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Schnell versus komfortabel

Mammut MTR 201-II Boa Low und Max Low im Vergleichstest

5 Minuten Lesezeit
Bergsport-Experte Mammut startet inzwischen auch auf der Trailrunning-Bühne durch. Bergzeit-Tester Flo Grossegger hat zwei ungleiche Trailrunning-Geschwister - den MTR 201-II Boa Low und den MTR 201 Max Low - einem harten Vergleichstest unterzogen.

Der Schweizer Bergsportexperte Mammut ist vor allem für hochwertige Bergsportbekleidung und Kletterausrüstung bekannt. Seit einigen Jahren versuchen die Schweizer jedoch auch bei den Laufschuhen zu punkten. In einem Vergleichstest müssen zwei grundlegend unterschiedliche Mammut-Schuhmodelle beweisen, was sie auf den Stollen haben!

Ein ausgereifter Wettkampf-Flitzer: Der Mammut MTR 201-II Boa Low. | Foto: Flo Grossegger
Ein ausgereifter Wettkampf-Flitzer: Der Mammut MTR 201-II Boa Low. | Foto: Flo Grossegger

Mammut MTR 201-II Boa Low – der Wettkampf-Flitzer

Mit dem MTR 201-II Boa Low bringt Mammut einen wettkampforientierten Trailrunningschuh auf die Strecke. Durch den Einsatz des Zwei-Wege-BOA-Schnellschnürystems kann man den Schuh stufenweise regulieren und hat in jeder Situation perfekten Halt.

Anfangs bin ich allerdings etwas skeptisch, da sich der Schuh innen relativ hart anfühlt. Doch schon nach wenigen Kilometern auf den Isartrails mache ich mir über den Laufkomfort keine Gedanken mehr. Der Schuh sitzt dank des hochwertigen Polsterschaums (Memo Foam) wie eine zweite Haut und überzeugt darüber hinaus mit einer angenehmen Passform.

Ein Trailrunning-Schuh für schnelle Zwischenzeiten

Der Boa Low trägt sich wie erwartet sehr leicht und so sind recht schnelle Zwischenzeiten möglich – wie man es von einem ambitionierten Modell auch erwarten darf! Und auch sonst hat der Schuh das Zeug zu einem Rundum-Sorglos-Paket für Läufer, die einen leichten, gut abrollenden Schuh mit einem breiten Einsatzspektrum suchen. Die sechs Millimeter Sprengung prädestinieren ihn für Läufer aller Leistungsklassen – egal ob Trail-Novize oder alter Geländehase.

Was den Untergrund angeht, kommt der MTR 201-II Boa Low mit fast allem zurecht – einzig auf nassen Wurzeln oder in tiefem Schlamm stößt das Profil der Gripex-Sohle an ihre Grenzen. Hier gibt es mittlerweile etwas effektivere Gummimischungen wie die Vibram Megagrip. Was mich absolut überzeugt hat, ist die Mammut VENtech-Technologie. Sie sorgt auch an heißen Tagen für eine angenehme Luftzirkulation und bietet ein ausgezeichnetes Innenklima.

Nasser Start: Der Mammut MTR 201-II Max Low muss im Test eine Bachquerung mitmachen. | Foto: Flo Grossegger
Nasser Start: Der Mammut MTR 201-II Max Low muss im Test eine Bachquerung mitmachen. | Foto: Flo Grossegger

Mammut MTR 201-II Max Low – die Komfort-Sänfte

Als nächstes freue ich mich schon darauf, endlich mein zweites Testobjekt in die Berge zu entführen, den MTR 201-II Max Low. Verglichen mit dem 201-II Boa Low wirkt der Max Low optisch wie eine Dampfwalze. Auffällig ist die hohe Zwischensohle aus D3O-EVA-Gemisch, die für einen herausragenden Laufkomfort sorgen soll. Sie ist sozusagen die Geheimwaffe dieses Trailrunningschuhs!

Zum Konzept dieses Komfort-Schuhs gehört auch die Komfort-Schnürung. Zwar hat der Max Low keine BOA-Schnellschnürung, dafür aber das von Mammut eigens entwickelte „Advanced MTR Speed Lace System“, das mit wenigen Handgriffen für einen ausgezeichneten Halt sorgt.

Ausgezeichneter Komfort für Langstrecken-Trailrunner

Der Max Low wirkt durch das viele Dämpfungsmaterial auf den ersten Blick sehr träge. Draußen im Gelände zeigt er mir aber sein wahres Gesicht. Anders als vermutet, steht man durch die Konstruktion vergleichsweise flach im Schuh und das Material dämpft sämtliche kleineren Unebenheiten sauber aus. Im Rahmen meines Trainings auf einen Triathlon stelle ich schnell fest, dass der Mammut MTR 201-II Max Low wirklich ein super Schuh für lange Läufe in anspruchsvollem Gelände ist!

Darüber hinaus vermittelt der Schuh den Eindruck, als ob jeder einzelne Schritt nach vorne verstärkt wird. Dieser Eindruck mag subjektiv sein – dieses Konzept wird aber auch von anderen Laufschuh-Marken wie Hoka One One erfolgreich eingesetzt.

Bei Bad Tölz führe ich den Schuh das erste Mal in die Berge aus. Den Blomberg-Uphill mit anschließendem Zwiesel-Trail meistert der Max Low ohne Probleme. Er vermittelt ein ausreichend exaktes Gefühl für verwinkelte Trails und bügelt Unebenheiten zuverlässig weg. Durch seine luftige Bauweise ist auch das Durchlaufen eines Bachbetts kein Problem – nach einer kurzen Rast am Gipfelkreuz ist der Schuh schon wieder fast trocken und sehnt sich bereits nach weiteren Kilometern abseits der Straße!

Testfazit

Wer einen schnellen Schuh für den Wettkampf-Einsatz sucht und auf den Komfort des BOA-Schnellschnürsystems nicht verzichten will, findet mit dem Mammut MTR 201-II Boa Low einen Begleiter, der es auch mit Schuh-Klassikern wie dem Salomon Speedcross oder dem inov-8 Terraclaw aufnehmen kann – solange das Wetter nicht zu extrem wird und der Boden zu schlammig.

Der MTR 201-II Max Low ist hingegen die erste Wahl für lange Trail-Ausflüge, bei denen es auch mal so richtig holprig zur Sache geht. Die Schuhe haben mich wirklich begeistert: die Unterstützung, die sie dem Läufer bieten, habe ich bisher noch bei keinem anderen Schuhmodell erlebt. Puristen werden allerdings ein wenig Zeit brauchen, ehe sie sich an die Dämpfungseigenschaften des Schuhs gewöhnt haben.

Die Testschuhe im direkten Daten-Vergleich

Tech Guide:

  • Gripex Sonar II-Sohle, die von Mammut speziell für schnelle Aktivitäten im alpinen Umfeld entwickelt wurde. Die Sohle beinhaltet ein rundum abgestimmtes Sicherheits- und Griffigkeits-Konzept mit abgerundeten Kanten und optimal positionierten Stollen. Die innenseitige Sticky-Rubber Gummimischung überzeugt mit einer hohen Abriebresistenz.
  • Memo Foam, ein hochwertiger Polsterschaum, gewährleistet eine individuelle Passform und polstert den Fuß an Rist, Schienbein und Knöchel.
  • Mammut VENTech Technologie für ein ausgezeichnetes Trageklima
  • Rolling Concept für ein optimiertes Abrollverhalten in jedem Gelände

MTR 201-II Boa Low

  • für Wettkämpfe konzipiert
  • ist etwas spritziger und besser für kürzere Strecken geeignet
  • BOA-Schnellschnürsystem für schnelles und sicheres Verschließen
  • sechs Millimeter Sprengung
  • geringe Dämpfung
  • aufwändige Strobel-Naht
  • Gewicht: 610 Gramm / Paar

MTR 201-II Max Low

  • für längere Läufe im Gelände konzipiert
  • aufwändige Dämpfungskonstruktion
  • MTR Speedlace System (präzise anpassbares Schnürsystem mit Schnürsenkel-Garage, schnürt schnell und effizient, auch konventionell schnürbar)
  • zwischen 22 und 28 Millimeter hohe Sohle
  • sechs Millimeter Sprengung
  • starke Dämpfung
  • Gewicht: 630 Gramm / Paar

 

Weitere Laufschuh-Tests im Bergzeit Magazin:

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