfleecejacke, ebenfalls von BMS. Jens ist der Reisemechaniker und für alle technischen Fragen zuständig. Magdalena hingegen achtet eher auf die zeitlichen Ablauf und tut kund, wann dem Radfahrtag ein Ende gesetzt werden sollte. | Foto: Jens Blume.Livia an der Pazifikküste. Während der Fahrt lauscht sie am liebsten Hörspielen. In den Pausen baut sie Burgen, klettert, spielt mit ihrer Schwester oder schleckt chilenisches Eis. Zum Baden war es bisher leider meistens zu kühl. Sie ist während der Fahrt für das Verteilen von Keksen zuständig und abends für das Zusammensetzen des Zeltgestänges. Warm und trocken wird sie ebenfalls von BMS gehalten. | Foto: Jens BlumeEmilia ist für alle kulinarischen und medizinischen Belange zuständig. Ihr fast abgeschlossenes Medizinstudium war schon in zahlreichen Situationen durchaus nützlich. Während der Pausentage kreiert sie stets neue leckere Gerichte, die auf dem Benzinkocher mit nur einem Topf und einer Pfanne zubereitet werden können. Bei kaltem patagonischen Wind hält sie ein warmes Windstopperfleece von Haglöfs warm. Außerdem verbreitet sie stets gute Laune und ist erste Ansprechperson, um die Kinder zu trösten. | Foto: Jens Blume
Die Fahrzeuge: Jens sitzt auf einem Patria Terra, das über einen unverwüstlichen Stahlrahmen für schwere Zuladung und schlechte Pisten verfügt. Eine wartungsarme 14-Gang Getriebenabe von Rohloff sorgt immer für die richtige Übersetzung – egal ob rasante Bergabfahrt oder steile Kletterei. Tubus Gepäckträger vorn und hinten halten die Ladung, Ortliebtaschen halten alles trocken. Magdalena sitzt sänftenartig im luftgefederten Singletrailer von tout terrain. Der Hänger macht dem Namen alle Ehre. Mit ihm lassen sich trails problemlos fahren, er ist der wohl geländegängigste Hänger auf dem Markt. Mit einer maximalen Zuladung von 25 Kilogramm ist außerdem noch genügend Reserve für die vier Daunenschlafsäcke und das Hilleberg Keron Zelt. | Foto: Jens BlumeEmilia und Livia bestreiten die Fahrt auf einem Stufentandem von HASEBIKES. Livia sitzt vorne und genießt den Ausblick, Emilia sitzt als Kapitänin dahinter und steuert. So haben beide freien Blick nach vorn und können sich problemlos während der Fahrt unterhalten. Auch hier kommen der Rohloff-Antrieb und Tubusträger zum Einsatz. Gebremst werden beide Räder übrigens mit hydraulischen Scheibenbremsen, den MAGURA MT7. | Foto: Jens BlumeDie Familie befuhr in den letzten Wochen die Carretera Austral, eine legendäre, etwa 1200 Kilometer lange Strecke durch das nördliche Patagonien in Chile. | Foto: Jens BlumeZu sehen gab es wilde Regenwälder, rauchende Vulkane, zerklüftete Fjorde, schneebedeckte Gipfel, rauschende Wasserfälle und magische Seeenlandschaften. | Foto: Jens BlumeDie Gegend ist sehr spärlich bewohnt, oft gibt es nicht mehr als einen Schotterweg, gerade breit genug für zwei sich passierende PKWs. Frisches Obst und Gemüse waren ebenfalls selten, entlohnt wird man dafür durch die oft atemberaubende Landschaft. | Foto: Jens BlumeDie Carretera Austral beinhaltet mehrere Fährpassagen. Das waren stets willkommene Abwechslungen zum Radfahralltag, aber auch terminliche Herausforderungen. Es gilt, stets rechtzeitig zur Abfahrt am Anleger sein. Denn teilweise verkehren die Schiffe nur ein paar Mal pro Woche. | Foto: Jens BlumeVor der Carretera Austral befuhren die vier die Pazifikküste südlich von Santiago de Chile. Hier gab es deutlich mehr Verkehr, größere Ortschaften, tolle Strände, riesige Wellen und kaum andere Touristen. | Foto: Jens BlumeHeiligabend auf einer Fahrradreise! Der Weihnachtsmann hat es tatsächlich bis zu uns geschafft und bringt Livia einen MP3 Player vollgepackt mit tollen Hörspielen! | Foto: Jens BlumeEs gibt viel Interessantes zu entdecken: Hier eine ungiftige Vogelspinne, die uns über den Schotterweg lief. | Foto: Jens BlumeSeit Mitte Dezember schlafen die vier so gut wie täglich im Zelt. Für Patagonien war ein besonders sturmstabiles Modell notwendig. Außerdem sollte es auch bei Regen geräumig sein, genügend Platz zum Kochen im Vorzelt bieten und trotzdem nicht allzu schwer sein. Schließlich fiel die Wahl auf das Keron 4 von Hilleberg. Bisher hat sich das Zelt bestens bewährt, aber noch stehen viele stürmische Nächte in Südpatagonien aus! | Foto: Jens BlumeLivia liebt Feuer, und Jens sowieso! Wann immer möglich, gibt es ein wärmendes Lagerfeuer. Hier hat es gerade in Strömen geregnet, und wir freuten uns, diese kleine Nische am Wegesrand gefunden zu haben. Dank der riesigen Bäume ist es dort unten trotz des Regens relativ trocken. | Foto: Jens BlumeIm Moment sind die vier in Argentinien unterwegs, auf dem Weg zur südlichsten Stadt der Welt – Ushuaia. Die Landschaft hier wird durch patagonische Trockensteppe geprägt. Stets weht ein heftiger Wind, dafür ist mit wenig Regen zu rechnen. Die Grenzüberquerung war übrigens ein echtes Abenteuer mit 16 Kilometer unmarkiertem Wanderweg. Mehr darüber könnt ihr auf Jens‘ Blog www.indiatrek.blogsport.de und bei facebook erfahren (facebook.com/INDIATREK.blogsport). | Foto: Jens Blume
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